Freitag der 18.09.2020

Drei Wochen Urlaub stehen an und wir freuen uns darauf, die erste Woche davon im Spreewald verbringen zu dürfen. Den Spreewald hatte ich schon mal für den Reisezeitraum im Juli angedacht, allerdings war zum genannten Zeitpunkt bereits alles ausgebucht und wir sind dann an die ebenfalls sehr schöne Lahn gefahren.

Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und so versuchte ich Ende Juli zwei Campingplätze im Spreewald für September zu reservieren. Folgende Campingplätze habe ich mir hierzu ausgewählt, einmal Spreewald-Natur-Campingplatz "Am Schlosspark" in Lübbenau und des weiteren den Kneipp- und Erlebniscamping "An den Spreewaldfließen" in Burg.

Ursprünglich sollte es zuerst nach Lübbenau gehen und danach nach Burg, allerdings ist der Spreewald-Natur-Campingplatz "Am Schlosspark" an diesem Wochenende bereits ausgebucht. Mit dem Drehen der zeitlichen Abfolge beider Ziele klappt dann die Buchung bei beiden Campingplätzen und wir müssen uns keine weiteren Sorgen machen, die Übernachtsplätze sind gesichert.

Wir wollen die Strecke nach Burg im Spreewald - ungefähr 700 Kilometer - auch nicht in einem Rutsch durchfahren und machen daher am heutigen Freitag nach der Arbeit das erste Teilstück bis Herford. Die Hansestadt Herford befindet sich noch in Nordrhein-Westfahlen, ist ungefähr 260 Kilometer entfernt und hier gibt es einen schönen Wohnmobilhafen mit Ver- und Entsorgung nicht weit von der Autobahn A2 entfernt.

Der Wohnmobilhafen gehört zum Sport- und Freizeitbad H2O und liegt direkt am Fluss Werre, an dem wir uns heute Abend noch ein wenig die Beine vertreten, bevor wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen.

 

Samstag der 19.09.2020

Heute haben wir es nicht eilig, wir haben lediglich noch 455 Kilometer bis Burg im Spreewald zu fahren und können eh erst ab 14:00 Uhr beim Kneipp- und Erlebniscamping "An den Spreewaldfließen" einchecken. Die Rezeption des Campingplatzes liegt mal wieder am Ende eines einspurigen Weges und es ist jedesmal wieder spannend mit den ausfahrenden, entgegenkommenden Fahrzeugen.

Der CheckIn geht dann zügig und alles ist schnell erklärt. Wir lassen eine Stromkarte aufladen und müssen bei Abreise das verbliebene Guthaben an dem Automaten auf die Karte zurückbuchen, um es anschließend an der Rezeption wieder erstattet zu bekommen. Hört sich aber alles schwieriger an als es ist. Der Campingplatz ist ziemlich gut besucht und ich denke, die Entscheidung, zu reservieren war absolut richtig.

Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet haben, spazieren wir auch noch nach Burg rein und gönnen uns hier die ersten Spreewaldgurken. Es sind nebenbei auch unsere ersten Spreewaldgurken, welche nicht aus einem Supermarktglas kommen - absolut lecker!

Sonntag der 20.09.2020

Heute schnappen wir uns die Fahrräder und machen eine 32 Kilometer lange Tour in die nähere Umgebung. Zuerst geht es nach Norden und dann über Schmogrow und Fehrow im Uhrzeigersinn weiter nach Dissen. Über Briesen, Guhrow und Werben geht es dann wieder zurück nach Burg.

Bereits vor Schmogrow machen wir einen ersten Stopp am Bismarckturm. Der Turm ist 27 Meter hoch und wir steigen auch für einen kleinen Eintritt hinauf. Allzuviel sieht man allerdings nicht von hier oben. Einen weiteren Stopp machen wir später in Dissen, wo wir im Eiscafé Liska ein leckeres Eis essen gehen. Unsere Radtouren hier folgen übrigens auch einem Knotenpunktsystem, wie wir das auch aus der holländischen Region kennen. Das Ganze ist allerdings noch im Aufbau und noch nicht so perfekt, wie man sich das wünschen würde.

Am Abend spazieren wir dann nochmals nach Burg und schauen am Ortseingang auch beim Bootshaus am Leineweber vorbei. Die Preisliste hängt außen am Gebäude und wir sind uns schnell einig und reservieren für morgen ein zweier Kajak. Bezahlt wird hier am Ende der Tour, so dass man nur die Dauer bezahlen muss, die man auch tatsächlich unterwegs war, ohne das vorher abschätzen zu müssen.

 

Montag der 21.09.2020

Nach dem Frühstück spazieren wir zum Bootsverleih am Leineweber und lassen uns die möglichen Paddel-Strecken durch die Fließe erklären. Weiterhin weist man uns darauf hin, die Schleusen nach Möglichkeit nicht zu benutzen und das Boot dort umzutragen. Hintergrund sei, dass die Fließe sehr wenig Wasser führen würden und dass bei jedem Schleusengang entsprechend viel Wasser abfließen würde.

Weiterhin können wir nur empfehlen, Abstand von den Kahnfährmännern und ihrem Spreewaldkähnen zu halten, die haben eingebaute Vorfahrt und sind, was das angeht, nicht unbedingt zimperlich. Dabei können sie einem kleinen Kajak oder Kanadier durchaus gefährlich werden, wie wir erfahren mussten - aber alles nochmals gut gegangen. Um kurz vor 11:00 Uhr sitzen wir dann bereits in unserem Kajak und sind dann fast vier Stunden unterwegs, was dann allerdings auch gereicht hat, da die Paddelei doch schon recht anstrengend ist. Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall, also unbedingt machen, wenn ihr mal dort seid.

Hier noch eine kleine Videosequenz unserer kleinen Kajaktour - zirka 91MB.

 

Am Nachmittag spazieren wir dann auch nochmals durch Burg, schauen uns noch wenig um und besuchen, wie so oft, auch noch die hiesige Kirche, bevor wir den Tag bei einem Gläschen Wein vor unserem Wohnmobil ausklingen lassen.

Dienstag der 22.09.2020

Heute verlassen wir Burg im Spreewald bereits wieder und wir fahren die 20 Kilometer bis nach Lübbenau. Hier haben wir vier Übernachtungen auf dem Spreewald-Natur-Camping "Am Schlosspark" vorgebucht. In Lübbenau suchen wir uns dann erstmal einen Parkplatz und landen auf dem Busparkplatz in der Dammstraße. Hier kann man auch mit dem Wohnmobil übernachten, was mit, ich glaube es waren hummane 9 Euro, zu buche schlägt. Alternativ kosten vier Stunden parken 7 Euro, was wir dann zähneknirchend akzeptieren.

Wir stellen also das Wohnmobil ab und machen unseren ersten Spaziergang durch Lübbenau. Durch den Schlosspark laufen wir dabei auch ein erstes Mal und gehen auch schon beim Spreewald-Natur-Camping "Am Schlosspark" vorbei, wo wir höflich auf den frühesten CheckIn Termin von 14 Uhr vertröstet werden. Aber alles kein Problem für uns und so laufen wir noch an den Marktständen an der Hauptspree vorbei bis zum Marktplatz vor der Stadtkirche St. Nikolai. Hier setzen wir uns dann in den Außenbereich vom "Zeitlos" das Brunnen Keller Café und genießen eine original Hefeplinse aus dem Spreewald und sind damit erstmal proppe satt.

Um 14:00 Uhr fahren wir dann mit unserem Wohnmobil beim Spreewald-Natur-Camping "Am Schlosspark" vor und bekommen auch einen sehr schönen ruhigen Stellplatz. Überhaupt gefällt uns der Campingplatz sehr gut, der ist hier direkt am Schlosspark mitten im Grünen zwischen den Spreewaldfließen ganz toll gelegen. Einziges Manko, ab dem Nachmittag kann man hier ohne Mückenspray zu nutzen, kaum draußen sitzen. So eine extreme Mückenplage wie hier hatten wir schon lange nicht mehr in einem Urlaub, aber zumindest haben wir genug Deet 40 haltiges Mückenspray dabei.

 

Mittwoch der 23.09.2020

Heute setzen wir uns wieder auf Rad und sind insgesamt zirka 28 Kilometer unterwegs. Unsere Fahrradtour führt uns heute nach Lübben und wir fahren auch nicht den direkten Weg, sondern machen einen Abstecher über die landschaftlich schönere Strecke entlang des Rundwanderwegs Batzlin, welchen wir dann verlassen und auf den Wanderweg Lübben-Straupitz-Goyatz wechseln.

In Lübben schauen wir uns dann im Zentrum etwas um, essen eine Kleinigkeit und gehen im Strandcafé auch noch einen leckeren Schwedenbecher essen. Beim Schwedenbecher handelt es sich übrigens um Apfelmus mit Vanilleeis, Eierlikör und Sahne. Kleine Abweichungen gibt es dabei schon mal mit Schokosplit oder Krokant - aber immer sehr lecker. Auf dem Rückweg nehmen wir dann die etwas kürzere direkt Strecke entlang des Wanderwegs Lübben - Lübbenau.

Am Abend machen wir dann noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch Lübbenau und bleiben am sagenhaften Brunnen hängen. Von den vielen Bildern gibt es jetzt aber nur vier Stück, alles andere wäre übertrieben. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß beim Fotografieren.

 

Donnerstag der 24.09.2020

Heute radeln wir zum historischen Spreewalddorf Lehde, um das hiesige Freilandmuseum zu besuchen. Lehde ist vom Spreewald-Natur-Camping "Am Schlosspark" lediglich 3 Kilometer entfernt und wir wären wohl besser zu Fuß gelaufen, denn in Lehde mussten wir wieder samt E-Bikes einige dieser Holzbrücken mit ihren Treppen bezwingen. Eingang und Ausgang des Freilandmuseums sind dann auch nicht gleich und wir tun uns etwas schwer damit, unsere Räder wiederzufinden. Nach unserem Besuch in Lehde machen wir dann noch eine 40 Kilometer lange Radtour, von der es allerdings nicht allzuviel zu berichten gibt. Es geht zurück nach Lübbenau und um dann noch ein Eis essen zu gehen.

Freitag der 25.09.2020

Heute ist es ziemlich bedeckt und auch regnerisch, so dass wir nur eine kleine Wanderung machen. Es geht immer an irgendwelchen Fließen entlang nach Wotschofska oder niedersorbisch auch Wótšowska genannt. Wotschofska mit der gleichnamigen Gaststätte findet man auf einer sogenannten Kaupe, wobei es sich hierbei um eine Talsandinsel oder auch Schwemmsandablagerung handelt.

Für Brigitte gibt es in der Gaststätte Wotschofska ein Stückchen Kuchen und einen Kaffee, während ich mir ein Bierchen gönne. Anschließend geht es dann im strömenden Regen wieder zurück zum Campingplatz. Trotz des bescheidenen Wetters mit dem recht kurzen Spaziergang hat uns der Tag gut gefallen, denn bei solchem Wetter kann man sich auch mal hängen lassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

 

Morgen verlassen wir den Spreewald bereits wieder und fahren Richtung Ostsee. Der Spreewald hat uns sehr gut gefallen und kann neben seinen tollen Wasserwegen auch mit dem gut ausgebauten Fahrradnetz punkten. Wir hatten allerdings auch den Eindruck, dass der Großteil der Touristen schon älteren Jahrgangs sind und damit das Geschäftsmodell der zahlreichen Kahnfährmänner hervorragend bedienen.

Wie auch immer, uns hat es gut gefallen und wenn wir mal wieder in der Nähe sind, besuchen wir den Spreewald auch gerne wieder.

 

Weiter geht es hier Richtung Ostsee.

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