Freitag der 14.08.2020

Durch Corona bedingte Vertretung haben sich einige Überstunden bei mir aufgebaut, welche ich dann nutze, um nochmals mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Ich bin mal wieder alleine unterwegs und habe mir als Ziel das Nahetal ausgeguckt. Bad Münster am Stein-Ebernburg, mein erstes Ziel im Nahetal ist zirka 220 Kilometer entfernt und ich habe für sechs Tage auf dem Campingplatz Nahe Alsenz Eck einen Stellplatz gebucht.

Das Nahetal selbst war mir bis vor kurzem völlig unbekannt. Darauf aufmerksam wurde ich durch ein Prospekt von Aldi-Süd, in dem Wein aus der Region angeboten wurde. Eine Weinregion kann doch nur ein schönes Ziel für eine Wohnmobiltour sein, also wurde kurz gegoogled und der Rest hat sich dann recht schnell von selbst entwickelt.

Freitagsmittag nach der Arbeit fahre ich dann los und bin etwas nach 16:00 Uhr vor Ort. Der Empfang ist locker freundlich und schnell über die Bühne gebracht. Laut Personal oder auch Eigentümer, so genau ist das für mich nicht erkennbar, sei eine Maskenpflicht auch in der Rezeption nicht erforderlich und wenn überhaupt, dann nur freiwillig. Bezahlen soll ich dann bis 10 Uhr morgens am Abreisetag in bar. Bei der Reservierung im Juni ist mir bereits der Stellplatz Z04 zugewiesen worden, wo ich mich jetzt breit mache.

Kurz schaue ich mich auf dem Campingplatz um, der wirklich sehr schön in natürlicher Umgebung zwischen Alsenz und Nahe liegt. Man kann hier auch gegen Aufpreis von 10 Euro die Nacht Stellplätze direkt am Ufer der Nahe buchen, was ich mir aber gespart habe. Anschließend geht es über den Philipp Steg auf die andere Seite der Alsenz, um dann über die Pouilly-Brücke die Nahe zu überqueren. Am Schwimmbad vorbei geht es dann immer entlang der Nahe zum Kurpark von Bad Münster am Stein-Ebernburg.

Im Kurpark von Bad Münster am Stein-Ebernburg sehe ich dann auch das erste Gradierwerk, bekannter als Saline, zur Salzgewinnung durch Verdunstung. Bad Münster am Stein-Ebernburg gefällt mir von Anfang an sehr gut und ich freue mich auf die nächsten Tage hier.

 

Samstag der 15.08.2020

Für Bad Münster am Stein-Ebernburg habe ich mir im Vorfeld bereits drei Wanderungen herausgesucht, von denen ich heute eine machen möchte. Angeboten wurden hier 3x3 Salinental Wanderungen, wobei es sich um drei Wanderungen mit drei unterschiedlich langen Versionen handelt. Ich habe die jeweils längste Version ausgewählt und wandere damit heute die VitalTour Rheingrafenstein und bin damit etwas über 18 Kilometer unterwegs.

Der Aufstieg zur Ruine Rheingrafenstein ist halb so wild und vom Aussichtpunkt, welchen man schon von unten erkennen konnte, hat man einen phantastischen Blick über das Nahetal. Aber auch der Rest der Wanderung hat viel zu bieten, vom Aussichtspunkt "Zwei Bäder Blick" mit Bad Münster und Bad Kreuznach bis zur Ruine von Altenbaumburg eine wirklich tolle und lohnenswerte Wanderung.

Zurück am Campingplatz Nahe Alsenz Eck bekomme ich dann unverhofft einen Pfefferminzschlag. Ich habe neue Nachbarn bekommen und die haben sich so gestellt, dass sie genau vor meiner Markise sitzen. Hin und wieder ein Wort wechseln ist ja ok, aber Familienanschluss muss ich nicht haben. Das passt mir so gar nicht, mal schauen was ich da mache...

Sonntag der 16.08.2020

Heute steht eine Fahrradtour auf dem Programm und zwar soll es nach Bingen gehen, wo die Nahe in den Rhein mündet. Dabei passiere ich das Salinental Bad Kreuznach, sowie Bad Kreuznach mit seinen Brückenhäusern selbst. Eine wirklich schöne Radtour und das bei allerbestem Wetter.

Nach fast 52 Kilometern auf dem Rad gehe ich dann am Campingplatz Nahe Alsenz Eck umgehend zur Rezeption und erkläre mein Problem mit der mangelden Distanz zu meinen neuen Nachbarn. Man geht hier recht professionel mit meinem Anliegen um und ich kann mich einen Platz weiter stellen. Damit das Ganze auch Sinn macht, drehe ich das Wohnmobil und schaue halt in die andere Richtung.

Nachdem die Welt nun wieder in Ordnung ist, spaziere ich später nochmals ins Salinental und dort zum Brauhaus "Brauwerk". Hier bin ich heute schon auf der Radtour vorbei gekommen und die bereits gelesene Speisekarte lockt mich hierher. Die gutbürgerliche Küche wie auch das hausgemachte Holunderblüten-Bier sind absolut zu empfehlen und sind den Spaziergang von immerhin neun Kilometer hin und zurück absolut wert.

 

Montag der 17.08.2020

Nachdem ich gestern Radfahren war, steht heute wieder Wandern auf dem Pogramm. Vorgestern habe ich die VitalTour Rheingrafenstein gemacht und heute steht die VitalTour Rotenfels auf der Agenda. Angegeben ist die Wanderung mit 16.6 Kilometer, ich benötige jedoch, da ich nicht auf der Strecke liege und erst mal einen Einstieg finden muss, satte 21.96 Kilometer. Einmal den Einstieg gefunden und auf der Tour angelangt, kann man links Richtung Rotenfels oder rechts Richtung Bad Kreuznach starten. Ich entscheide mich für die linke Variante und laufe damit direkt auf die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien zu.

 

Dienstag der 18.08.2020

Heute schwinge ich mich wieder auf`s Fahrrad und zwar radel ich bis Bad Sobernheim, wo ich mir den dortigen Stellplatz anschauen möchte. Insgesamt bin ich wieder fast 48 Kilometer geradelt und ganz einfach ist die Strecke diesmal auch nicht, da einige Höhenmeter zu überwinden sind. Zurück radel ich daher über Odernheim am Glan und Duchroth, was es aber auch nicht besser macht. Eine andere Strecke halt mit ebensoviel rauf und runter wie auf dem Hinweg. Diesmal versuche ich auch nicht den Helden zu spielen und nutze die Unterstützung des eBikes auch voll aus.

 

Mittwoch der 19.08.2020

Am heutigen Tag ist die dritte Wanderung der 3x3 Salinental Wanderungen dran. Und zwar mache ich die VitalTour Ebernburg, welche mit 15 Kilometern angegeben ist. Die Ebernburg liegt direkt oberhalb des Campingplatz Nahe Alsenz Eck und der Startpunkt ist damit nicht weit weg. Die Ebernburg sieht von weitem übrigens besser aus als von nahem und nebenbei, diese Wanderung ist auch ganz nett, kommt aber an die beiden vorherigen - VitalTour Rheingrafenstein und VitalTour Rotenfels - nicht ansatzweise heran.

Auch kilometermäßig hält sich das Ganze heute in Grenzen - 17,55 Kilometer war ich heute zu Fuß unterwegs. Am Ende der Wanderung besuche ich noch die Fondation Kubach-Wilmsen, einem zumindest teilweise offenen Steinskulpturenmuseum und schaue mir die dortigen Exponate an.

 

Donnerstag der 20.08.2020

Heute verlasse ich den Campingplatz Nahe Alsenz Eck und damit auch Bad Münster am Stein-Ebernburg. Es geht weiter zum Reisemobilstellplatz "Am Nohfels" in Bad Sobernheim, welchen ich vorgestern bereits mit dem Fahrrad besucht habe. Der Platz ist sehr schön und auch recht groß, so dass ich schnell einen netten Stellplatz gefunden habe. Anmelden kann man sich hier, wenn ich mich recht erinnere, erst ab 17 Uhr im angrenzenden Sommercafé, so dass ich erst mal zu einer kleinen Radtour aufbreche.

Es ist gerade erst mal Mittag und ich habe wieder ganz tolles Wetter, viel zu schade um nur rumzusitzen. An der Nahe geht es dann ein Stück zurück bis Staudernheim, von wo es dann an der Glan, dem stärksten Nebenfluss der Nahe, flussaufwärts bis nach Meisenheim geht. Die Altstadt der Kleinstadt Meisenheim hat einigen historischen Charme mit vielen gut erhaltenen denkmalgeschützten Gebäuden zu bieten und sollte beim Besuch des Nahetals nicht ausgelassen werden.

Aber auch die Radtour selbst ist bei dem tollen Wetter das reinste Vergnügen und die Zeit für die 30 Kilometer hin und zurück vergeht viel zu schnell. Man kann die Strecke allerdings auch mit einer Draisine zurücklegen, was sicherlich ein tolles Erlebnis ist.

Nachdem ich wieder zurück bin, laufe ich noch zum Sommercafé und checke für die nächsten vier Nächte hier ein. Anschließend geht es noch ins Zentrum von Bad Sobernheim, was mich dann aber nicht umhaut.

 

Freitag der 21.08.2020

Zum Frühstück habe ich heute noch bestes Wetter, später zieht es sich dann leider ziemlich zu. Heute passiert nicht viel, ich laufe lediglich den Hottenbachwanderweg, gerade mal 13 Kilometer war ich unterwegs - kann man machen, muss man aber nicht. War aber auch soweit ok, man muss ja nicht jeden Tag volles Programm haben.

 

Samstag der 22.08.2020

Heute mache ich wieder eine kleine Radtour und zwar geht es in westlicher Richtung die Nahe entlang bis nach Kirn. Etwas über 36 Kilometer bin ich heute mit dem Rad unterwegs, nicht immer am Fluss aber trotzdem sehr schön.

 

Sonntag der 23.08.2020

Der Sonntag ist bestimmt nicht der optimale Tag für den Barfusspfad, aber gerade den möchte ich heute machen und hoffe, dass es nicht zu voll werden würde. Ich bin aber bereits vor 11:00 Uhr am Startpunkt und da ist der Andrang noch nicht so groß. Der Barfusspfad ist sicherlich für Familien ein großer Spass, aber auch alleine ist es eine nette Abwechslung, die man ruhig mal machen sollte.

Nach einer kurzen Rast auf dem Stellplatz besuche ich anschließend noch das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim. Das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim mit seinen vier Baugruppen "Mosel-Eifel", "Pfalz-Rheinhessen", "Mittelrhein-Westerwald" sowie "Hunsrück-Nahe" ist recht groß und umfasst zirka 40 historische Gebäude, so dass man entsprechend ausreichend Zeit mitbringen sollte - in den Gebäuden, wie mittlerweile gewohnt, allerdings nur mit Maske.

 

Montag der 24.08.2020

Heute verlasse ich Bad Sobernheim und fahre weiter nach Fischbach an der Nahe. Dazu geht es ungefähr 23 Kilometer westlich an der Nahe entlang bis zum dortigen Wohnmobilpark. Der Wohnmobilpark ist nicht ganz so schön gelegen wie der in Bad Sobernheim, aber immer noch völlig in Ordnung. Nachdem ich mich hier breit gemacht habe, besuche ich noch das ehemalige Kupferbergwerk von Fischbach und mache eine recht informative Führung mit, um anschließend noch eine Schleife um den kleinen Ort zu laufen.

 

Dienstag der 25.08.2020

Heute ist bereits wieder der Abreisetag und es geht wieder nach Hause. Vorher mache ich allerdings noch eine kleine Radtour nach Idar-Oberstein, was ungefähr 12 Kilometer radeln je Strecke bedeutet. Eigentlich wollte ich die Felsenkirche in Idar-Oberstein besichtigen, diese ist aber wegen Steinschlaggefahr noch bis mindestens Frühjahr 2021 gesperrt, da hier umfangreiche Verankerungsarbeiten erforderlich sind. Das hätte ich wohl besser recherchieren sollen, so mache ich mich bald darauf auf den Rückweg zum Stellplatz in Fischbach, um dann von dort aus den Heimweg anzutreten.

Mir haben die paar Tage im Nahetal schon sehr gut gefallen. Vor allem die Ecke Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Kreuznach ist landschaftlich sehr reizvoll und sicherlich immer einen Besuch wert. Ich hoffe, igendwann nochmals die Gegend gemeinsam mit Brigitte besuchen zu können. Der Stellplatz im parkähnlich angelegten Salinental zwischen beiden Bädern wäre dann meine erste Wahl und ein verlängertes Wochenende bei schönem Wetter würde hier schon für eine tolle kleine Auszeit genügen.

Finished

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