Nach dem Erwerb unseres Wohnmobils im Jahr 2016 wundert es kaum, dass Flugreisen keine Priorität mehr hatten. Das sollte sich dieses Jahr mal wieder ändern, irgendwie fehlte uns da was. Nur was genau, das heißt, wohin soll es gehen? Da wir mittlerweile ein wenig planungsfaul geworden sind, beschließen wir, eine Revival-Tour zu machen. Und zwar hat uns in 2015 der Nordwesten von Australien sehr gut gefallen und da soll es jetzt völlig unkompliziert ein zweites Mal hingehen. Als Alternative war auch mal kurz der Südwesten in der Diskussion, allerdings fällt hier zu der Jahreszeit die Wetterprognose nicht gut aus, so dass wir dieses potenzielle Ziel in der Planung kaum berücksichtigen. Im Grunde stehen uns der Norden wie der Süden von Westaustralia von Perth aus offen, beides ist machbar. Den Apollo Adventure Camper buchen wir für 22 Tage wieder über TSA Travelservice und die Flüge direkt bei Emirates. Drei, vier Wochen vor Abflug wird dann noch das Hotel für die erste Übernachtung nach dem langen Flug vorgebucht, alles andere bleibt dann soweit offen.

Noch kurz zum Startbild oben, hier ist der Kern der Sonne ein wenig ausgebrannt und auch unten an den Seiten fehlen einige Bildinformationen, aber was soll's, mir gefällt das Bild trotzdem. Damit komme ich auch mal zu den Kameras, mit denen die Bilder hier im Reisebericht aufgenommen wurden. Als Erstes nenne ich da mal meine Canon EOS 7D MK2 mit der auch sehr viele Reihenaufnahmen gemacht wurden, aus denen dann HDR's entstanden. Manchmal halt mit ziemlich künstlerischem Touch. Dann noch Brigitte's Canon EOS 600D mit dem Tamron 16-300 mit einigen Aufnahmen. Weiterhin kamen am häufigsten die Handykameras zum Einsatz, einmal ein Huawei P20 Pro, welches mit ziemlich poppigen Farben auffällt und vor allem im Halbdunkel eine gute Figur macht. Zum anderen dann ein Iphone 6S Plus mit ordentlicher Farbdarstellung, aber mit Hang zum Rauschen, was man meistens am blauen Himmel erkennt. Trotz der bekannten Nachteile wurden die Handykameras von uns am meisten genutzt, das geringe Gewicht und das man sie eigentlich immer zur Hand hat, spricht eindeutig für diese Geräte. Das Startbild oben ist dann auch mit dem Huawei P20 Pro gemacht worden.

 

Samstag der 27.10.2018 bis Sonntag der 28.10.2018

Von Düsseldort geht es über Dubai nach Perth in Westaustralien. Um 15:25 Uhr geht es dann endlich los, um dann um 23:55 Uhr in Dubai anzukommen. Nicht ganz drei Stunden müssen wir warten, bis es um 02:45 Uhr weiter Richtung Perth geht, wo wir dann um 17:25 Uhr Ortszeit ankommen.

Als Hotel habe ich das International on the Water vorgebucht. Wenn man erst vier Wochen vor Ankunft bucht, sinkt der Preis beim derzeitigen Wechselkurs auf unter 80 Euro die Nacht für dieses empfehlenswerte 4* Hotel. Wenn man Wochen zuvor bucht, liegt man bei 130 Euro die Nacht, alles ohne Frühstück, welches, wenn man es nimmt, mit 25 AUD pro Person zu Buche schlägt. Das Taxi vom Flughafen zum Hotel kostet dann humane 25,10 AUD.

Montag der 29.10.2018

Als wir das International on the Water heute morgen ohne zu Frühstücken um kurz nach 8 Uhr verlassen, steht schon ein Taxi vor der Tür. Ein Senegalese bietet hier mit einem alten Gefährt seine Dienste an. Für 21 AUD werden wir dann zu Apollo in die Worrell Avenue gefahren und erfahren auch einiges aus dem Leben unseres Taxifahrers und seiner zwölf Kinder. Bei Apollo dauert dann die Wagenübernahme 1 1/2 bis 2 Stunden, bevor wir uns mit unserem Adventure Camper auf den Weg machen können. Der Wagen ist noch relativ neu und hat gerade mal etwas über 33.000km auf dem Tacho. Von Apollo aus fahren wir dann den nächsten Super- und Bottlemarket an, um erst mal das Wichtigste einzukaufen. Brigitte ist dann ganz von der Halloween Spider Deko im Supermarkt angetan.

Unser im Premiumpaket inkludiertes Navi entwickelt dann ein seltsames Routenverständnis und auf der Suche nach dem Great Northern Highway sind wir schon 30 Kilometer hinter Perth auf der ersten Gravel Road. Wir wollen Richtung Newman und das hier ist sicherlich nicht der einfachste und schnellste Weg. Trotz allem finden wir den Great Northern Highway noch und landen zwecks Übernachtung wieder auf dem Jibberding Rest Area, wo wir auch 2015 bereits übernachtet haben. Das Area ist recht groß und wir finden die Stelle von 2015 nicht mehr, was aber auch keine Rolle spielt. Hatte ich schon geschrieben, dass die vielen Fliegen auch schon wieder da sind?

Draussen ist es längst dunkel als wir uns dann als Abendbrot ein paar Thunfisch Sandwichs machen. Dummerweise entpuppt sich der günstige Pfefferstreuer als mit ganzen Körnern bestückte Variante und noch viel dümmer komme ich auf den Gedanken ein paar der Körner einfach auf meinen Toast zu werfen. Zwei meiner Zähne sind dann weicher als der Pfeffer und ich hoffe die nächsten Tage, von Zahnschmerzen verschont zu bleiben. 

 

Dienstag der 30.10.2018

Die Fliegen sind schon vor uns wach und erwarten uns. Nach einem kurzen Frühstück geht es weiter Richtung Newman nach Norden. Unterwegs machen wir dann noch einige Pausen um die vielen Blümchen am Straßenrand zu fotografieren. Das mit den Blümchen geht übrigens über die ganze Reise so weiter, alle etwas weniger botanisch Interessierten sollten dann einfach weiterscrollen.

Einen Einkaufsstopp machen wir dann in Mt. Magnet, unsere Pressstempelkanne ist heute morgen kaputt gegangen. Bei dem Ding handelt es sich um ein Gerät zur Kaffeezubereitung, wobei ein Sieb den Kaffeesatz nach unten drückt. Nebenbei kaufen wir auch noch ein Döschen gemahlenen Pfeffer und zwei Fliegennetze. Nachdem wir dann noch getankt haben, geht es noch ein Stück weiter und zwar zum Lake Nallan Rest Area, wo wir 2015 auch bereits übernachtet haben.

Am Lake Nallan Rest Area dann angekommen, hat sich hier schon einiges verändert. Am auffälligsten ist, dass der Lake Nallan trocken ist. Kein Wasser weit und breit. Auch unseren Stellplatz aus 2015 finden wir nicht auf Anhieb. Auf der Suche nach dem Stellplatz fahren wir auch ungewollt in den trockenen See hinein und ich bin schon froh nicht einzusinken, wir haben schließlich keinen leichten Geländewagen, sondern die Kiste ist sogar ziemlich schwer.

Letztendlich nach ein wenig nachdenken, fahren wir die Straße ein Stück zurück und biegen links ab, um hinter den jetzt trockenen See zu fahren. Das schiefe Schild, welches 2015 noch den Weg aufzeigte, fehlt jetzt, so dass wir vorhin vorbei gefahren sind. Unseren Stellplatz aus 2015  finden wir dann auch recht schnell und neben Sonnenuntergang gucken, werden dann noch die sechs Hähnchenschnitzel, welche wir bereits in Perth gekauft haben, zubereitet und zum Teil auch verputzt. Zahnschmerzen habe ich trotz der beiden gesplitterten Zähne glücklicherweise nicht bekommen, die werden dann erst wieder zu Hause instandgesetzt.

Hier noch eine kleine Videosequenz von mir und unseren kleinen Freunden den Fliegen. Und entschuldigt bitte mein ungepflegtes Äußeres...
 

Mittwoch der 31.10.2018

Gestern sind uns die vielen Fliegen bereits auf den Geist gegangen und heute morgen geht das schon wieder los. Draußen frühstücken ist gar nicht drin und wir sind ein wenig genervt. Der ausgetrocknete Lake Nallan macht es auch nicht besser und unsere Stimmung ist recht weit unten. Es sollte eine Revival-Tour unseres Urlaubs von 2015 werden, aber bis jetzt sieht es eher nach einer schlechten Wiederholung aus. Mit den Fliegen ist es dieses Jahr aber auch schon extrem, so ist zumindest unser Eindruck und wir beschliessen, trotz der bescheidenen Wetterprognose für Südwest-Australia, nun genau dorthin zu fahren.

Wir möchten uns die schönen Erinnerungen an unsere Reise von 2015 nicht kaputt machen und genau das würde jetzt passieren, wenn wir denn hier weitermachen würden. Also gesagt und getan . Zurück geht es erst mal wieder bis Mount Magnet, wo wir dann nochmals voll tanken. In Mount Magnet biegen wir dann links ab und fahren über Sandstone nach Leinster Richtung Osten. In Leinster wird wieder getankt und von hier aus geht es nun nach Süden.

Einen kleinen Abstecher machen wir dann zu der Ghost Town Gwalia. Gwalia ist eine ehemalige Goldgräberstadt und kann komplett frei erkundet werden. Man kann neben der Ghost Town selber, auch das etwas oberhalb liegende Museum besuchen. Beides lohnt sich und entsprechend viele Fotos sind es diesmal wieder geworden. Das mit den Fliegen ist hier schon mal deutlich besser, endlich ist es wieder auszuhalten.

 

Anschließend machen wir dann noch ein paar Kilometer und zwar geht es noch zirka 240 Kilometer weiter in Richtung Süden. Es ist dann bereits kurz vor 18:00 Uhr als wir auf dem Goldminer Caravan Park in Kalgoorlie einchecken. Da wir ziemlichen Hunger haben, fragen wir, wo wir denn noch eine Pizza essen könnten und man empfiehlt uns dann die Kalgoorlie Pizza Bar. Der Caravan Park liegt am Ortsrand und es wird bereit dunkel, so dass wir direkt wieder in den Ort zurückfahren und nach ein wenig suchen auch die Kalgoorlie Pizza Bar finden.

Außer an ein paar Tischen draußen vor der Tür kann man sich hier nicht mal vernüftig setzen, sondern es handelt sich hauptsächlich um einen Lieferservice. Und derzeit herrscht Hochbetrieb, über 40 Minuten warten wir schließlich auf unsere Pizza und fahren dann zum Essen zurück zum Goldminer Caravan Park. Nach dem Essen freuen wir uns über eine heiße Dusche, auf die wir die letzten beiden Tage verzichten mussten. Ein paar Fotos von unserem Stellplatz habe ich zwar gemacht, aber viel erkennt man in der Dunkelheit nicht, daher spare ich mir die Bilder jetzt mal.

 

Donnerstag der 01.11.2018

Und weiter geht es wieder nach Süden. Einen ersten Stopp machen wir in Norseman und fahren hier erst mal das Visitor Center an. Wir fahren dann zum Norseman Beacon Lookout hoch und machen hier auch den kleinen Wanderweg. Unten im Ort fotografieren wir noch etwas die vielen Blümchen, bevor es wieder on the Road geht.

Wir verlassen Norseman wieder und fahren weiter Richtung Süden um dann kurz vor Esperance links abzubiegen. Unser Ziel ist die Dunn Rocks Campsite im Cape Le Grand Nationalpark. Die Gravelroad zum Strand zieht sich dann und ist am Anfang auch mit 2WD zu befahren. Kurz vor dem Ziel ist dann allerdings hohe Bodenfreiheit erforderlich. Man kann hier mit dem Camper direkt am Strand stehen, was uns jedoch durch die Brandung zu laut ist. Wir stellen unseren Apollo für die nächsten beiden Nächte am Rand der Dünen ab.

Es ist unser erster Strand hier im Süden Westaustraliens, aber es ist fast überall gleich. Keine Strände oder Dünen in denen nicht hemmungslos mit Allradfahrzeugen herumgefahren wird. Es scheint fast so, als gehören zu einem schönen australischen Strand immer auch Reifenspuren dazu. Die Rumkurverei in den Dünen finde ich da allerdings noch schlimmer - Just my two cents...

 

Freitag der 02.11.2018

Heute lassen wir es ruhig angehen. Wir spazieren zu den imposanten weißen Sanddünen und klettern auch noch auf der felsigen Landzunge zur rechten Hand herum. Und auch die Botanik bekommt wieder einiges an Aufmerksamkeit.

Samstag der 03.11.2018

Heute morgen werden wir vom Gewitter und Regen wach. Unsicher wie sich der Regen auf die Straßenverhältnisse hier auswirkt, packen wir kurz zusammen und fahren wieder zurück Richting Esperance. In Esperance fahren wir dann zum Woolworth einkaufen und fahren anschließend noch zum Visitor Center. Im Visitor Center gibt es freies Internet und die Wettervorhersage sieht ziemlich wechselhaft aus. Das aktuelle Wetter könnte allerdings auch nicht schlimmer sein.

Hier noch eine kleine Videosequenz vom Visitor Center aus Esperance
 

Wir überlegen hin und her, was wir denn nun machen sollen und sind soweit ratlos. Letzendlich beschließen wir wieder in den Cape Le Grand Nationalpark zu fahren, genauer gesagt, geht es erst mal zum Cape le Grand Beach. Allerdings sind wir ziemlich unsicher, da die Campgrounds von Cape le Grand Beach und Lucky Bay seit dem 01.11.2018 nur noch online gebucht werden können. So im nachhinein gesehen, hätten wir die Buchung am besten hier im Visitor Center durchgeführt. Aber nachher ist man ja immer schlauer und wir fahren jetzt einfach so da mal hin.

Am Zugang zum Cape le Grand Nationalpark und auch am Cape le Grand Beach Campground findet man dann auch jeweils ein Schild, wo das ganze Prozedere erklärt wird. So soll es am Cape le Grand Beach Campground, wie auch am Lucky Bay Campground, die Möglichkeit geben, sich zwecks Buchung ins lokale WLAN einzuwählen. Nur Pustekuchen, das funktioniert hier so nicht. Das einzige hier angezeigte WLAN-Netz nennt sich "Warning" und hat keine Funktion. Der Caretaker vom Cape le Grand Beach Campground ist dann auch keine große Hilfe und weiß nichts von einem WLAN zwecks Buchung. Der Kollege will uns nur immer auf den nächsten Hügel schicken, wo der Empfang besser sein soll. Da wir hier keinen Datentarif abgeschlossen haben und nur deutsche SIM-Karten im Handy haben, nutzt uns das gar nichts.

In meiner Hoffnungslosigkeit spreche ich dann einen auf dem Weg zur Dusche befindlichen Australier an. Der unterbricht sein Vorhaben direkt und geht mit uns zu seinem Gespann, wo seine Frau dann mit ihrem Handy und meiner Kreditkarte die Buchung durchführt. Wir buchen auf Empfehlung der beiden für zwei Nächte den Lucky Bay Campground. Da wir keinen Ausdruck machen können, fotografieren wir lediglich die Buchungsbestätigung mit unserem Handy ab. Froh, dass das alles noch so geklappt hat, bedanken wir uns vielmals und fahren weiter zur Lucky Bay. An der Lucky Bay ist es dann auch nicht wirklich einfach, der dortige Caretaker kann mit unserer "Booking confirmation number" nichts anfangen und schimft laut über das neue Reservierungssystem. Trotz, dass er den Zahlungseingang nicht nachvollziehen kann, weist er uns einen Platz zu und wir sind angekommen. Hier am Lucky Bay Campground funktioniert das WLAN zwecks Buchung dann auch und nicht nur dafür, der gesamte Internetzugang ist wohl unfreiwillig freigeschaltet.

Freunde von uns, Karin und André, sind derzeit auch in Südwest-Australia unterwegs und wollen morgen hier auf dem Lucky Bay Campground eintreffen. Da wir das Prozedere nun kennen und es hier WLAN gibt, reservieren wir den Beiden einen der Stellsplätze hier. Da die Zwei auch einen Handydatenvertrag von Telstra haben, können Sie die Reservierungsbestätigung auch herunterladen und stehen nicht wie wir mit leeren Händen da.

 

Sonntag der 04.11.2018

Heute machen wir wieder mal eine kleine Wanderung. Und zwar geht es Richtung Westen zur nächsten Bucht, dem oder der Thistle Cove. Hier gibt es dann auch einen Whistling Rock, der bei Wind wohl an Flüstern erinnernde Geräusche erzeugt. Während es Anfangs noch ziemlich bedeckt ist, wird das Wetter nachher immer schöner und die Sonne kommt sogar heraus.

 

Die Duschen hier auf dem Lucky Bay Campground sind übrigens in einem sehr guten Zustand und können uneingeschränkt empfohlen werden. Das Wasser wird hierbei von Solarmodulen erwärmt, was meistens wohl ausreicht. Bei mir allerdings nicht und ich war froh, dass es zumindest ein wenig lau war.

Den Abend verbringen wir dann mit Karin und André und sehr viel Rot- und Portwein bei uns im Wohnmobil, draussen ist es leider etwas zu frisch und wir sind auch sicherlich viel zu laut. Es wird ein sehr schöner feucht fröhlicher Abend, bei dem es auch sehr viel zu erzählen gibt.

 

Montag der 05.11.2018

Heute geht es wieder weiter, für uns, wie auch für Karin und André. Während wir zuerst den Kepwari Walk Trail nahe von Esperance machen wollen, müssen Karin und André nach Esperance um Ihren defekten Kühlschrank austauschen zu lassen. Zuerst machen wir aber noch einen kurzen Stopp an der Hellfire Bay und lassen euch auch mal einen Blick in den Aufbau unseres Campers werfen. Gemütlich ist sicher anders und wir wissen nicht, ob wir uns so wenig Komfort nochmals antun werden.

Als wir den Kepwari Walk Trail loslaufen, denken wir noch, es sei ein Rundweg.  Am Ende der - Gott sei Dank - nicht allzu langen Wanderung, welche um die Windabout Lakes führt, stellt sich dann heraus, dass dem nicht so ist und wir müssen den gleichen Weg wieder zurück laufen.

Den Great Ocean Drive nahe von Esperance fahren wir dann auch noch und sehen auch noch kurz Karin und André, die wohl auch hier unterwegs sind. Zu einem weiteren Treffen kommt es dann hier nicht, da die Beiden uns nicht gesehen haben und weiter fahren.

Weiter geht es dann den South Coast Highway Richtung Westen. An einem mit WikiCamps gefundenen versteckten Stellplatz (33°45'28" S 121°9'23" E) direkt an einem für uns namenlosen Fluss schlagen wir dann unser Nachtlager auf. Die App WikiCamps ist übrigens durchweg empfehlenswert, nicht nur zur Stellplatzsuche, sondern auch zur groben Orientierung. Ob man zum Beispiel irgendwo schon vorbei gefahren ist, kann man gut erkennen. Eine wirklich große Hilfe und sicherlich ihr Geld wert.

Dienstag der 06.11.2018

Weiter geht es Richtung Fitzgerald River Nationalpark. Zuerst schauen wir uns den Hamersley Drive und den Four Mile Beach an, am Four Mile Beach gibt es auch einen Campground, aber dazu ist es uns noch zu früh. Wir wollen weiter zum Point Ann im Fitzgerald River Nationalpark, haben aber ein paar Orientierungsprobleme und fahren ein paar mal hin und her, bevor wir endlich verstehen, wie wir fahren müssen.

Ein botanischer Lehrpfad veranlasst uns dann nochmals zum Anhalten.

Auf dem Weg zum Point Ann ist so gut wie nichts los, so dass wir glauben, dort niemanden anzutreffen. Weit gefehlt, von den 14 Stellplätzen des Campgrounds sind die meisten belegt. Ein ziemlich enges Plätzchen, wohl eher für ein Zelt gedacht, finden wir dann aber doch noch.

Mittwoch der 07.11.2018

Wir lassen uns heute noch viel Zeit, bevor wir wieder weiter fahren. Eigentlich ist diese Location hier viel zu schade, um direkt wieder weiter zu düsen. Nur ist da noch der Wunsch nach einer erfrischenden Dusche und sowas bietet unser Adventure Camper leider nicht. Mit einem entsprechend ausgestattetem Wohnmobil hätte man dieses Ziel hingegen nicht anfahren können. Da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.

Der Point Ann selbst ist, dafür dass er soweit abgelegen ist, ganz toll angelegt.

Der weitere Weg führt uns dann in das zirka 200 Kilometer entfernte Örtchen Cheynes, wo wir auf dem Caravanpark Cheynes Beach einchecken. Mal wieder duschen ist schon toll und einen Imbisswagen, wo man etwas zu Essen bekommt, gibt es auch.

Donnerstag der 08.11.2018

Brigitte hat wieder ein neues Ziel rausgesucht. Es geht heute in den Sterling Range Nationalpark, der ungefähr 120 Kilometer entfernt ist. Hier fahren wir dann den Sterling Range Drive und kraxeln hier auch den Aussichtspunkt hoch. Übernachten werden wir heute auf dem Stellplatz Moingup Springs. Die geringen Stellplatzkosten werden per self-paying beglichen.

Freitag der 09.11.2018

Als erstes fahren wir heute den Parkplatz vom Bluff Knoll an. Der Bluff Knoll ist mit 1099 Metern der höchste Gipfel der Stirling Range und es ist schon schade ihn nur von unten zu sehen. Ich habe gerade im Netz mal ein paar Bilder geschaut und denke, da haben wir sicher etwas verpasst. Aber wer weiß, ob Brigitte mit der Steigung klar gekommen wäre. Vielleicht beim nächsten Mal.

Unser nächstes Ziel ist der Castle Rock im Porongurup Nationalpark. Die kurze Wanderung von 2,2 Kilometer den Berg hoch zieht sich dann ganz schön. Ich überwinde dann alle Hindernisse und klettere die 7 Meter Hohe Leiter dann nicht hoch, ich könnte mich jetzt noch in den Hintern beißen. Naja, zumindest Brigitte ist oben gewesen.

Als Übernachtungsplatz fahren wir heute den Porongurup Range Tourist Park an. Der Campground wird von Landsleuten geführt, die sehr hilfbereit Infos zum Porongurup Nationalpark geben. Der Park ist nur halt ziemlich klein und hier wird schon ein auf einem Fels wachsender Baum zu einem Highlight. Nachdem wir dann eingecheckt haben, schauen wir uns den Tree in the Rock noch an und fahren auch noch den hiesigen Scenic Drive.

Auf Empfehlung der Campground Betreiber gehen wir dann noch in unmittelbarer Nachbarschaft essen. Hier ist Self Service und ganz günstig ist es auch nicht, aber trotzdem hat es uns gut gefallen und wir sind auch ordentlich satt geworden.

Samstag der 10.11.2018

Wir fahren wieder Richtung Süden und das Wetter wird immer schlechter. Unsere Laune sinkt ebenso wieder auf den absoluten Nullpunkt. Eigentlich wollten wir die Küste im Süden von Albany besuchen, was aber wohl kaum Sinn macht. In einem Woolworth in Albany frischen wir unsere Vorräte auf und checken im hiesigen freien WLAN auch das Wetter für die nächsten Tage. Und das sieht nicht gut aus, die nächsten vier Tage nur Regen und Temperaturen im einstelligen Bereich.

Es geht schon auf Mittag zu und wir machen uns die Entscheidung nicht leicht, aber das hat keinen Zweck mehr. Wir kriegen jetzt schon kaum die Feuchtigkeit aus dem Camper und alles ist klamm und ungemütlich. Wir brauchen endlich wieder etwas Wärme und beschließen in zwei Tagesetappen zurück an die nördliche Küste zu fahren. Wie weit wir genau fahren, lassen wir noch offen und machen uns einfach auf den Weg.

Wir kommen gut voran und werden nur einmal durch einen größeren Unfall gestoppt. Hier ist der ganze Highway gesperrt und wir müssen die Unfallstelle über eine Gravelroad umfahren. Mit einem Allradfahrzeug kein Problem, ob wir die kaum in der Karte erkennbare Dirtroad mit einem dicken Wohnmobil gefahren wären, ist eher unwahrscheinlich.

Etwas über 500 Kilometer schaffen wir heute noch und übernachten dann auf einem Rastplatz am Brand Highway. Parallel zur Küste sind wir somit schon ein gutes Stück weiter als Guilderton gekommen. Gar nicht mal so schlecht und deutlich wärmer ist es hier auch noch.

 

Sonntag der 11.11.2018

Das schöne Wetter von gestern Abend ist schon wieder passé, alles nur grau in grau, das kann man doch nur persönlich nehmen. Wir machen uns heute schon zeitig auf den Weg und legen Kalbarri als Ziel fest. Einen kurzen Stopp machen wir auch noch am Pink Lake, den wir uns auch 2015 bereits angesehen haben. Zirka 50 Kilometer vor Kalbarri reißt dann die Wolkendecke auf und wir haben wieder schönsten blauen Himmel.

Nicht allzu weit vor Kalbarri sehen wir dann ein Schild, dass zu einem Lucky Bay verweist und nehmen uns vor, uns das auf dem Rückweg mal genauer anzusehen. Gegen 13:00 Uhr kommen wir dann in Kalbarri an und checken für drei Nächte auf dem Kalbarri Tudor Holidaypark ein. Der Kalbarri Tudor Holidaypark liegt ziemlich zentral mitten im Ort, es ist hier allerdings auch ziemlich windig.

Am Abend gehen wir dann mal wieder essen, man kennt sich ja schon aus. Es geht, wie bereits 2015, direkt neben dem Kalbarri Hotel zum Pink Snapper essen. Das ist alles nur nicht günstig, aber auch wieder sehr lecker. Alles ist hier wieder self-service und das Bier muss man separat an der Theke holen und hier wird dann auch noch nur Bares akzeptiert.

Montag der 12.11.2018

Heute geht es in den Kalbarri Nationalpark und zwar zum Nature's Window, welches wir zwar kennen, aber wir wollen hier den uns unbekannten Loop Trail laufen. Der Loop Trail ist ein 9 Kilometer langer Wanderweg, welcher zuerst oberhalb der Klippen führt, um dann runter zum Murchison River zu führen. Zum Schluss kommt dann noch eine Tiefsandpassage, bevor es wieder hoch auf die Klippe geht.

Die tolle Pflanzenwelt hat uns schon 2015 total fasziniert, dieses Mal ist es nicht anders. Jetzt im Frühjahr blüht hier so vieles in einer Vielfalt, die einfach nur begeistert. Ich habe keine Ahnung, wie oft wir heute auf dem Rückweg angehalten haben, aber wir kommen kaum vorwärts. Und dann sehe ich etwas aus den Augenwinkeln auf dem Asphalt sitzen, also Rückwärtsgang rein und ein kuzes Stück zurückgefahren. Und wir haben Glück, es ist ein Thorny Devil - ein Dornenteufel - der hier auf dem Asphalt sitzt.

Diese Tierchen bewegen sich nur ganz langsam und überlegen sich sozusagen jeden Schritt. Eine Straße zu überqueren dauert da schon etwas. Damit nun kein nachfolgendes Auto den Kleinen überfährt, trage ich ihn in die von ihm gewünschte Richtung. Ich hoffe, dass ich damit niemanden gegen mich aufbringe.

Durch die ganze Anhalterei ist es schon recht spät, als wir wieder auf dem Kalbarri Tudor Holidaypark eintreffen. Nach dem Duschen wird noch schnell gegessen, bevor wir uns unseren Camper wieder mit ein paar Gläsern Wein schön trinken.

Dienstag der 13.11.2018

Heute bewegen wir uns immer noch im Kalbarri Nationalpark und fahren als erstes zum Parkplatz Hawks Head. Dann geht es weiter zum Ross Graham Lookout, wo wir auch nochmals zum Murchison River hinunter gehen.

Weiter geht es dann zum Z-Bend, wo wir die entsprechende kleine Wanderung machen möchten. In 2015 war die abzweigende Straße noch eine Gravelroad, jetzt ist die komplette Zufahrt geteert und nur der Parkplatz erinnert an früher. Die Wanderung mit den kleinen Klettereinlagen ist aber nach wie vor genauso schön wie früher.

 

In Kalbarri drehen wir dann noch eine Runde am Strand, bevor wir wieder essen gehen-

Mittwoch der 14.11.2018

Heute verlassen wir Kalbarri bereits wieder. Brigitte hat ein wenig recherchiert und wir möchten zu dem Lucky Bay genannten Campground in zirka 45 Kilometern südlicher Richtung. Wir haben uns für heute nachmittag dort mit Karin und André verabredet, die auch vor dem schlechten Wetter im Süden geflohen sind. Zuerst schauen wir uns aber noch die Aussichtspunkte an der Küste unterhalb von Kalbarri an.

Am Lucky Bay Campground angekommen, bezahlen wir beim Caretaker, ich glaube es waren 15 AUD die Nacht und fahren weiter in das riesige Camping-Area. Den Caretaker habe ich übrigens nicht verstanden, auch später nicht, als er auf dem Gelände bei uns vorbei schaute. In dem Dialekt habe ich kein bisschen Englisch entdecken können. Der vordere Teil des Canmpgrounds ist mit Toilettenhäuschen, Feuerstellen und Grillplätzen ausgestattet und wird täglich gereinigt.

Den weiter hinten gelegenen Teil darf man nur nutzen, sofern man eine mobile Toilette dabei hat. Außerdem sollte man hier den Luftdruck deutlich ablassen, da das Gelände ziemlich tiefsandig ist. Der Platz ist auf jedenfall absolut klasse und kurz nach unserer Ankunft kommen auch schon Karin und André an, mit denen wir dann noch einen tollen Abend verbringen.

 

Donnerstag der 15.11.2018

Als wir aus unserem Camper gekrochen kommen, sitzen Karin und André längst beim Frühstück. Die Beiden möchten heute weiter nach Kalbarri, während wir noch gerne eine Nacht hierbleiben möchten. Da wir gestern beim Caretaker nur für eine Nacht bezahlt haben, bitten wir Karin und André bei der Ausfahrt für uns eine weitere Nacht per self-paying zu bezahlen. Die Beiden kommen da eh vorbei und wir können uns den Weg sparen.

Nachdem wir dann wieder alleine sind, spazieren wir den Strand rauf und runter, zuerst die eine und dann die andere Seite, damit bekommt man den Tag schon sehr gut herum. Brigitte ist dann sogar noch eine Runde schwimmen gegangen, hat mich dazu aber nicht überreden können.

 

Freitag der 16.11.2018

Die Lucky Bay ist schon der Hammer und wir sind froh, hierher gefahren zu sein. Das lässt schon einiges von dem schlechten Wetter in Südwest-Australia vergessen. Für uns geht es aber heute wieder weiter Richtung Perth. Wir haben von Karin und André noch zwei Stellplatzempfehlungen bekommen, wovon wir eine heute anfahren wollen.

Und zwar soll es bis zum zirka 220 Kilometer entfernten Rastplatz Cliff Head und hier ins North Rest Area gehen. Der Stellplatz direkt am Meer ist schon toll, wenn auch der Strand nicht mit der Lucky Bay mithalten kann. Einen Caretaker gibt es hier übrigens nicht, entsprechend gruselig sehen hier auch die Toiletten aus. Da muss es schon ganz dringend sein!

 

Samstag der 17.11.2018

Übermorgen Abend fliegen wir schon wieder nach Hause und es ist schon komisch, aber so schlimm wie sonst, finde ich das diesmal nicht. Heute morgen ist es auch wieder bewölkt, vielleicht liegt es ja auch daran, aber wohl eher nicht. Die vorletzte Nacht wollen wir auf dem Campground des Sandy Cape Recreation Park verbringen, der weiteren Empfehlung von Karin und André. Wenn wir direkt dorthin fahren würden, wären das zirka 80 Kilometer. Wir wollen uns aber, wie bereits 2015, den Lesueur Nationalpark wieder ansehen, so werden es dann ungefähr 130 Kilometer.

Hier ist die Botanik wieder absolut beeindruckend, aber man muss sich schon Zeit nehmen. Wenn man einfach nur durch rauscht, sieht alles nur eintönig grün aus. Also einfach mal anhalten und den kleinen Pflänzchen eine Chance geben. Es soll hier auch wilde Orchideen geben und vielleicht haben wir sogar die ein oder andere fotografiert, aber so genau kennen wir uns dann doch nicht aus. Der Lesueur Nationalpark ist nicht sonderlich groß, anhalten kann man aber auch schon vorher, die Botanik kennt da keine Grenzen oder Zäune. Im Lesueur Nationalpark haben wir dann gar nicht mehr so viele Bilder gemacht.

 

Weiter geht es zum Sandy Cape Recreation Area. Hier bezahlen wir an der Information Bay unsere Campinggebühren per self-paying und fahren in das Camping Area rein. Das Ganze hier ist nicht klein, aber brechend voll. Es ist Samstag und halb Perth ist wohl zum Camping hierher gefahren. In Gedanken verlassen wir das Sandy Cape bereits wieder, als nach langer erfolgloser Suche plötzlich der hiesige Caretaker neben uns steht. Nach der Frage, ob der Platz denn voll sei, bekommen wir die Antwort, dass hinter den Toiletten noch zwei Plätze frei seien.

Hinter den Toiletten hört sich nun nicht toll an, aber die beiden Plätze sind gut und auch ruhig gelegen. Froh nicht noch was Neues suchen zu müssen, richten wir uns hier ein und laufen auch nochmals den Strand rauf und runter. Wenn es denn nicht so voll ist, ist dies bestimmt eine tolle Camping Location.

 

Sonntag der 18.11.2018

Heute wollen wir in den Pinnacles National Park, den kennen wir zwar schon aus 2015, aber den kann man sich durchaus auch ein zweites Mal ansehen.

 

 

Spontan halten wir dann am Nilgen Lookout, das haben wir 2015 wohl auch gemacht und erkennen es jetzt wieder. Den kurzen Wildflower Walk machen wir natürlich auch wieder.

 

 

Weiter geht es nach Guilderton, wo wir auf dem hiesigen Campingplatz übernachten wollen. Wir kennen auch diesen Platz bereits aus dem Jahr 2015, werden aber nicht stutzig als wir 45 AUD für eine Übernachtung zahlen sollen. Ob mit oder ohne Strom hat man uns gar nicht gefragt, sondern einfach mit Strom abgerechnet, sonst wären es 30 AUD gewesen. Aber selber Schuld wir hätte ja besser aufpassen können.

Vielleicht sind wir aber auch nur zu fertig? Wir haben jetzt vier Tage nicht geduscht und sind froh, das bald ändern zu können. Keine Ahnung, ob wir das aus vorherigen Australienurlauben verdrängt haben, aber dieses Mal macht uns das schon zu schaffen. Nachdem wir dann wieder frisch geduscht und somit neue Menschen sind, gehen auch mal rüber an den Strand und hoch auf die Aussichtsplattform. Zum Essen geht es dann anschließend in den Ort zum hiesigen Golfclub, welchen wir auch bereits kennen.

 

 

Montag der 19.11.2018

Heute Abend geht bereits der Flieger in Richtung Heimat und wir packen nach dem Frühstück schon mal wieder die Taschen zusammen und machen den Camper besenrein.

 

 

Der Flieger geht erst heute Abend um 22:20 Uhr, daher müssen wir noch ein wenig Zeit umbekommen und fahren in den nahen Yanchep Nationalpark. Hier schauen wir uns auch wieder die Koalas an und machen auch einen kleinen Rundweg, den wir diesmal noch nicht kennen.

 

Bei Apollo muss das Fahrzeug bis 16:00 Uhr abgegeben werden, was wir auch locker schaffen. In der Nähe von Apollo eine Tankstelle zu finden, ist da schon was schwieriger, hat aber letztendlich doch noch geklappt. Die Fahrzeugabgabe selbst ist dann problemlos, was wir auch schon anders erlebt haben.

Mit dem Taxi geht es dann zum International Airport von Perth und hier müssen wir zwangsläufig noch recht lange auf unseren Flug warten. Ein Fazit spare ich mir diesmal, ich denke, dass ist schon aus dem ganzen vorherigen Text irgendwie hervorgegangen.

 

Finished...

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