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Minikreuzfahrt mit der Color Line von Kiel nach Oslo.

Mit der Color Line, einem Fährschiff mit Kreuzfahrtatmosphäre, haben wir Anfang Mai eine Tour von Kiel nach Oslo unternommen. Die Fahrt startet täglich um 14.00 Uhr ab Kiel und dauert genau 20 Stunden. Man kommt also am nächsten Morgen um 10 Uhr ausgeschlafen in Oslo an. Auf der Hinfahrt hatten wir ein Zimmer mit Promenadenblick gebucht, für die Rückfahrt eine Innenkabine, d.h. ohne Fenster. Da wir Zimmer mit Doppelbetten hatten, haben wir wie in einem Hotelbett geschlafen. Gott sei Dank hatten wir auf beiden Strecken sehr ruhige See und keine Probleme mit eventueller Seekrankheit. In beiden Zimmern hatten wir jeweils ein Bad mit Dusche, das für diese Reise vollkommen ausreichend war


 

Das Schiff hat ein großes Sonnendeck, auf dem man es sich auf Sonnenliegen oder Stühlen bequem machen kann. Außerdem gibt es auf Deck 15 eine Observation Lounge, von der aus man Gelegenheit hat, die Fahrt zu genießen. Es gibt diverse Restaurants und Bars sowie Geschäfte, Duty Free, ein Casino, ein Schwimmbad, Fitnesscenter und eine Show Lounge.

 
 

Gegen 18.30 Uhr erreichte das Schiff die Große Belt Brücke "Storebælt“, die die dänischen Inseln Fünen und Seeland miteinander verbindet. Es ist schon ein komisches Gefühl, mit diesem großen Schiff unter der Brücke hindurch zu fahren. Zusätzlich hatten wir auch schon eine schöne Abenddämmerung.

 

Nach dem Frühstück um 7 Uhr haben wir die Zeit genutzt und uns die norwegische Küste und die Anfahrt nach Oslo anzusehen.

 

Obwohl die Möglichkeit besteht, nach rund 3 Stunden und 45 Minuten mit derselben Fähre wieder zurückzufahren, hatten wir uns entschlossen, zwei Tage in Oslo zu bleiben. Unser Hotel, das Clarion Hotel Royal Christiania liegt in der Nähe der Osloer Sentralstasjon. Die Lage des Hotels sowie die Zimmer und das dazu gebuchte Frühstück waren für unsere Ansprüche perfekt .


Wir haben den Weg vom Schiff zum Hotel zu Fuß zurück gelegt, da wir schönes Wetter hatten und uns die Entfernung bis zum Hotel nicht allzu weit erschien. Da in Norwegen der 1. Mai ebenfalls ein Feiertag war, waren die Straßen zu dieser Zeit wie leergefegt. Wir sind gemütlich über den Munkedamsveien bis zum Nationaltheater gegangen, dort weiter durch eine Parkanlage bis zur Karl Johans gate, vorbei am Oslo Dom und schon hatten wir unser Hotel erreicht.

 

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, sind wir zur Festung Akershus gelaufen. Wir haben uns die alte Schlossanlage mit jeder Menge Kanonen angesehen und um 13.30 Uhr noch die Wachablösung, die täglich sowohl hier als auch am königlichen Schloss stattfindet.

 

Von hier ging es weiter in Richtung Oper. Hierbei handelt es sich um ein Opernhaus, auf dessen Dach man spazieren kann. Von oben hat man dann eine schöne Aussicht auf Oslo und den Hafen.

 

Dann ging es weiter über den Platz "Christiania Torv" Richtung Rathaus. Wir sind beide der Meinung, dass das Rathaus zwar sehr auffällig, für unseren Geschmack aber fast schon hässlich ist. Hier war richtig viel Betrieb, zumal es vom Rathausplatz direkt weiter geht zur Aker Brygge. Dazwischen liegt auch das Nobel-Friedenscentrum, das wir aber wegen dem tollen Wetter nicht besucht haben. Hier an der Aker Brygge reiht sich ein Lokal und Straßencafe an das andere. Die Häuser sind alle sehr modern mit viel Glas und Chrom. Was uns in ganz Oslo angenehm aufgefallen ist, sind die vielen Bänke und Sitzgelegenheiten, die den Spaziergang durch die Stadt besonders entspannt machen. So kann man immer wieder Rast machen und einfach nur dem Geschehen auf der Straße zusehen .

 

Über den Fridtjof Nansens plass sind wir dann weiter zur Stortingsgata und haben dort noch den Abend ausklingen lassen.

 

Am 2. Tag sind wir über die Karl Johans gate bis zum Königlichen Schloss spaziert. Leider wird dort gerade das Dach renoviert, so dass wir keine perfekten Fotos davon machen konnten. Dafür konnten wir aber beobachten, wie 2 Mädchen mit allen Mitteln versuchten, einen Wachsoldaten aus der Fassung zu bringen. Im angrenzenden Häuschen haben wir die Kollegen des Wachsoldaten beobachtet, die einen Mordsspaß hatten, was sich dort gerade abspielte.

Wir sind weiter durch den Schlosspark und dann auf der hinteren Seite wieder hinausgegangen. Da wir zur Vigeland-Anlage wollten, haben wir uns von hier auf den Weg gemacht. Wenn man nicht gerade lauffaul ist, kann man die Strecke ohne Probleme zu Fuß gehen. Dabei hat man die Gelegenheit, wunderschöne Hausfassaden und Straßenzüge zu finden.

 

Die Vigeland-Anlage befindet sich im Frogner-Park. Es handelt sich hierbei um einen Skulpturenpark, der von einem einzigen Künstler, Gustav Vigeland, erbaut wurde. Laut meines Reiseführers hat er wohl fast die letzten 22 Jahre seines Lebens mit der Verwirklichung seines Traumes verbracht. Hier wird in eindrucksvoller Weise der Mensch in seinen verschiedenen Lebensphasen dargestellt. Uns hat der Park mit seinen Skulpturen sehr beeindruckt.

 

Nach ausgiebiger Parkbesichtigung hatten wir noch vor, uns die Gegend um die Sprungschanze „Holmenkollen“ anzusehen. Dazu haben wir von der Bahnstation Majorstuen, die ganz in der Nähe des Parks ist, jeweils ein Einzelticket für NOK 30 gelöst und uns in die Bahn Nr. 1 gesetzt. Leider habe ich mich dann mit der Station, an der wir raus wollten, vertan und sind dann ein wenig im Niemandsland gelandet .
Wir haben uns dann zu Fuß auf den Weg gemacht, unser Ziel zu erreichen. Leider war weit und breit keine Menschenseele zu sehen und es gab auch keine hilfreichen Schilder, so sind wir erst ein wenig durch die Gegend geirrt. Wir haben dann aber eine freundliche, junge Frau getroffen, die uns dann den Weg bis zur Station Frognerseteren beschrieben hat. Da es aber so warm war und wir auch ein ziemliches Stück zu laufen hatten, haben wir uns dann dort darauf beschränkt, auf der Panoramaterrasse des „Frognerseteren Restaurant“ etwas zu trinken und den Blick auf Oslo zu genießen. Der Weg, den wir bis dort gegangen waren, führte uns durch einen schönen Wald und man hatte das Gefühl, wirklich mitten in der Natur zu sein. Und das gerade mal knapp 20 Minuten vom Osloer Zentrum entfernt. Am späten Nachmittag haben wir dann die Rückfahrt angetreten und sind dann zurück bis zum Nationaltheater gefahren. Während der Bahnfahrt konnte man natürlich einen Blick auf die traumhafte Landschaft und die teilweise sehr schicken Holzvillen werfen.

 

In der City haben wir uns dann noch mal ein Restaurant ausgesucht, um etwas zu essen. Wer nach Norwegen fährt, muss sich klarmachen, dass es dort wirklich teuer ist .
Wir haben für einfache Gerichte (z.B. Hamburger mit Fritten und Salat mit Hähnchen) mit jeweils einem Getränk an beiden Tagen jeweils ca. 60 - 65 Euro bezahlt. Für ein Bier je nach Größe um die 10 Euro. Das hätten wir in Deutschland sicherlich nicht dafür gegeben. Wir haben allerdings immer an den Flaniermeilen gegessen. Diesmal saßen wir an der Karl Johans gate und konnten das Treiben der vielen Motorradfahrer beobachtet, die hier bei dem schönen Wetter ziemlich lautstark ihre Runden drehten.

 

An unserem letzten Tag haben wir noch einen Abstecher in die Oslo Domkirche gemacht. Danach sind wir noch ein wenig durch die Straßen geschlendert und haben gegen 12 Uhr unser Zimmer geräumt. Wir sind dann wieder zu Fuß zurück zum Schiff, wobei wir länger Pause am Stortinget, das ist das norwegische Parlament, gemacht haben.

 

Die Einschiffung ging relativ zügig und wir waren gegen 14 Uhr in unserer Kabine. Diesmal war die Fähre nicht so voll, so dass wir uns auch eine Liege schnappen konnten und das Auslaufen der Fähre vom Sonnendeck aus genießen konnten. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, eine Mütze, ein Stirnband oder einen Schal sowie eine winddichte Jacke dabei zu haben, denn selbst bei gutem Wetter bläst der Wind oft ganz schön und so kann man trotzdem auf Deck bleiben .

 

Wir hatten bei der Rückfahrt das Buffet mit gebucht und gehörten zur 1. Gruppe, d. h. wir konnten um 17.30 Uhr zum Essen gehen. Wir haben uns sehr gut satt gegessen und es war sicher für jeden etwas dabei. Es gab alles von Fleisch über Fisch, Meeresfrüchte und Geflügel, verschiedene Beilagen und Salate und Obst, Brot und diverse Desserts. Nach dem Essen habe ich noch einen Blick in die Show Lounge geworfen. Dort wurde eine 45-minütige Show gezeigt.

 

Am nächsten Morgen kamen wir dann planmäßig um 10 Uhr in Kiel an und konnten uns mit unserem Auto auf die 6-stündige Rückfahrt machen. Geparkt hatten wir in direkter Nähe des Anlegers auf dem Parkplatz Kai-City für 5 Euro/Tag. Mit Ausnahme der leider viel zu langen Anfahrt haben uns der Trip mit dem Schiff und die Stadt Oslo sehr gut gefallen.

 

Finished...