An diesem Reiseziel war ich ausnahmsweise einmal unschuldig, Brigitte wollte diesmal nach Australien und auch das Camping war Brigittes Idee. Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht, wie sich die Zeiten doch ändern. Groß überreden musste Brigitte mich allerdings nicht, sie rannte da sozusagen offene Türen bei mir ein.

Schnell waren die Flüge mit Emirates gebucht, es geht von Düsseldorf über Dubai nach Perth und auf gleichem Weg wieder zurück. Gebucht habe ich direkt auf der Homepage von Emirates, kein Schnäppchen sondern eher Durchschnittspreise. Unseren Camper, einen Apollo Adventure Camper hat Brigitte ausgesucht und ich habe diesen dann wieder bei TSA Travelservice gebucht. Die Preise für Allrad getriebene Camper in Australien sind allerdings jenseits von gut und böse. Aber was soll man machen, entweder man ist bereit die recht hohe Summe zu zahlen oder man verzichtet halt auf einen derartigen Urlaub. Wir haben dann auch noch das recht teure Inklusiv-Paket gewählt, bei dem die meisten Schäden mit versichert sind.

Allerdings ist das keine echte Vollkasko, so dass es im schlimmsten Fall immer noch recht teuer werden kann. Eine Windschutzscheibe und zwei Reifenschäden sind inklusive, aber u.a. folgende Punkte sind nicht versichert. Vor allem der dritte Punkt kann eigentlich alles mögliche sein und lässt einen im Schadensfall ziemlich im Regen stehen.

• Schäden durch Überschlagen des Fahrzeugs ohne Fremdeinwirkung
• Schäden am Dach, Unterboden und Markise
• Schäden, die von der Fahrzeugversicherung des Vermieters ausgeschlossen sind

Also bei Anmietung am besten die Mietbedingungen genau durchlesen, damit man weiß worauf man sich einlässt.

Bei der Planung der Route kam ich diesmal im Vorfeld nicht so recht in die Gänge. Es wurde nur eine ganz grobe Route, bestehend aus einigen Zielen die wir uns ansehen wollten, festgelegt. Der Zeitraum der uns hierfür zur Verfügung stand, war auch nicht auf die Tour abgestimmt, alles recht planlos also. Folgende Ziele, die wir in unserem Zeitrahmen von 28 Tagen inklusive An- und Abreise besuchen wollten, standen dann auf unserer Liste:

Karijini National Park
Millstream Chichester National Park
Cape Range National Park
14 Mile Beach (Tipp von Karin und André)
Kennedy Range National Park
Francois Peron National Park
Kalbarri National Park
Nambung National Park mit der Pinnacles Desert

Für die Nationalparks in Western Australia werden Eintrittsgelder verlangt, die sich wenn man sie einzeln bezahlt, recht schön zusammenläppern können. Wir haben uns daher bereits Online von zu Hause aus den Holiday Pass bestellt. Das geht recht einfach im Parks und Wildlife Shop und kostet 40 AuD. Sechs Tage nach der Bestellung lag der Nationalpark-Pass dann bei uns im Briefkasten.

Wir haben dann auch alle diese Ziele besucht und sind im gesamten Zeitrahmen insgesamt 5815 Kilometer gefahren. Hier mal wieder eine mit Route Converter erstellte Karte zum groben Routenverlauf. Leider entspricht die dargestellte Route nicht genau der tatsächlich gefahrenen Strecke, aber es war nicht möglich alle von uns gefahren "Unsealed Roads" einzugeben.

Zum Vergrößern der Ansicht mal wieder aufs Bildchen klicken.
 

 Samstag der 24.10.2015 und Sonntag der 25.10.2015

Die Anreise von Düsseldorf nach Perth ist aufgrund der Dauer kein wirkliches Vergnügen, zumindest wenn man wie wir in der Economy Class reist. Am Samstag geht es um 15:25 Uhr los in Richtung Dubai, wo wir nach sechs Stunden und dreißig Minuten ankommen. Nach drei Stunden Aufenthalt soll es dann Richtung Perth weiter gehen. Soll, die Wirklichkeit sieht dann anders aus, denn ein Passagier ist wohl krank geworden und dessen Gepäck zusammenzusuchen dauert zirka eine Stunde, die wir wartend in der Maschine verbringen. Der Flug nach Perth dauert dann nicht ganz elf weitere Stunden und wir sind schon ziemlich geschafft, als wir endlich ankommen.

Alle Flüge auf dem Hin- und Rückflug werden übrigens mit dem Airbus A380 durchgeführt. In der Vergangenheit habe ich mich mal geäußert, keinen wirklichen Unterschied zu anderen großen Flugzeugtypen festgestellt zu haben, das war diesmal anders. Die recht neuen Maschinen hatten einen angenehmen Sitzabstand und auch einen wirklich geringen Geräuschpegel. Starts und Landungen waren zudem Butterweich und der A380 hat nun zwei Fans mehr.

Die Immigration auf dem kleinen Flughafen in Perth ist dann absolut schnell und das Personal ist sehr freundlich, da haben wir schon anderes erlebt. Mittlerweile sind es schon 19:30 Uhr Ortszeit und wir machen uns mit dem Taxi auf den Weg zu unserem Hotel für die erste Nacht. Ich habe mir im Vorfeld einige Hotels in Flughafennähe angesehen, aber so recht überzeugt hat mich nur das International on the Water Hotel, welches ich dann für etwas über 130 € für eine Nacht bei Expedia buchte.

Die Taxifahrt dorthin hält sich mit 27 Australischen Dollar auch in Grenzen und das Hotel gefällt uns ganz gut. Es wirkt nur alles ein wenig ausgestorben, so als ob wir fast die einzigen Gäste seien. Im recht großen Restaurant des Hotels verstärkt sich der Eindruck der Leere dann nochmals und die mickrige Speisekarte will nicht so recht hierher passen. Pasta für Brigitte und einen Burger mit Pommes für mich machen uns dann mit einem großen Bier und einem Tonic Water um über 60 AuD ärmer. Aber was soll`s, das war jetzt nötig und das Essen war gut und auch reichlich.

Bilder haben wir am Anfang dieses Urlaubs mal wieder nicht gemacht. Irgendwie schaffe ich es in keinem Urlaub an den ersten Tagen die Kamera mal raus zu kramen. Aber bald ändert sich das natürlich, dann gibt es mehr Bilder und das Ganze ist weniger textlastig.

Montag der 26.10.2015

Um 08:30 Uhr stehen wir heute auf und nutzen die kleine Kaffee-Maschine auf dem Zimmer für den Start in den Tag. Wir sind noch recht satt von gestern und sparen uns daher die geplanten 25 AuD pro Person fürs Frühstückbuffet. Anschließend machen wir uns wieder mit dem Taxi (23 AuD) auf den Weg zu Apollo in der Worrell Avenue.

Die Mitarbeiter von Apollo sind dann sehr nett, aber wohl auch absolut unvorbereitet. Wir werden immer wieder vertröstet, da unser Wagen noch nicht fertig sei. Erklärt bekommen wir das Fahrzeug dann an einem anderen dort rumstehenden Adventure Camper. Melissa, die Mitarbeiterin von Apollo zeigt uns dann sogar, wie der Ölstand zu überprüfen sei. Auf meine Frage, wie oft man dies denn machen solle, empfiehlt Melissa alle 500 Kilometer. Lieber zu oft, als zu selten mag ja richtig sein, aber übertreiben wollen wir es damit nicht. Nach über drei Stunden Wartezeit ist unser Camper dann startklar. Am Zustand unseres Adventure Campers gibt es dann nichts zu meckern, der Wagen ist keine 50000 Kilometer gelaufen und die Reifen sind neu. Es werden noch die kleineren vorhandenen Schäden in einem Formular festgehalten, bevor wir uns dann endgültig auf den Weg machen.

Als erstes geht es zum nahegelegenen Supermarkt Coles mit angrenzendem Bottleshop. Coles und der Bottleshop belasten unsere Urlaubskasse dann mit zirka 340 AuD, wobei wir aber reichlich eingekauft haben und jetzt für die nächsten Tage autark sein sollten. Auf meine Zigaretten habe ich aber erst einmal verzichtet, da eine Schachtel mit 25 Zigaretten im Bottleshop 30 AuD kosten sollte. Das war dann selbst mir zu teuer.

Unser erstes Ziel, der Karijini National Park, ist mit über 1300 Kilometer Distanz ganz schön weit weg und erfordert bei der Anreise die ein oder andere Zwischenübernachtung. Wir sind dazu dank Apollo auch noch recht spät dran, denn es ist nun bereits 14 Uhr als wir endlich unsere erste Etappe in Angriff nehmen. Beim Inklusiv-Paket von Apollo ist ein kostenloses Navigationsgerät dabei, welches für Perth ganz nützlich ist, aber ansonsten nicht gebraucht wird. So haben wir aber den Great Northern Highway schnell gefunden und sind guter Dinge. Weit kommen wir aber nicht, ein wohl ziemlich schlimmer Unfall zwingt uns die Unfallstelle weiträumig zu umfahren und kostet uns recht viel Zeit. Da hilft dann auch ein Navi nur bedingt, aber wir sind froh nicht schon ein wenig früher hier gewesen zu sein.

Wir sind im Urlaub und Zeit haben wir auch genug, also don't worry! Wir wechseln uns mit dem Fahren ab und gehen in Wubin das erste mal Tanken. Wubin ist gerade mal zirka 260 Kilometer von Perth entfernt und es wird schon langsam dunkel. Als wir dann am Jibberding Rest Area vorbei fahren, ist es bereits 18:30 Uhr und wir suchen uns ein schönes Plätzchen. Wir fahren schon recht weit rein und ich glaube der Platz an dem wir uns dann hinstellen, gehört gar nicht mehr zum eigentlichen Rest Area. Aber dafür sind wir ziemlich weit von der Straße weg und es ist schön ruhig. Das schöne Jibberding Rest Area ist dann auch unser einziger Stellplatz mit Mücken, aber dafür sind es hier richtig viele und innerhalb kürzester Zeit bin ich ziemlich zerstochen.

 

Unsere heutige Tagesetappe von Apollo in Perth zum Jibberding Rest Area. Mit Einkaufen in Perth und Umfahren des Unfalls sind wir heute insgesamt 358 Kilometer gefahren.

 

Dienstag der 27.10.2015

Mit dem Sonnenaufgang bin ich wach, was sonst gar nicht so mein Ding ist. Es ist wohl der Jetlag, der mich ein wenig durcheinander bringt. Während Brigitte noch schläft, laufe ich etwas in der Gegend rum. Ein Wasserloch zieht hier einiges an Vögeln an und ich habe somit etwas zu fotografieren.

 

Anschließend frühstücken wir das erste mal in unserem Camper. Leider hat unser Camper, entgegen dem den man uns zu Einführung erklärte, keine Kochmöglichkeit im Inneren. Also wird der Kaffee draußen zubereitet und dann nichts wie wieder rein. An die vielen Fliegen müssen wir uns zuerst mal wieder gewöhnen, aber nicht unbedingt heute. Den Kaffee haben wir übrigens aus Old Germany mitgebracht, hier kosten 500 Gramm Kaffee um die 20 AuD.

 

Gegen 09:40 Uhr machen wir uns dann wieder auf den Weg. Wir haben zwar eigentlich nur einen reinen Fahrtag Richtung Karijini Nationalpark vor uns, wollen diesen aber ein wenig auflockern. Daher ist ein Abstecher zum Walga Rock geplant. Der Walga Rock ist ein ungefähr 2 Kilometer langer Granit Monolith ähnlich dem Uluṟu (Ayers Rock). Der Abstecher kurz vor Cue ist dann immerhin 37 Kilometer lang, wovon nur die ersten 11 Kilometer asphaltiert sind, danach rüttelt es uns ziemlich durch. Schade ist, dass Camping hier nicht mehr erlaubt ist, wäre mit Sicherheit eine tolle Location dazu und würde sicherlich auch zu mehr Besuchern am Walga Rock führen.

Einen kleinen Teil des Walga Rocks hat man eingezäunt und hier finden sich dann auch einige Felsmalereien sowie sehr viele Schwalbennester, die kunstvoll in den Felsüberhängen angebracht sind.

 

In Cue geht Brigitte noch in einem kleinen Laden etwas einkaufen. Irgendetwas hat man ja immer vergessen, in unserem Fall war es diesmal dass wir u.a. kein Spülmittel hatten. Gerne hätte ich die abenteuerlichen Gestalten, die hier kommen und wieder gehen fotografiert, aber so etwas macht man ja nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich dann nicht eins auf die Nase bekommen hätte und begnüge mich daher mit ein paar Bildern der Einkaufsmeile.

 

20 Kilometer nördlich von Cue liegt das Lake Nallan Rest Area, nicht zu verwechseln mit dem kurz davor liegenden Nallan Homestead Camping Area. Das Lake Nallan Rest Area hat man schnell übersehen, da auch das Schild ein wenig umgekippt ist. So sind auch wir zuerst einmal vorbei gerauscht und mussten wenden. Zum Camping Area fährt man hier um den See herum und wir nehmen den letzten möglichen Stellplatz. Die Location ist trotz, dass sie so nah am Highway liegt, einfach nur toll. Man kann hier sehr schön am See entlang wandern und sieht neben Pelikanen noch jede Menge anderer Wasservögel.

Die Küche bleibt heute leider kalt und flüssig, da ich den blöden Gaskocher nicht zum Laufen bringe. Die vielen Fliegen hier habe ich sicherlich schon erwähnt, oder?

 

Wir genießen den Abend dann bei einem Bierchen vor unserem Camper. Mit Einbruch der Dunkelheit sind alle Fliegen wie durch Zauberhand verschwunden und Mücken gibt es hier wohl keine oder wir haben es nicht bemerkt, da wir uns entsprechend eingesprüht haben. Besuch bekommen wir dann aber doch noch, eine kleine Spinne von etwa 8 bis 9 Zentimeter Körpergröße läuft hier ohne Scheu zwischen unseren Füssen herum. Brigitte besteht ab jetzt auf festem Schuhwerk am Abend und möchte nicht mehr mit Flipflops hier sitzen.

 

484 Kilometer lang war unsere heutige Tagesetappe vom Jibberding Rest Area über den Walga Rock zum Lake Nallan Rest Area.

 

Mittwoch der 28.10.2015

Heute morgen sind wir beide schon sehr früh wach. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen und wir machen direkt einen kleinen Spaziergang entlang des Lake Nallan. Bei dem schönen Licht der aufgehenden Sonne macht das richtig Spaß und mit den vielen Wasservögeln hier, hat man auch genug zu gucken.

 

Den Gaskocher bekomme ich anschließend auch wieder zum Laufen, hier war nur ein wenig Gewalt nötig, so dass unserem Frühstück nichts im Weg steht. Gegen 09:00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg, es erwartet uns mal wieder ein recht langer Fahrtag. Es gibt dann auch nicht viel zu berichten, wir überholen einige Roadtrains, die zum Teil über 54 Meter lang sind und ein paar Tankstopps unterbrechen die eintönige Fahrerei. Den teuersten Sprit der gesamten Reise tanken wir dann am Kumarina Roadhouse. Das würden wir so aber auch nicht mehr machen, nur wurde der Diesel, umso weiter wir nach Norden fuhren immer teurer und wir wussten nicht wie es weiter geht. Aber wie soll es anders sein, hinter Kumarina wurde es wieder deutlich billiger.

 

Es ist zwar noch nicht unbedingt nötig, aber in Newman tanken wir dann nochmals voll, da die nächste Tankmöglichkeit dann erst wieder in Tom Price ist und wir nicht wissen, wie viel wir im Karijini Nationalpark herumkurven werden. Hier an der Tanke kaufe ich dann auch meine ersten zwei Schachteln Zigaretten. Eine Schachtel mit 25 Stück kostet hier 22 AuD, ein echtes Schnäppchen gegenüber dem Bottleshop in Perth mit einem Preis von 30 AuD. Letztendlich scheint ein Preis von 21 bis 22 AuD aber der Durchschnitt zu sein.

Hinter Newman wird das Wetter dann aber zunehmend schlechter und es beginnt dann auch heftig an zu regnen. Es ist schon recht spät, so dass wir beschließen heute nicht mehr in den Karijini Nationalpark hinein zu fahren. Statt dessen fahren wir an der Zufahrt des Parks vorbei und nehmen zur Übernachtung das Albert Tognolini Rest Area. Das Albert Tognolini Rest Area ist ziemlich groß und uns gefällt es hier wieder absolut gut. Wir nehmen einen Stellplatz ganz am Ende und sind auch wieder die einzigen Camper hier. Das Wetter ist dann allerdings ziemlich düster und ungemütlich, aber hin und wieder kommt dann doch auch nochmal die Sonne zum Vorschein.

 

 Unsere heutige Etappe beläuft sich auf insgesamt 706 Kilometer und wir sind schon reichlich müde. Draußen sitzen ist bei dem ungemütlichem Wetter nicht möglich, so dass wir den Abend bei einem Gläschen Wein mit Phase10 spielen im Camper verbringen .

 

Donnerstag der 29.10.2015

Ich bin bereits um 06:30 Uhr wach und das Wetter ist auch wieder schön. Heute können wir sogar draußen frühstücken, da die Fliegen nur vereinzelt lästig werden.

 

Mit dreißig Grad im Schatten ist es bereits ganz schön warm und wir sind froh, dass ein Baum beim Frühstück etwas Schatten spendet. Nachdem wir uns noch ein wenig hier umgesehen haben, machen wir uns auf den Weg zum nahen Karijini Nationalpark. Wir wollen heute bis zum dortigen Dales Campground und der ist lediglich 67 Kilometer entfernt.

Im Karijini Nationalpark angekommen, statten wir zuerst dem Visitorcenter einen Besuch ab. Mit dem guten Info-Material zum Park geht es dann noch zu einem nahen Wassertank, wo wir unsere Wasserkanister wieder auffüllen. Am Dales Campground bekommen wir dann einen Stellplatz am Dingo Loop für 20 AuD die Nacht. Nach den tollen und kostenlosen Rest Areas der vergangenen drei Nächte sind wir dann schon ein wenig enttäuscht vom Dales Campground.

 

Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, gehen wir dann Richtung Dales Gorge. Vorbei am Dales Day use Area geht es zum Aussichtspunkt am Circular Pool und dann am Rim entlang zu den Fortescue Falls. Der Abstieg in die Gorge ist hier sehr einfach, da man nur die Metalltreppe hinunter laufen muss. Unten angekommen, geht es dann von den Fortescue Falls weiter zum Fern Pool. Hier herrscht absolute Dschungelatmosphäre, Flughunde und Nacktaugenkakadus sorgen dabei für die richtige Geräuschkulisse. Im Fern Pool gehen wir dann noch eine Runde schwimmen und es ist einfach nur toll, nach drei Tagen Katzenwäsche endlich noch mal richtiges Wasser am Körper zu spüren.

           

 

Während Brigitte glaubt genug gelaufen zu sein, möchte ich noch durch die Dales Gorge zum Circular Pool laufen. Der Weg ist dann sehr schön, nur lässt sich die Sonne kaum noch blicken, so dass es nur wenige Bilder von der Strecke gibt. Der Aufstieg am Circular Pool ist dann nicht so komfortabel wie an den Fortescue Falls, aber da auch wieder die Sonne heraus kommt, macht mir das alles nichts und ich bin froh, diese kleine Wanderung nicht ausgelassen zu haben.

 

Den Abend verbringen wir dann gemütlich vor unserem Camper und beobachten den ganz seltsam gefärbten Himmel. Ganz erklären kann ich mir dieses tolle Farbenspiel nicht wirklich und habe nur eine, vielleicht dumme, Vermutung. Wir sind auf der Herfahrt an einem Buschfeuer vorbeigefahren, welches man von hier aus sieht. Da das Feuer allerdings nicht ganz so imposant war, vermute ich, dass der genau dort aufgehende Vollmond das ganze Lichtspektakel entsprechend verstärkt hat. Mit dem aufgehenden Vollmond verschwand die unwirkliche Szenerie dann wieder und wir überlegen noch lange, ob wir nur einer gemeinsamen Halluzination zum Opfer gefallen sind.

 

Unsere heute gefahrene Strecke vom Albert Tognolini Rest Area zum Dales Campground beträgt lediglich angenehme 74 Kilometer.

 

Freitag der 30.10.2015

Heute verlassen wir den Dales Campground schon wieder und fahren Richtung Karijini Eco Retreat unserem nächsten Übernachtungsplatz. Die direkte Strecke zum Karijini Eco Retreat ist 4WD only und stellt sich dann als absolut üble Schotterpiste heraus. Einen Abstecher machen wir zu der auf dem Weg liegenden Kalamina Gorge, wo wir die kleine Wanderung durch die Gorge machen. Nur die Sonne macht sich dann leider ein wenig dünn, so dass manche Bilder etwas trostlos aussehen. Nichtsdestotrotz hat es uns in der Kalamina Gorge sehr gut gefallen, was unter anderem auch an den vielen bunten Libellen lag.

 

Und hier separat noch ein paar Libellen-Fotos aus der Kalamina Gorge, die lassen sich so bei Nichtinteresse leichter überspringen.

 

Weiter geht es dann wieder über die Schotterpiste zum Karijini Eco Retreat Camp. Wir werden dabei ziemlich durchgeschüttelt, überstehen das ganze aber im Gegensatz zu unserem Spannungswandler problemlos. Schon während der Fahrt sehen wir, dass unsere Foto-Akkus nicht mehr geladen werden, verschieben die Fehlersuche aber auf den nächsten Stopp. Beim Karijini Eco Retreat Camp angekommen, kümmert sich Brigitte um einen Stellplatz, während ich mir den Spannungswandler ansehe. Ein defekter Spannungswandler ist gleichbedeutend mit leeren Akkus und damit keinen Fotos mehr, entsprechend groß ist die Sorge das Gerät nicht mehr zum Laufen zu bringen.

Am Spannungswandler ist dann durch die Rüttelei auf der Strecke die Halterung der Schukosteckdose gebrochen, so dass die Steckdose nach hinten ins Gehäuse gerutscht ist. Als Werkzeug steht mir lediglich ein Mini Schraubendreher Set mit verschiedenen Bits zu Verfügung, was aber dann in Verbindung mit Panzerband doch ausreicht den Spannungswandler zu reparieren. Nach 45 gereizten Minuten bin ich wieder völlig entspannt und es kann weiter gehen. Damit wir später nicht lange suchen müssen, schauen wir noch, wo sich unser Stellplatz mit der Nummer 92 befindet und fahren dann weiter zum Junction- und Oxer Lookout bevor es hinunter in die Weano Gorge geht.

In der Weano Gorge befindet sich am Ende dann der Handrail-Pool. Der Name kommt wohl von dem Edelstahl-Geländer an dem man sich hier um die Ecke hangeln kann. Nichts für mich, der Handrail-Pool ist ziemlich voll und ich habe keine Lust abzurutschen und samt Foto-Equipment im Pool zu landen. Also brechen wir an dieser Stelle ab und machen uns auf den Rückweg zum Karijini Eco Retreat Campground.

 

Unser Stellplatz hier hat übrigens satte 20 AuD für die Nacht pro Person gekostet und war damit der Teuerste der gesamten Tour. Da der Campground aber nur mäßig belegt ist, gefällt es uns trotzdem ganz gut hier. Und das Beste ist, es gibt hier Duschen. Die erste Dusche nach Tagen, was für ein Luxus!

 

Heute haben wir uns mit dem Camper lediglich 86 Kilometer innerhalb des Karijini Nationalparks bewegt, was uns aber aufgrund der schlechten Strecke deutlich länger vor kam.

 

Samstag der 31.10.2015

Heute verlassen wir den Karijini Nationalpark bereits wieder. Wir wären gerne noch einen Tag länger geblieben, aber das anstehende Wochenende veranlasst uns weiter zu fahren, da wir nicht genau wissen, ob Sonntags wirklich alle Geschäfte geöffnet sind. Es geht also weiter Richtung Tom Price, wo wir dann schon vor Mittag ankommen.

In Tom Price besuchen wir dann als erstes das hiesige Visitor Center. Wir wollen über die Rio Tinto Private Rail Access Road zum Millstream Chichester National Park fahren und das entsprechende Permit dafür gibt es hier. Vorrausetzung für den Erhalt des Permits ist, dass man sich ein halbstündiges Video zum sicheren Offroad-Fahren anschaut, was wir dann auch machen.

Anschließend geht es noch gegenüber ins Coles zum Einkaufen. Neben den üblichen Lebensmittel bekomme ich dann hier auch die günstigsten Zigaretten unseres ganzen Aufenthalts, 8 x 25 Stück für 139 AuD, was für ein Schnäppchen. Bevor es dann auf die Rio Tinto Private Rail Access Road geht, tanken wir noch und auch hier ist der Diesel, trotz dass es die einzige Tankstelle weit und breit ist, unglaublich günstig.

Was das mit dem Video im Visitor Center von Tom Price soll, ist uns nicht ganz klar, denn die Rio Tinto Private Rail Access Road ist in einem hervorragenden Zustand und ein Einschalten des Allradantriebs ist überhaupt nicht erforderlich. Es gibt dann auch einige Trains zu sehen, die jeweils um die 200 Waggons ziehen, während das Thermometer gleichzeitig auf 43° Celsius klettert.

 

Im Millstream Chichester National Park besuchen wir als erstes den Deep Reach Pool. Das Thermometer hat sich mittlerweile bei 42° Celsius eingependelt und wir wollen nur noch einen Campground finden, um dort mit einem eiskalten Bier im Schatten unseres Campers zu sitzen.

 

Die Crossing Pool Campsite und der Stargazer Campground sind geschlossen, so dass wir zum Miliyanha Campground fahren, wo sich auch die Ranger Station befindet. Per "self paying" bezahlen wir die 20 AuD für die Nacht und sind mal wieder die einzigen Gäste. Allen anderen ist es wohl zu heiß für den Millstream Chichester National Park. Ich habe dann mal wieder Hummeln im Hintern und meine noch eine Wanderung machen zu müssen. Ich laufe dann noch zum Canyon Lookout, was ich aber bei der Hitze besser nicht gemacht hätte. Gut zwei Stunden bin ich unterwegs und ziemlich fertig als ich wieder zurück bin.

 

Hier sehen wir heute auch unsere ersten Kängurus, die sich aber nicht so recht fotografieren lassen wollen. Auch ganze Schwärme von Nacktaugenkakadus lassen keine Langeweile aufkommen und die Geräuschkulisse ist wieder absolut beeindruckend. Bis wir mittels Buschdusche geduscht sind, ist es dann dummerweise bereits zappenduster, als wir das Essen "Penne all' Arrabbiata" zubereiten. Bei der Zubereitung bekommen wir dann Besuch von Fluginsekten unterschiedlichster Art. Auch kleine Gottesanbeterinnen von fünf Zentimetern Länge sind dabei, und ich hoffe, dass nicht allzu viele Tierchen in die Pfanne gefallen sind.

Um 22:30 Uhr sind es dann immer noch 33° Celsius und im Camper ist es bestimmt noch viel wärmer. An Schlafen gehen ist so noch nicht zu denken und wir sitzen bei einem oder zwei Glas Wein noch lange unter einem grandiosem Sternenhimmel und zählen die vielen Sternschnuppen, die heute Abend hier zu sehen sind .


Die Route vom Karijini Eco Retreat Camp zum Millstream Chichester National Park führt über die Rio Tinto Private Rail Access Road und hat uns 271 Kilometer unterwegs sein lassen.

 

Sonntag der 01.11.2015

Um 06:00 Uhr morgens, als ich wach werde, haben wir bereits 37° Celsius. Ich laufe eine kleine Runde während Brigitte noch schläft. Nach dem Frühstück gehen wir dann noch gemeinsam den kurzen hier abgehenden Homestead Trail.

 

Als wir um 10:15 Uhr zurückkommen, zeigt das Thermometer bereits 42° Celsius. In dieser Hitze kann man bereits morgens nichts mehr unternehmen, ohne das der Schweiß in Strömen fließt. Wir beschliessen daher den Millstream Chichester bereits wieder zu verlassen und weiter in Richtung Exmouth zu fahren. Die Hitze ist beim offenen Fenster im Fahrtwind deutlich besser zu ertragen und auch die Fliegen lassen einen während der Fahrt in Ruhe.

Die Fahrt geht dann über die Pannawonica Road bis zum North West Coastal Highway und von dort weiter bis zum Yannarie River. Unterwegs sind wir am Nanutarra Roadhouse zu geizig um den teuren Diesel hier zu bezahlen und kommen mit fast leerem Tank am Yannarie River an. Zwei Reservekanister zu je 20 Liter haben wir aber noch in petto und hoffen, dass diese bis Exmouth, unserer nächsten Tankmöglichkeit reichen.

 

Unterwegs fahren wir ab 15:00 Uhr die am Weg liegenden Rest Areas ab, aber diese sind nicht so recht das, was wir uns vorstellen und liegen meist direkt an der Strasse. Direkt am fast trockenen Yannarie River finden wir dann das Barradale Rest Area, welches uns mal wieder sehr gut gefällt. Zuerst stehen wir am Anfang des Rest Areas, als dann aber ein anderer Camper unsere direkte Nähe sucht, verziehen wir uns ganz nach hinten an den Fluss.

Wir sind dem, der uns auf die Pelle rückte, dann richtig dankbar, denn hier ist es nochmals schöner und vor allem ist es, mal abgesehen von den vielen Nacktaugenkakadus, sehr ruhig.

 

Unsere heutige Tagesetappe war 354 Kilometer lang, kam uns aber deutlich länger vor.

 

Montag der 02.11.2015

Bereits vor dem Frühstück füllen wir unseren Dieseltank aus den Kanistern wieder auf und sind guter Dinge, dass dies bis Exmouth reichen wird. Heute morgen sind es nur noch 23° Celsius, was für ein Unterschied zu gestern, fast 20 Grad weniger.

 

Weiter geht es dann Richtung Exmouth. Einen kurzen Abstecher machen wir dann über die Charles Knife Road zum Thomas Carter Lookout. Das letzte Stück war mir dann mit dem großen Apollo schon fast eine ein wenig zu heftige 4WD Strecke. Aber wenden konnte man auf dem einspurigen Weg auch nicht, von daher gab es kein zurück.

 

In Exmouth fahren wir dann als erstes das Visitor Centre an und fragen, ob man denn den Yardie Creek überqueren kann. Die Antwort lautet: To much risk! So richtig kann ich mich noch nicht damit abfinden, aber wir können uns das ja vor Ort selbst einmal anschauen. Die Überquerung des Yardie Creeks ermöglicht einem über die Naingaloo Station nach Coral Bay zu fahren, statt wieder den Umweg zurück über Exmouth zu nehmen. Allerdings fährt man hier über eine Sandbank und wenn man stecken bleibt, ist bei anstehender Flut im schlimmsten Fall das Auto verloren. Die Bergung des Fahrzeugs kostet übrigens satte 600 AuD, was, wenn es denn vor der Flut gelingt, nur Peanuts zu den sonst zu erwartenden Kosten sind.

 

Nachdem wir wieder vollgetankt haben und auch die Reservekanister wieder gefüllt sind, geht es noch Einkaufen. Im IGA Supermarket kaufen wir dann neben den üblichen Dingen für das Frühstück auch noch Steaks und Farmersalat für heute Abend. Die Dinger sind nur halb so teuer wie Schweinemedaillons und auf der Verpackung findet sich kein Hinweis, um was es sich hier handelt.

Am Parkeingang des Cape Range Nationalparks bezahlen wir erst mal für die ersten zwei Nächte, verlängern kann man später noch am Visitor Center im Park. Wir fahren einige Campground an, entscheiden uns dann aber für den Kurrajong Campground, der zirka 68 Kilometer von Exmouth entfernt liegt. Man bezahlt hier für die Übernachtungen im Cape Range Nationalpark bei zwei Personen 20 AuD die Nacht, welchen Campground und Stellplatz man dann nimmt, kann man selbst aussuchen.

Die Steaks, was auch immer es ist, schmecken dann mit Farmersalat und Brötchen sehr gut und wir vergammeln dann den Rest des Tages am Strand des Indischen Ozeans

 

Vom Barradale Rest Area über Exmouth zum Kurrajong Campground im Cape Range Nationalpark waren wir heute insgesamt 303 Kilometer unterwegs.

 

Dienstag der 03.11.2015 und Mittwoch der 04.11.2015

Diese beiden Tage fasse ich hier jetzt mal zusammen. Wir bleiben, obwohl wir uns andere Campgrounds angesehen haben, unserem Stellplatz auf dem Kurrajong Campground treu, hier gefällt es uns einfach am Besten.

Wir klappern in diesen beiden Tagen eigentlich alle Strandabschnitte im Cape Range Nationalpark ab und fahren auch bis zum Yardie Creek. Hier machen wir dann den Yardie Gorge Trail und schauen uns auch die Sandbank zur Überquerung des Yardie Creeks an. Ein Teil davon steht derzeit selbst bei Ebbe unter Wasser, so dass ich die Überquerung nie riskieren würde.

 

Unterwegs im Cape Range Nationalpark, wie auch an unserem Hausstrand am Kurrajong Campground, gibt es dann auch das ein oder andere Wildlife zu beobachten.

 

Hier dann mal die Strandbilder der vergangenen beiden Tage. Sind ein paar mehr geworden, ich konnte mich kaum entscheiden.

 Die Abende verbringen wir, wie mittlerweile üblich, mit einem Gläschen Wein und freuen uns darüber, dass die Fliegen schlafen geflogen sind .

 In den beiden Tagen sind wir übrigens insgesamt 109 Kilometer im Cape Range Nationalpark rum gekurvt. Die Map dazu spare ich mir heute allerdings mal.


Donnerstag der 05.11.2015

Ich laufe gegen 07:00 Uhr nochmals durch die Dünen sowie am Strand entlang und mache ein paar Fotos, während Brigitte noch schläft.

 

Wir frühstücken dann und können uns nicht entscheiden, ob wir noch eine Nacht länger im Cape Range Nationalpark bleiben sollen. Wenn ja, soll es aber ein anderer Stellplatz sein und der einzige Stellplatz, den wir noch nicht kennen, ist der Mesa Bay Campground. Wenn es uns dort gefällt, bleiben wir, ansonsten geht es wieder weiter.

Nach dem Frühstück fahren wir dann zur Mandu Mandu Gorge und wandern den dortigen Trail. Der Mandu Mandu Gorge Trail gefällt uns dann deutlich besser als der Yardie Gorge Trail und wir nehmen uns recht viel Zeit für die Wanderung.

 

 

Der Mesa Bay Campground ist dann nicht so toll, so dass wir beschließen bis Coral Bay zu fahren. Unterwegs nehmen wir auch noch die Mangrove Bay mit, hier gibt es einen Aussichtspunkt um Meeresvögel zu beobachten, aber jetzt zur Mittagszeit lässt sich kaum was blicken.

In Exmouth gehen wir dann in Exmouth Bakery noch eine Kleinigkeit essen. Für mich gibt es Hamburger mit Pommes plus einen Kaffee und für Brigitte lediglich ein Croissant, macht zusammen 25 AuD. Im hiesigen IGA Supermarket werden dann die Vorräte aufgefüllt und am Tourist Center füllen wir noch unsere Wasserkanister wieder auf, bevor wir die 150 Kilometer nach Coral Bay unter die Räder nehmen.

Der kleine Ort Coral Bay ist eigentlich nur eine kurze Straße, an der die beiden dortigen Campgrounds mit Sicherheit den meisten Raum einnehmen. Ein Aufenthalt lohnt sich sicherlich nur, wenn man Tauchen oder an einer Bootstour teilnehmen möchte. Oder man möchte endlich mal wieder duschen und zu der Sorte Mensch, die Coral Bay besuchen, gehören wir. Wir checken hierzu auf dem Bay View Campground ein und nehmen hier eine unpowered Site für 34 AuD. Der Campingplatz ist schön und die sanitären Anlagen sind sauber, was will man mehr.

 

Heute sind wir 216 Kilometer unterwegs um die Strecke vom Kurrajong Campground im Cape Range Nationalpark ins kleine Örtchen Coral Bay hinter uns zu bringen.

 

Freitag der 06.11.2015 und Samstag der 07.11.2015

Heute stehen wir recht spät auf und gehen auch direkt nochmals duschen, wer weiß, wann wir das nächste Mal wieder Gelegenheit dazu haben. Um 10:00 Uhr machen wir uns dann wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel ist der 14 Mile Beach, ein Tipp von Karin und André, und der liegt gerade mal ein paar Kilometer weiter ebenfalls am Ningaloo Reef. Der 14 Mile Beach gehört zu den Warroora Ningaloo Wilderness Campgrounds und hat uns mit seiner Schönheit absolut bereindruckt. Ich hoffe, wir haben in den nächsten Jahren nochmals Gelegenheit, uns hier genauer umzuschauen und auch die anderen Campgrounds kennenzulernen.

Die Zufahrt ist eine gemäßigte unsealed Strecke, sicherlich auch mit 2WD befahrbar und den Luftdruck senke ich, entgegen der Empfehlung auf dem Schild an der Zufahrt, erst mal nicht ab. Ein paar Kilometer weiter auf der Zufahrtsstraße dann der Hinweis, dass man sich zuerst mal beim sogenannten Caretaker anmelden muss. Als wir dann dort ankommen, sind wir vom dortigen Strand einfach nur hin und weg, so etwas haben wir nicht erwartet.

 

Hier wird eine Chemical Toilet vorgeschrieben und wir können so ein Ding auch direkt beim Verwalter mieten. Der Campground kostet 10 AuD pro Person und Nacht, das Porta Potti oder sein billiger Nachbau 10 AuD die Nacht. Wir beschließen zwei Nächte zu bleiben und bekommen das mobile Klo für die zweite Nacht umsonst. Der Caretaker nimmt sich dann sehr viel Zeit uns alles zu zeigen und fährt mit seinem kleinen Suzuki Jeep vor uns her. Ich habe mittlerweile auch etwas Druck von den Reifen genommen und kann so gerade mal mithalten.

Wir entscheiden uns dann, auch wenn es etwas windig ist, für einen Stellplatz direkt am Meer. Was soll ich sagen, ein toller Ort um die Seele mal baumeln zu lassen. Heute und auch morgen verbringen wir dann nur damit, den Strand rauf und wieder runter zu laufen, Meeresschildkröten und Rochen zu beobachten oder einfach nur die schönsten Muscheln zu finden.

Der Caretaker hat wohl den besten Job des Lebens gefunden. Stellplätze an die wenigen Gäste, die sich hierhin verirren - wir haben nur einmal kurz zwei andere Camper gesehen - zu vermieten und als Nebenerwerb Chemical Toilets auszuleihen.

 

Was macht man denn so den ganzen Tag, wenn man eigentlich nichts zu tun hat. Man fotografiert zum Beispiel Vögel...

 

Oder man fotografiert Krebse und Meeresschildkröten...

 

Hier noch die restlichen Fotos vom 14 Mile Beach, teilweise wiederholt es sich ein wenig, aber das ist nun mal so und ich bitte um ein wenig Nachsicht.

   

 

Hier noch die Map der kurzen Fahrt von Coral Bay zum 14 Mile Beach der Warroora Station am Ningaloo Reef, satte 44 Kilometer sind wir heute gefahren.

 

Sonntag der 08.11.2015

Gestern Abend und auch heute Morgen ist es hier am 14 Mile Beach ziemlich windig, was bei dem vielen Sand am Strand keinen wirklichen Spaß macht. Wir frühstücken daher im Wagen und fahren anschließend zum Rubbish Tip das mobile Klo reinigen. Ein kleiner Eimer mit Deckel wird vorher mit Meerwasser gefüllt, so dass auch diese unangenehme Arbeit schnell erledigt ist.

Nachdem wir das Ding wieder beim Caretaker abgegeben haben, bekommen wir noch die 50 AuD Pfand zurück und fahren die 13 Kilometer lange Zufahrt wieder zurück. Zuerst geht es nach Carnarvon, wo wir im Woolworth unsere Vorräte auffrischen. Weiter geht es dann über Gascoin Junction in den Kennedy Range Nationalpark.

Der Campground an der Temple Gorge ist sehr schön angelegt und das beste ist, wir sind mal wieder völlig allein. Irgendwie haben wir heute allerdings kaum Fotos gemacht, aber morgen gibt es wieder ein paar mehr.

 

Mitten in der Nacht quäle ich mich dann nochmals nach draußen, um den tollen Sternenhimmel zu fotografieren.

 

Unsere heutige Tagesetappe vom 14 Mile Beach zum Kennedy Range Nationalpark entspricht 477 Kilometer.

 

Montag der 09.11.2015

Heute fahren wir nach dem Frühstück zum Sunrise Point, es ist schon lange kein Sunrise mehr, von daher darf man auch nicht zu viel erwarten. Dann geht es weiter zur Honeycomb Gorge, vom Parkplatz sind es dann lediglich ein paar Schritte zu laufen. Die anschließende Wanderung zum Pool am Ende der Draper's Gorge ist dann schon etwas länger, hält sich aber auch noch im Rahmen.

In der Draper's Gorge war ich dann auch noch gegen Abend, denn diese ist, wie auch die Temple Gorge fussläufig vom Campground zu erreichen. Aber gerade zur Mittagszeit gab es in der Draper's Gorge ganze Schwärme von Zebrafinken und kleinen Tauben, denen der noch wasserführende Pool hier das Überleben sichert.

 

Nach einer kurzen Mittagsrast besuchen wir dann auch noch die nahe Temple Gorge, bevor wir es uns auf dem Campground gemütlich machen. Gegen Abend finden sich dann noch zwei weitere Campingmobile ein und wir sind damit nicht mehr alleine hier. Der Campground des Kennedy Range Nationalparks ist allerdings weitläufig genug, so dass man sich nicht gegenseitig stört.

 

Dienstag der 10.11.2015

Der Ankunftstag im Kennedy Range Nationalpark war noch sehr angenehm, was die Anzahl der Fliegen angeht. Gestern morgen ging es noch, doch gestern Abend war es bereits recht unangenehm und wir waren froh als es endlich dunkel war. Heute morgen werde ich dann regelrecht überfallen, als ich den Camper um 06:30 Uhr verlasse. Es muss sich wohl unter den Fliegen herumgesprochen haben, dass hier menschliche Opfer campen. Gefrühstückt wird heute daher drinnen im Camper und die paar Fliegen, die mit reingekommen sind, werden kurzerhand umgelegt.

Heute verlassen wir den Kennedy Range Nationalpark bereits wieder und machen uns daher jetzt wieder auf den Weg. Zuerst geht es die gleiche Strecke zurück, die wir auf dem Hinweg bereits gefahren sind.

 

In Gascoin Junction gucken wir leider nicht mehr auf die Karte, sondern fahren weiter Richtung Carnarvon. Ein Blick auf die Karte hätte uns zirka 100 Kilometer Fahrt erspart, aber das bemerken wir leider erst später. In Carnarvon gehen wir dann noch einkaufen und tanken auch den Wagen nochmals voll, bevor wir die Strecke zum Francois Peron Nationalpark unter die Räder nehmen.

Da wir allerdings das Bedürfnis haben, nochmals zu duschen, soll es zuerst mal nicht direkt in den Francois Peron Nationalpark gehen, sondern auf einen Campingplatz. Nebenbei will Brigitte auch die Delfine in Monkey Mia sehen, daher beschließen wir, direkt dorthin zu fahren und dort auf dem Campground zu übernachten.

In Monkey Mia angekommen, nehmen wir dann eine unpowered Site und fallen bald um, nachdem wir sehen, was für einen Platz man uns zugewiesen hat. Der Campingplatz ist eine Katastrophe und meine Laune ist ziemlich weit unten. Man steht hier, dicht an dicht, auf einem Parkplatz vor einer Wiese und auch die powered Sites sind nicht viel besser. Ich überlege kurz, die Stellplatzgebühr in den Wind zu schreiben und nach Denham zu fahren, verwerfe den Gedanken dann allerdings wieder. Zumindest kann man hier mal wieder duschen, aber so dicht beeinander steht man sonst wohl nur in Europa...

 

Den Rest des Abends spare ich mir jetzt mal zu kommentieren. Heute waren wir 586 Kilometer vom Kennedy Range Nationalpark bis nach Monkey Mia unterwegs.

  

 Mittwoch der 11.11.2015

Um 07:30 Uhr gehen wir runter zum Strand zur Delfinfütterung, die hier in Monkey Mia um 07:45 Uhr beginnt. Es sind zirka 100 Zuschauer anwesend und das ganze geht recht gesittet ab. Es waren dann sieben Delfine dort und diese kamen dabei oft sehr nah an den Strand ran. Es wurde dabei aber zumindest vom Personal darauf geachtet, dass die Tiere nicht bedrängt wurden.

Im Vorfeld unserer Reise sind wir auch von Monkey Mia abgeraten worden, haben es aber trotzdem in unsere Planung aufgenommen. Nochmals würden wir das allerdings nicht mehr machen, was aber weniger an der Delfinfütterung, sondern eher am ganzen, schlecht gemachten, touristischen Umfeld liegt. Wir haben hier andere deutsche Touristen kennengelernt, die mit einer kleinen Reisegruppe gleich für zwei Tage hier eingecheckt waren. Wenn ich zwei Tage hätte hier bleiben müssen, hätte die Brigitte einen ziemlich knatschigen Gerd an ihrer Seite gehabt.

 

Nachdem die Delfinfütterung gelaufen ist, halten wir uns nicht mehr lange hier in Monkey Mia auf und fahren gegen 09:00 Uhr bereits wieder los. Wir wollen heute in den Francois Peron Nationalpark, müssen aber zuerst noch mal nach Denham zum Einkaufen, was wir dann im hiesigen IGA Supermarkt erledigen. Wenn man von der Shark Bay Road (Denham-Hamelin Road, 353) dann in die Monkey Mia Road abbiegt, findet man mit dem ersten Gebäude auf der linken Seite das Denham Depot. Hier füllen wir unseren Wasservorrat auf und bezahlen dafür 2 AuD für 40 Liter Trinkwasser am Automaten, also Kleingeld bereit halten.

 

Jetzt geht es endlich in den Francois Peron Nationalpark. An der Zufahrt bezahlen wir die Camping Fees indem wir das Geld in einen Umschlag stecken und dann in die entsprechende Box werfen. Wir lassen den Luftdruck der Reifen noch auf 1,6 Bar ab und fahren, nachdem wir die Peron Homestead besucht haben, durch bis zum Cape Peron. Der Farbkontrast aus roten Dünen, türkisfarbenen Wasser und blauem Himmel am Cape Peron ist dann einfach nur gigantisch.

    

 

Nachdem wir am Cape Peron ausgiebig herumgelaufen sind, fahren wir zum nahen Skipjack Point. Der Ausblick von hier oben ist einfach nur toll und wir haben nebenbei auch noch das Glück, einiges von der hiesigen Unterwassertierwelt von hier oben zu sehen. Am beeindruckendsten war für uns ein Dugong, auch Seekuh genannt. Aber auch Manta Rochen, Haie und große Wasserschildkröten konnte man beobachten. Nebenbei finde ich allerdings auch die anderen Touris immer ganz interessant.

 

Die Fahrt durch den teilweise ordentlichen Tiefsand klappt erstaunlich gut und wir steuern als nächstes die Bottle Bay an. An der Bottle Bay wollen wir die nächste Nacht verbringen und suchen uns dort einen Stellplatz im Loop A aus, da hier Generatoren nicht erlaubt sind und es hier hoffentlich schön ruhig ist. Die Zufahrt und auch der Stellplatz sind dann wieder sehr tiefsandig, aber alles klappt gut und wir bleiben nicht stecken.

Wir spazieren dann noch ausgiebig am Strand entlang und sind froh, als es dann endlich dunkel wird. Die Anzahl der Fliegen ist hier im Francois Peron Nationalpark extrem hoch und das stellt sich schon manchmal als echte Herausforderung für das Nervenkostüm dar.

        
 
Heute sind wir lediglich 91 Kilometer gefahren, aber es ging ja auch nur von Monkey Mia über Denham in den Francois Peron Nationalpark, alles recht nah beieinander.
 

 

Donnerstag der 12.11.2015

Als wir heute aufstehen, sind die Fliegen auch bereits wach und erwarten uns. Es ist kaum auszuhalten. Nach dem Frühstück spazieren wir dann nochmals die Bottle Bay entlang.

 

Die vielen Fliegen lassen uns dann wieder weiter fahren. Einen kurzen Stopp legen wir an den Strandabschnitten von Gregories und South Gregories ein, welche nur wenige Kilometer auseinander liegen. Die Campground gefallen uns hier allerdings nicht sonderlich, so dass es bald wieder weiter geht.

 

Weiter geht es dann zu Herald Bight. Schon auf dem Weg hierher wird man auf Schildern darauf hingewiesen, den Luftdruck weiter abzulassen und der Tiefsand am Herald Bight bestätigt das dann auch. Wir parken den Toyota dann auch in einer recht sandigen Ecke und gehen im badewannentemperierten Wasser schwimmen. Naja, schwimmen ist vielleicht etwas übertrieben, denn der Wasserstand ist nicht sehr hoch. Man muss schon ein ganzes Stück laufen, um hüfthoch im Wasser zu stehen.

Wir überlegen, ob wir hier die nächste Nacht verbringen sollen, aber so recht gefällt es mir nicht. Der Wagen steht im Tiefsand und ich habe keine Ahnung, wie gut oder schlecht ich hier wieder heraus komme. Letztendlich ist es zwar egal, ob ich das Problem heute oder morgen habe, aber es lässt mir halt keine Ruhe. Auch hier gibt es wieder Unmengen von Fliegen, was die Entscheidung dann leichter macht.

Beim Herausfahren aus dem Tiefsand, was schon an sich schwierig genug ist, habe ich dann derart viele Fliegen um meinen Kopf schwirren, es ist einfach unglaublich. Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich die Zahl der Fliegen auf mindestens dreistellig schätze. Und jede von denen versucht sich einen der besten Plätze in Augen, Ohren oder Mund zu sichern. Eine wirklich absolut groteske Situation, die ich wohl nie vergessen werde.

 

Als nächstes nehmen wir den zehn Kilometer langen und recht kurvigen Abzweig zur Big Lagoon unter die Räder. Die Stellplätze hier gefallen uns mal wieder nicht, wahrscheinlich sind wir einfach zu verwöhnt von dem, was wir bereits gesehen haben. Ein Stück weiter steht ein Jeep Wrangler auf einem Felsplateau und dessen Besitzer angelt nicht weit davon. Der Rest des Strandes ist voller Seegras und wenig einladend.

Während ich eine Zigarette rauche, läuft Brigitte los, um sich nach einem besseren Stellplatz umzusehen. Es dauert auch nicht lange, da wird sie fündig und winkt mich rüber. Die Fahrspur sieht zwar recht sandig aus, aber das ignoriere ich, es hat ja bisher alles immer gut geklappt. Ich fahre los und keine zehn Meter weiter sitze ich im Tiefsand fest. Noch bin ich guter Dinge, L4 rein und vor und zurück geschaukelt, aber die Kiste gräbt sich nur noch tiefer ein. Schaufel haben wir keine und wir stecken bereits bis zu den Achsen im Sand. Also buddeln wir mit bloßen Händen bis der Wagen wieder halbwegs frei ist. Ein weiterer Versuch, herauszufahren, gräbt den Wagen dann wieder ein und es ist nicht mehr viel Platz zwischen der Bodenplatte des Wagens und dem Sand.

Nochmals freibuddeln, um den Wagen danach wieder einzugraben, erhöht nur die Frustration und eine gute Portion Hoffnungslosigkeit macht sich bei mir breit. Ich glaube bereits, dass wir hier nun schon zwangsläufig den Stellplatz für die Nacht gefunden haben. Während ich dann nach dicken Ästen zum Unterlegen Ausschau halte, sehe ich unseren eben noch angelnden Nachbarn mit Sandblechen rüber kommen.

Mit Hilfe der Sandbleche und unserer neuen tatkräftigen Unterstützung schaffe ich es dann, den Wagen wieder rückwärts aus dem Sandloch zu fahren. Selbst mit Sandblechen hat das Ganze dann noch mehrere Anläufe benötigt und zirka 30 Minuten später stehe ich wieder am Ausgangspunkt. Total happy, aber auch fix und fertig, trinken wir mit unserem australischen Retter noch ein Bier und beschließen dann, nach Denham zurückzufahren. Wir möchten einfach nur noch duschen und den Dreck wieder los werden.

Am Parkausgang füllen wir dann den Luftdruck der Reifen wieder auf, bevor es weiter zum Denham Seaside Tourist Village Campground geht. Nicht ganz 30 AuD für eine unpowered Site, aber endlich wieder duschen und fast keine Fliegen, was für eine Wohltat. Heute gönnen wir es uns, noch mal Essen zu gehen, Burger für mich und Pasta für Brigitte kosten dann inklusive zweier Biere 51 AuD.
Am Abend lassen wir dann, bei dem einen oder anderen Gläschen Wein, den Tag Revue passieren. Alles nochmal gut gegangen...

 

Heute sind wir 86 Kilometer gefahren und die, die wir fast nur auf der Stelle rumgefahren sind, waren die aufregendsten.

 

Freitag der 13.11.2015

Kaum Fliegen heute morgen hier, höchstens fünf bis sechs Plagegeister pro Person, das kennen wir so gar nicht mehr. Gefrühstückt wird trotzdem im Wagen, da die Bäume hier auf dem Campingplatz ziemlich viele Nadeln verlieren und diese sonst im Kaffee landen würden.

Heute geht es wieder weiter, diesmal nach Kalbarri. Unterwegs machen wir dann auch wieder einige Stopps, aber die vielen Fliegen lassen uns immer schnell wieder weiter fahren. Am Billabong Roadhouse sollte man dann unbedingt einen Stopp machen, wenn es denn auf dem Weg liegt. Hier gibt es richtig große Wellensittichschwärme, aber auch Zebrafinken und Nymphensittiche sind in großer Anzahl zu sehen.

      

 

Als wir in die Nähe des Kalbarri Nationalparks kommen, verändert sich die Vegetation und die vielen blühenden Wildpflanzen sehen einfach nur toll aus. Wir halten immer wieder an und kommen kaum vorwärts.

Im Kalbarri Nationalparks machen wir dann einen ersten Stopp am Aussichtspunkt Hawk Head, bevor es weiter zum Ross Graham Lookout geht. Wir wandern hier das kurze Stück hinunter zum Murchison River und haben das Glück, dort eine Känguru-Dame mit Joey zu sehen.

    

 

Nachdem wir noch in einem Bottleshop von Kalbarri waren, checken wir auf dem Kalbarri Anchorage Caravan Park erstmal für zwei Nächte ein. Wir bekommen hier einen schönen Stellplatz mit Blick auf die Lagune aus der zweiten Reihe. Im Bottleshop wollten wir eigentlich unseren Rotweinvorrat auffrischen, haben uns allerdings vergriffen. Nun haben wir zwei Liter Tawny Portwein und ich denke, es gibt schlimmeres .

Heute gehen wir dann mal wieder Essen, da ich keine Lust mehr auf die Camping-Küche habe und finden ein nettes Lokal mitten im Ort. Bei einer Pizza Hawaii für Brigitte und einem Pink Snapper für mich, unterhalten wir uns sehr nett mit zwei Australiern, einem Engländer und einem Schotten, die sich zu uns an den Tisch setzten.

 

Heute waren wir 403 Kilometer für die Strecke von Denham nach Kalbarri unterwegs.

 

Samstag der 14.11.2015

Heute fahren wir wieder in den Kalbarri Nationalpark. Als erstes geht es zum Z Bend, Hier machen wir den Z Bend Rivertrail, 2,6 Kilometer hin und wieder zurück. Eigentlich nicht allzu viel, da wir aber um 09:50 Uhr beim Start schon um die 40° Celsius haben, kommen wir ganz schön ins schwitzen. Man muss hier auch ein wenig klettern und einige Leitern zum Abstieg benutzen, aber alles nicht zu schwierig. Wir haben reichlich Wasser dabei und trinken entsprechend viel, was aber nicht lange im Körper bleibt, sondern direkt aus allen Poren wieder heraus kommt. Trotz der Anstrengung hat uns dieser kleine Trail sehr gut gefallen.

     

 

Anschließend fahren wir noch zum West Loop Lookout, welcher uns aber nicht so umgehauen hat. Danach geht es weiter zum Nature's Window, was uns wieder sehr gut gefällt. Man hat hier einen tollen Rundumblick über die tolle Landschaft. Auf dem Weg zum Nature's Window beeindruckt uns immer wieder die tolle - oft blühende - Botanik, was uns immer wieder zum Anhalten bewegt. Entsprechend viele Blümchenbilder gibt es hier auch wieder zu sehen.

 Heute wird mal wieder selbst gekocht und das Geschrei der Kakadus zum Sonnenuntergang ist immer wieder beeindruckend.

  

Sonntag der 15.11.2015

Wir verlängern hier auf dem Kalbarri Anchorage Caravan Park nochmals um eine Nacht und müssen hierfür nun 37 AUD bezahlen, vorgestern waren es noch 32 AUD die Nacht - seltsam.

Heute fahren wir alle Viewpoints an der Steilküste des Kalbarri Nationalparks ab. Eine kleine Wanderung machen wir dort auch und zwar laufen wir ein Stück des Bigurda Trails. Der Bigurda Trail ist acht Kilometer lang und wird mit drei bis fünf Stunden für eine Strecke angegeben. Da wir das ganze auch wieder zurück laufen müssen, brechen wir irgendwann ab und kehren um. Die Steilküste im Kalbarri Nationalpark hat uns sehr gut gefallen und wir haben sogar das Glück, hier Delfine zu sehen.

        

 

Am Abend gehen wir wieder im gleichen Lokal wie Vorgestern essen. Diesmal gibt es für uns beide Pink Snapper, mit einem kleinen und einem großen Bier kostet der Spaß satte 81 AUD. Man sollte übrigens nicht zu Spät losziehen, der Laden schließt Sonntags um 20:00 Uhr.

 

Montag der 16.11.2015

Heute geht es wieder weiter und langsam geht die Reise ihrem Ende entgegen. Einen ersten Stopp machen wir an der Pink Hutt Lagoon. Die Pink Hutt Lagoon befindet sich nahe dem Städtchen Port Gregory und verdankt ihren Namen der rosafarbenen Farbe des Wassers. Die Meeresalge Dunaliella salina sondert in ihrer Blütezeit den Farbstoff Beta Karotin ab und färbt damit die Salzkristalle im Wasser.

 

Weiter geht es dann über Geraldton, wo wir noch einkaufen gehen, zu den Ellendale Pools. Die Ellendale Pool sind eigentlich nur ein einfaches Camping Area, welches 5 AUD pro Fahrzeug und Nacht kostet. Hier hängen wir dann den Rest des Tages ab und laufen auch noch ein wenig am Greenough River entlang. Leider lässt unser Camp-Nachbar einen Generator laufen und schaltet diesen erst um 20:40 Uhr ab. Zumindest in der Nacht ist nun Ruhe.

 

Heute haben wir 272 Kilometer unter die Räder gebracht.

 

Dienstag der 17.11.2015

Heute schlafen wir recht lange und als wir gerade mit dem Frühstück fertig sind, taucht ein kleiner PKW mit einem älteren Paar als Besatzung auf. Der ältere Herr schleppt irgendetwas Richtung Greenough River, gefolgt von seiner weiblichen Begleitung. Wir schauen interessiert hinter den Beiden her, können aber nicht genau sehen, was die denn da machen. Aber kurze Zeit später ist es nicht zu überhören, eine halbe Stunde lang schallt nun Dudelsackmusik über das Ellendale Pool Camping Area. Was die Beiden dazu treibt, haben wir nicht erfahren, aber gut gespielt hat er und der Unterhaltungswert war schon recht hoch.

 

Wir laufen nochmals eine Runde am Greenough River vorbei, bevor wir uns auf den Weg Richtung Jurien Bay machen.

 

Unterwegs beschließen wir einen Abstecher in den Lesueur Nationalpark zu machen. Das Wetter ist leider nicht so gut und wir haben zwischendurch auch mal einen ordentlichen Regenschauer. Aber der Abstecher hat sich absolut gelohnt, wie sehen neben Tannenzapfenskinks auch große Schwärme von Heuschrecken, die lautstark gegen den Wagen prasseln. Auch der 18 Kilometer lange Scenic Drive ist dann richtig toll, vor allem weil wir direkt am Anfang einen Echidna sehen. Bei einem Echidna handelt es sich um einen Schnabeligel, der zu den eierlegenden Säugetieren gehört. Der Echidna ist meines Wissens neben dem Schnabeltier, das einzige Säugetier welches Eier legt.

 

In Jurien Bay checken wir dann auf dem gleichnamigen Tourist Park ein. Nicht besonders gut, sondern eher - geht so. Die Sanitäranlage ist ziemlich weit weg und hat bestimmt schon bessere Zeiten gesehen. Essen gehen wir heute in der Sportsbar nebenan. Nichts besonderes, aber man kann auch nicht meckern.

Vom Ellendale Pool Camping Area bis nach Jurien Bay waren wir heute 263 Kilometer unterwegs.

 

Mittwoch der 18.11.2015

Direkt hinter dem Campingplatz gibt es eine Bäckerei, wo Brigitte so etwas ähnliches wie Brötchen holt. Nach dem guten Frühstück geht es dann weiter zum Nambung Nationalpark, genauer gesagt zur Pinnacles Desert.

Es ist mittlerweile ziemlich frisch geworden, knapp über 20° Celsius mit viel Wind, so dass es sich deutlich kälter anfühlt. In der Pinnacles Desert haben wir dann noch richtig Glück mit dem Wetter. Es ist kurz vor Mittag und die Sonne scheint, nicht die optimalen Voraussetzungen zum Fotografieren, aber besser als Regen. Hier bei den Pinnacles sind auffallend viele Asiaten, die die besten Spots mit ewig dauernden Fotosessions lautstark blockieren. Aber viel Zeit sich darüber zu ärgern bleibt eh nicht, denn der Himmel zieht sich sehr schnell zu und es fängt ordentlich an zu regnen. Ursprünglich wollten wir noch länger bleiben und auf besseres Licht zum Fotografieren warten, aber das war es jetzt wohl mit den Pinnacles.

 

Weiter geht es dann im Regen Richtung Yanchep. Brigitte will morgen, die hier im Yanchep National Park lebenden Koalas besuchen. Koalas gibt es eigentlich nur im Osten von Australien und hier im Yanchep National Park werden sie nur in einem großen Gehege gehalten.

Wir suchen dann in dem von zahlreichen Neubaugebieten verunstalteten Ort nach dem Campingplatz. Als wir ihn dann endlich finden, ist er geschlossen, toll. An der hiesigen Tankstelle bestätigt man uns, dass es hier seit zirka zwei Monaten keinen Campingplatz mehr gibt.

Alles Ärgern hilft nicht, wir müssen die 35 Kilometer zurück nach Guilderton, um dann morgen wieder nach hier zu fahren. Der Campground in Guilderton ist dann sehr schön, aber wir schaffen es heute nicht mal mehr ans Meer zu gehen, so spät ist es schon. Wir kramen noch ein wenig unsere Sachen, da es morgen bereits wieder heimwärts geht und gehen anschließend im Vereinsheim des hiesigen Golfclubs essen. Hamburger und Pizza zu zivilen Preisen und wir sind mal wieder gut satt geworden.

 

 

Mit der unnötigen Schleife über Yanchep sind wir heute 285 Kilometer von Jurien Bay bis Guilderton unterwegs.

 

Donnerstag der 19.11.2015

Der Tag fängt schon gut an. Ich habe irgendetwas an der Schulter und ich benötige schon eine ganze Zeit bis ich erkenne, um was es sich hier handelt. Ich habe mir wohl irgendwo eine Zecke eingefangen. Mit Brigittes Hilfe gelingt es mir, das Tierchen anzuheben und herauszudrehen. Da die Zecke danach noch putzmunter herumläuft, denke ich, dass wir alles richtig gemacht haben.

 

Gegen 10:00 Uhr machen wir uns, nachdem wir die Reisetaschen für den Rückflug vorbereitet haben, auf den Weg zum Yanchep National Park. Der Yanchep National Park ist ganz nett, aber mehr auch nicht. Wir schauen uns die Koalas an und laufen ein wenig herum, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.

 

Weiter geht es Richtung Perth, dem Ende unserer Reise. Mit Hilfe unseres Navis, welches bei der Fahrzeugmiete im Inklusiv-Paket von Apollo enthalten ist, wollen wir zum Kings Park und von dort einen Blick auf die Skyline von Perth werfen.

 

Wir essen noch eine Kleinigkeit in einem Lokal mit dem Namen Botanica oder so ähnlich und machen uns dann auf den Weg zu Apollo in der Worrell Avenue. Hier kommen wir, nachdem uns das Navi noch ein wenig genarrt hatte, gegen 15:30 Uhr an. Die kaputte Türhalterung und das gebrochene Trinkglas sind kein Problem. Allerdings dürfe kein roter Staub am Fahrzeug sein und unseres ist ziemlich rot, wie soll das auch anders gehen.

Entweder wir reinigen das Fahrzeug selbst oder es werden 150 AUD fällig, wenn es von Apollo vom roten Staub befreit würde. Mittlerweile sind es noch 20 Minuten bis 16:00 Uhr und bei einer Abgabe nach 16:00 Uhr fällt eine Strafzahlung von 75 AUD an. Eine Waschstraße kommt daher nicht in Frage, das schaffen wir eh nicht. Ich frage, ob ich den Wagen selber hier auf dem Gelände reinigen darf, was man aber verneint, man sei schließlich keine Autowaschstraße.

Mittlerweile ziemlich stinkig, springe ich ins Auto, verlasse das Firmengelände von Apollo und stelle den Wagen auf dem Parkplatz der Nachbarfirma ab und befreie das Fahrzeug im Akkord mit einer Rolle Zewa ganz grob vom roten Staub. Dreckig ist er immer noch, nur nicht mehr ganz so rot. Naja, zumindest von Außen, Innen hab ich nichts gemacht und da sieht es noch entsprechend rot zugestaubt aus.

Meine 15 minutenlange Putzorgie hat sich gelohnt, es reicht dem Mitarbeiter von Apollo und wir machen uns mit dem Taxi auf zum International Airport von Perth.

 

Unsere letzten 148 Kilometer mit dem Apollo Adventure Camper von Guilderton nach Perth.

 

 Western Australia hat uns sehr gut gefallen und wir hoffen eines Tages wieder hier sein zu können!

 

Finished...

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