Samstag der 26.09.2020
Heute geht es vom Spreewald kommend nach Norden an die Ostsee. Genauer gesagt fahren wir jetzt nach Usedom, wo ich nahe vom Ostseebad Ückeritz den Naturcampingplatz "Am Strand" für ein paar Tage reserviert habe. Wir haben ungefähr 330 Kilometer zu fahren und sind gerade mal auf halber Strecke, als wir einen Anruf vom Spreewald-Natur-Camping "Am Schlosspark" bekommen und man uns mitteilt, dass wir doch bitte unseren Stellplatz räumen sollen. Der Anruf sorgt bei uns für einige Heiterkeit und wir teilen den Mitarbeitern des Campingplatzes unsere aktuelle Position mit, womit das geklärt ist.
Am frühen Nachmittag kommen wir dann beim Naturcampingplatz "Am Strand" Ostseebad Ückeritz an und checken an der Rezeption ein. Ursrünglich hatte ich für fünf Tage reserviert, aber das sieht man hier nicht so genau und man macht unseren Aufenthalt nach unserem jetztigen Wunsch auf vier Tage fest. Verlängern könnten wir ja immer noch, teilt man uns mit. Das Wetter ist leider immer noch ziemlich verregnet und der Stellplatz, den man uns zugewiesen hat, ist auch nicht so toll.
Wie die Sanitäranlagen waren, können wir nicht sagen, da wir diese nicht genutzt oder angesehen haben. Von außen sah das Gebäude allerdings ziemlich neu und sauber aus. Was die Sanitäranlagen angeht, haben wir im gesamten Urlaub, sowohl im Spreewald als auch an der Ostsee, immer nur unsere eigene im Wohnmobil genutzt, so dass wir hier grundsätzlich keine Angaben machen können.
Am Abend haben wir dann noch ein Problem mit unserer Satellitenschüssel. Diese macht keinen Mucks mehr und lässt sich auch nicht mehr einfahren. Wir vermuten eine defekte Sicherung, aber so richtig erkennen können wir das nicht. Da wir diese speziellen kleinen Sicherungen dummerweise nicht dabei haben, bestellen wir dieselben beim großen Fluss und geben als Lieferadresse den Campingplatz ein.
Sonntag der 27.09.2020
Auch heute haben wir leider wieder sehr bescheidenes Wetter und wir gehen lediglich etwas am Strand spazieren. Die meiste Zeit verbringen wir aber mit lesen, im Internet surfen oder auch mit Nichtstun im Wohnmobil. Fernsehen schauen ist im Moment auch nicht möglich, da die Satellitenschüssel irgendwo auf halber Strecke stehengeblieben ist, was uns aber auch nicht wirklich wichtig ist. Wichtig ist nur, das Ding wieder in die horizontale Ausgangsposition zu bekommen, damit wir Usedom auch wieder verlassen können.
Morgen soll das Wetter wieder besser werden und wir wollen mit dem Bus, der hier auf Usedom aufgrund der Kurtaxe für uns kostenlos ist, bis ins Seebad Ahlbeck fahren. Im Seebad Ahlbeck gibt es auch einen Baumark, wo wir dann parallel zu unserer Bestellung nach der nötigen 3 Ampere Sicherung schauen wollen. Vielleicht haben wir ja Glück und sind die Sorge dann los.
Montag der 28.09.2020
Heute haben wir endlich wieder blauen Himmel und die Sonne scheint wieder für uns. Um halb elf stehen wir bereits an der Bushaltestelle, um den Bus Richtung Ahlbeck zu nehmen. Um zum Seebad Ahlbeck zu kommen, müssen wir allerdings im Seeheilbad Bansin umsteigen und die Abfahrtszeiten der Busverbindungen sind nicht zweifelsfrei erkennbar.
Wir sind hier aber nicht die einzigen Fahrgäste mit dem Problem und müssen dann auch nicht lange warten. Im Seebad Ahlbeck steigen wir dann nahe des Werkers Welt Baumarkt aus und schauen dann dort nach der Sicherung für unsere Satellitenschüssel. Die benötigte 3 Ampere Sicherung gibt es dann leider nicht, aber ein baugleiches Modell mit 5 Ampere landet dann bei uns im Einkaufswagen.
Bis zum Strand sind es hier vom Baumarkt aus gerade mal ein Kilometer und dann weiter zurück zum Naturcampingplatz "Am Strand" im Ostseebad Ückeritz sind es nochmals weitere 12,5 Kilometer die vor uns liegen. Bei dem genialen Wetter geht es dann über Heringsdorf, wo wir uns eine leckere Pizza auf der Seebrücke gönnen, weiter über Bansin zurück Richtung Campingplatz. Als wir dann wieder am Strandbereich des Naturcampingplatz Ückeritz ankommen, geht es zuerst noch in das Strandcafe Utkiek um ein dickes Eis zu essen, bevor wir den Abend im Wohnmobil ausklingen lassen.
Dienstag der 29.09.2020
Heute wollen wir wieder Richtung dem Seebad Ahlbeck, diesmal sind wir jedoch mit dem Fahrrad unterwegs. Das Wetter ist wieder traumhaft und der Radweg hier entlang der Küste ist auch sehr schön zu fahren. Wir geniessen die Sonne und haben mal wieder einen rundum gelungenen Urlaubstag.
Die Satellitenschüssel ist mittlerweile auch wieder repariert. Mit der 5 Ampere Sicherung aus dem Baumarkt haben wir sie bereits einfahren können und das Sicherungsset vom großen Fluss ist auch an der Rezeption eingetroffen, so dass wir die korrekte Sicherung mit 3 Ampere nun auch einsetzen konnten.
Am heutigen Mittwoch geht es bereits wieder weiter und unser Ziel heute ist das Kap Arkona auf Rügen. Das Kap Arkona befindet sich ganz im Nordosten von Rügen und ist etwas über 160 Kilometer entfernt. Am Kap Arkona gibt es dann auch einen großen Busparkplatz auf dem man auch mit dem Wohnmobil übernachten darf. Nicht besonders schön und mit 15 Euro pro 24 Stunden auch nicht wirklich günstig, aber was soll es, für eine Übernachtung ist es ok.
Wir sind dann bereits gegen Mittag vor Ort am Kap Arkona und der Parkplatz ist schon oder auch noch ziemlich voll. Wir parken dann im eigentlich für Busse vorgesehenen Bereich, alles andere ist belegt und machen uns auf zu der hiesigen kleinen Wanderung. Zuerst geht es zum ehemaligen Fischerdörfchen Vitt und dann anschließend an der Küste entlang zum Kap Arkona selbst.
Nach dem wir glauben, genug an Bewegung gehabt zu haben, geht es zurück Richtung Parkplatz. Eigentlich hatten wir vorgehabt, bei der Rückkehr hier noch ein Fischbrötchen zu erwerben, aber jetzt um 17:00 Uhr ist bereits alles geschlossen und wir müssen uns selber etwas zu Essen zubereiten.
Donnerstag der 01.10.2020
Heute ist das Wetter leider wieder etwas bedeckt und nicht mehr so schön wie die letzten Tage. Hier auf dem häßlichen Parkplatz hält uns nun auch nichts mehr und wir fahren wieder ein Stück nach Süden zum Wohnmobilstellplatz am Parkplatz Hagen. Der Stellplatz hier eignet sich am Besten dazu das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl zu besuchen, was wir dann auch machen.
Der Zugang zum Königsstuhl mit angeschlossener Erlebnisausstellung und Multivisionskino kostet 10 Euro pro Person und ist soweit ganz nett. Viel schöner ist aber die hier abgehende Wanderung entlang der Steilküste gegen Süden, diese kostet nichts und das sollte man sich nicht entgehen lassen. Wir laufen allerdings nicht die komplette Strecke von zirka 10 Kilometern bis Sassnitz, sondern drehen auf halber Strecke um und laufen zu unserem Wohnmobil auf dem Stellplatz Hagen zurück.
Freitag der 02.10.2020
Der Wohnmobilstellplatz am Parkplatz Hagen erfüllt seinen Zweck, aber besonders schön ist es hier nun auch nicht. Wir halten uns also hier nicht allzu lange auf und fahren weiter. Als Ziel haben wir uns Sellin im Südosten von Rügen ausgesucht. Dummerweise ist die direkte Verbindung dorthin gesperrt und wir müssen in einem großen Bogen über Bergen unser Ziel ansteuern. Auf den alten gepflasterten Straßen wird unser Wohnmobil dabei mächtig durchgeschüttelt. Im Ostseebad Sellin angekommen, steuern wir den dortigen Reisemobilhafen an und checken hier für eine Nacht ein. Anschließend spazieren wir dann zur Seebrücke von Sellin, um dann am Strand wieder über den Südstrand zurück zum Reisemobilhafen zu laufen.
Morgen wollen wir Rügen bereits wieder verlassen und weiter zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst fahren. Für Rügen haben wir uns eigentlich viel zu wenig Zeit genommen, das müssen wir dann irgendwann nochmal nachholen. Damit wir nun nicht direkt ins Blaue hineinfahren, rufe ich schon mal beim Campingplatz "Am Freesenbruch" in Zingst an - alles ausgebucht, bekomme ich jedoch zur Antwort, also wird weiter geguckt.
Das Regenbogen-Camp in Prerow kann man nicht anrufen, hier erfolgt daher eine Onlineabfrage - es sind allerdings nur noch Plätze für Wohnmobile mit maximal 5 Meter Länge verfügbar. Etwas weiter südlich in Born am Saaler Bodden und damit leider nicht direkt am Meer, befindet sich noch das Regenbogen-Camp Born. Eine Onlineabfrage ergibt, dass man hier noch Stellplätze reservieren kann. Das ist zwar nicht das, was wir uns gewünscht haben, aber besser als nichts und so buchen wir uns hier für die nächsten fünf Nächte ein.
Samstag der 03.10.2020
Vom Seebad Sellin auf Rügen bis nach Born am Darß sind es zirka 110 Kilometer und wir erreichen das Regenbogen Camp Born so gegen Mittag. Der Checkin an der Rezeption geht zügig, die freie Stellpatzwahl fällt uns anschließend umso schwerer. Die Plätze sind hier nicht parzelliert und man orientiert sich nur an den auf dem Gelände verteilten Stromkästen. Mache davon sind zugänglich, andere hingegen verschlossen und man muss sich an der Rezeption melden, damit diese aufgeschlossen werden.
Man kann schon sagen, dass wir von dem Campingplatz ziemlich enttäuscht waren. Aber was will man machen, wir arrangieren uns mit der Situation und warten mal ab, was uns die Tage hier noch bringen. Es ist noch früher Nachmittag, als wir uns zu einem kleinen Spaziergang nach Ahrenshoop aufmachen. Wir laufen hier die ganze Zeit am Saaler Bodden entlang und wären wohl besser mit dem Rad gefahren. Wie dem auch sei, wir sind gut 14 Kilometer per pedes unterwegs und gehen in Ahrenshoop im "Ginger" Café noch lecker essen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
Sonntag der 04.10.2020
Heute schwingen wir uns wieder aufs Fahrrad. Wir radeln vom Regenbogen Camp Born über Prerow nach Zingst und wieder zurück in westlicher Richtung zum Leuchtturm Darßer Ort am Weststrand von Darß. Wieder zurück auf dem Campingplatz haben wir über 44 Kilometer auf dem Tacho - ein traumhafter Tag!
Montag der 05.10.2020
Auch heute sind wir wieder mit den E-Bikes unterwegs. Zuerst geht es wieder an den Weststrand und zwar besuchen wir heute den südlichen Teil des 14 Kilometer langen Strandes. Gegen Nachmittag radeln wir dann auch nochmal nach Prerow, wo es für Brigitte eine Waffel mit heißen Kirschen und Eis und für mich einen Eierlikörbecher gibt. Zusätzlich zum Strand rauf und runter laufen, sind wir auch wieder 34 Kilometer geradelt.
Dienstag der 06.10.2020
Es schüttet zwar wie aus Kübbeln heute morgen, aber wir sind noch nicht im Ort Born selbst gewesen, also laufen wir mit unseren Regenschirmen los. Wir sind gut anderthalb Stunden unterwegs und kommen auf dem Rückweg auch bei den Kitesurfern am Bodden vorbei. Hier haben die Wassersportler direkten Zugang vom Regenbogen-Camp zum Bodden und eine Kitesurfschule gibt es hier auch. Unser Sport wäre das allerdings nicht und wir frieren bereits beim Zusehen.
Zurück am Wohnmobil müssen wir uns erstmal aufwärmen, wie kann man bei solch einem ungemütlichen Wetter nur surfen, fragen wir uns. Gegen Nachmittag soll das Wetter wieder etwas besser werden und so beschliessen wir nach kurzer Recherche von Brigitte, mit dem Rad nach Wustrow zu radeln. Wustrow ist gerade mal 10 Kilometer entfernt und liegt auf dem schmalen Landstreifen von Fischland zwischen dem Saaler Bodden und der Ostsee. Zwischen Ahrenshoop und Wustrow findet man auch das Hohe Ufer, eine sogenannte Stauchendmoräne - ich sage mal Steilküste, welche vor mehr als 10.000 Jahren durch skandinavisches Eis entstanden ist.
Das Wetter wird von Stunde zu Stunde besser und wir fahren nach unserem Besuch in Wustrow die obere Steilküste mit dem Rad ab, um dann unterhalb der Steilküste noch am Meer entlang zu laufen. Wir halten, wie auch die letzten Tage überhaupt, wieder intensiv nach Bernstein Ausschau, bleiben aber auch leider heute wieder erfolglos. Trotzdem was für ein genialer Tagabschluss.
Mittwoch der 07.10.2020
Das Fahrrad ist hier am Regenbogen-Camp Born das beste Fortbewegungsmittel und so radeln wir auch heute wieder los. Wir wollen nochmals zum Leuchtturm Darßer Ort, denn beim letzten Besuch sind wir nur in südliche Richtung gelaufen. Heute soll es gegen Norden gehen und dann auf dem Rundwanderweg Darßer Ort durch die Kernzone des Nationalparks. Über einen toll angelegten Holzbohlenpfad erreicht man hierbei auch zwei Aussichtstürme, von denen wir dann auch Rotwild an den Seen und Dünen des Nationalparks beobachten können.
Einen weiteren kleinen Abstecher machen wir dann noch etwas unterhalb vom Leuchtturm Darßer Ort zum Weststrand und haben noch einen tollen letzten Urlaubstag. Der Darß verabschiedet uns dann mit dem Besuch eines kleinen Fuchses und wir hoffen bereits jetzt, irgendwann wiederkommen zu dürfen.
Donnerstag der 08.10.2020
Heute fahren wir bereits wieder heimwärts und es regnet den lieben langen Tag nur in Strömen. Wir fahren nicht zuletzt aufgrund des Wetters in zwei Etappen und übernachten nördlich von Osnabrück auf dem Stellplatz des Campingplatzes Waldwinkel. Wir werfen die fällige Gebühr mittels des vorgesehenen Umschlags ein und machen heute nichts mehr, als dem Trommeln des Regens auf dem Fahrzeugdach bei einem Glas Rotwein zuzuhören.
Als kurzes Fazit bleibt vielleicht noch kurz zu sagen, dass uns der Besuch an der Ostsee sehr gut gefallen hat. Auf Usedom hätten wir sicherlich noch ein, zwei Tage bleiben können und Rügen ist mit Sicherheit zu kurz gekommen. Am meisten beeindruckt hat uns aber dann doch der Darß mit seinem tollen Weststrand und Born war hier als Ausgangspunkt wohl gar nicht so verkehrt. Wir hoffen beide auf ein Wiedesehen mit der schönen Ostsee...
Finished