Nachdem wir in den letzten zwei Jahren bereits Teneriffa und Lanzarote für eine kleine winterliche Flucht Ende Januar besucht hatten, fiel unsere Wahl für 2025 spontan auf die Wanderinsel La Gomera. Die zweitkleinste Insel der Kanaren lässt sich allerdings nicht direkt anfliegen, also landet man zuerst auf Teneriffa und setzt dann mit der Fähre über. Da es auf La Gomera nicht so viel Tourismus gibt wie auf den anderen kanarischen Inseln, fiel die Wahl für uns auf ein relativ neues 4 Sterne Hotel im Osten der Insel, knapp 5 km von der Hauptstadt San Sebastian entfernt. Wir buchten das Hotel für 10 Tage und ab dem 2. Tag auch einen Mietwagen für den Zeitraum des Aufenthaltes.
Freitag der 24.01.25
Wir starten am Freitag, den 24. Januar morgens um 8 Uhr. Die Fahrt ist entspannt und wir parken unser Auto am Düsseldorfer Flughafen im vorab gebuchten Parkhaus Nr. 5. Als wir die Koffer am Check-in aufgeben wollen, streikt diesmal nicht das Personal, sondern das komplette Computersystem. Wir haben zwar bereits online eingecheckt, müssen aber unsere Koffer noch loswerden. Glücklicherweise wird das Problem dann aber nach ungefähr einer Stunde behoben und wir erreichen dann alle unseren Fliegen planmäßig. Da der Flug nicht ausgebucht ist, haben wir eine 3er Reihe für uns allein. Das ist schon sehr komfortabel. Etwas zu Essen haben wir uns diesmal mitgebracht und so haben wir einen angenehmen Flug.
Am Flughafen auf Teneriffa müssen wir uns dann den Bus für den Transfer suchen. Die Infos bekommt Gerd als SMS bzw. über sein TUI Konto. Die Abfahrt zieht sich dann noch länger hin, aber da die Fähre auch erst um 18.30 Uhr abfährt, haben wir noch genug Zeit. Am Fährhafen bekommen wir am Schalter dann unsere Tickets und vertreiben uns die Wartezeit mit Spaziergängen. Später werden dann die Koffer in einen kleinen Lieferwagen geladen und wir können endlich auf die Fähre.
Leider dürfen wir nicht draußen bleiben, da wir doch einigen Seegang haben. Viel Platz gibt es aber draußen sowieso nicht. Die Fähre selbst ist schon in die Jahre gekommen, die Sitze ziemlich marode, aber ok. Gerd holt uns dann etwas zu trinken und kommt dann mit den Getränken zurück wie James aus "Dinner for one". Es ist ein lustiger Anblick, wie er, aber auch die anderen Mitreisenden mit den offenen Getränken und dem ordentlichen Seegang zu kämpfen haben.
Gegen 19.30 Uhr können wir dann auf La Gomera unsere Koffer wieder in Empfang nehmen und werden mit einem Kleinbus zum Hotel gefahren. Leider ist es bereits stockdunkel und wir erkennen nicht viel von der Stadt und Umgebung. Eine englische Mitfahrerin meint nur mit Blick auf das Hotel "the prison". Womit sie nicht ganz falsch liegt, da es sich um ein betongraues, großes Gebäude handelt, das in den Hang gebaut ist. Nach etwas Wartezeit werden wir dann eingecheckt und erreichen um fast halb 9, also 12 Stunden seit Abfahrt, endlich unser Zimmer.
Unser Zimmer ist schön geräumig mit netter Terrasse, von der man einen tollen Blick auf Teneriffa und den Teide hat. Das Bett hat Kingsizegröße und die Schränke völlig ausreichend. Was wir nicht so toll finden, ist der Badbereich. Hier hat man einfach zwei Glaskabinen in den Raum gestellt, einmal die Dusche und einmal das WC. Die großzügigen Waschbecken sind offen im Raum angebracht. Warum man sich in modernen Anlagen einen separaten Badbereich spart, erschließt sich uns nicht. Aber gut, wir können damit leben. Wir trinken noch schnell einen Begrüßungsschluck und dann geht es relativ bald ins Bett.
Samstag der 25.01.25
Nachdem wir in dem großen Bett wunderbar geschlafen haben, machen wir uns bereits gegen 8 Uhr auf den Weg zum Frühstücksbuffett. Die Wege hier sind lang, da das Gebäude nicht in die Höhe geht, sondern über einen Hang verteilt gebaut wurde. So erstreckt sich die gesamte Anlage über einen sehr großen Bereich. Aber wir gehen ja gerne und so machen wir uns auf den Weg. Wir werden hier jeden Morgen freundlich empfangen und am 1. Tag auch kurz eingewiesen. Wir sind sehr begeistert vom Frühstücksbuffet, an dem es für jeden Geschmack genug Auswahl gibt. Kaffee oder Tee werden am Tisch serviert und immer wieder aufgefüllt. Auch benutztes Geschirr wird immer schnell wieder abgeräumt. Es gibt nichts zu meckern und wir essen uns ordentlich satt.
Danach gehen wir noch mal aufs Zimmer, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg ins zirka fünf Kilometer entfernte San Sebastian machen, um unseren Mietwagen abzuholen. Leider ist der kostenpflichtige Shuttleservice für 11 Uhr schon ausgebucht, aber letzten Endes ist der Weg für uns ein Klacks, auch wenn er nur entlang der Straße führt. Aber so bekommen wir schon wunderschöne Einblicke auf die Stadt. Unser Auto bekommen wir dann auch ganz fix bei der Mietwagenfirma CICAR. Ein Opel Corsa, der für hier eine gute Größe hat. Wir parken den Wagen dann am Straßenrand und schauen uns noch ein wenig in San Sebastian, der Hauptstadt La Gomeras, um.
Anschließend geht es zurück zum Hotel, wo wir den Nachmittag am tollen Infinitypool verbringen und uns die restliche Anlage noch etwas ansehen. Da wir aber sowieso immer viel unterwegs sind, nutzen wir die vorhandenen Einrichtungen wie Spa und Gym wahrscheinlich sowieso nie. Die Poolbereiche sind allerdings sehr schön. Nur das Badetuchsystem gefällt uns nicht. Die Tücher muss man bei einem der Poolboys, sofern einer zu finden ist, gegen Nennung der Zimmernummer abholen und dort müssen sie auch wieder abgegeben werden. Das ist dann schon mal nervig, wenn keiner zu finden ist.
Am Spätnachmittag benötigt Gerd dann noch etwas Bewegung und läuft allein hinunter zur Playa de Ávalo, hin und zurück etwa fünf Kilometer. Hier stehen auch ein paar Wohnmobile und haben eine kostenlose Bleibe gefunden. Am späten Nachmittag gibt es hier unten leider keine Sonne mehr und es wird dann auch etwas frisch.
Abends gehen wir in das Restaurant mit Buffet La Milana, auch wenn wir keine Halbpension gebucht haben. Aber hier ist sonst nichts in der Nähe und tatsächlich essen wir während unseres Aufenthaltes bis auf einen Abend immer hier. Und wir sind auch von diesem Essen, das immer abwechslungsreich ist, sehr angetan. Und der Nachtisch zum Schluss ist immer eine ganz große Versuchung. So endet unser zweiter Tag und wir freuen uns auf morgen, dass wir uns endlich mal die Insel ansehen können.
Sonntag der 26.01.25
Nachdem wir heute morgen wieder ausgiebig gefrühstückt haben, machen wir uns schon kurz danach auf den Weg, die Insel einmal zu umrunden. Wir sind von Beginn an von der guten Straße, die hier in der Nordhälfte GM 1 und auf der südlichen Hälfte GM 2 heißt, begeistert, was auch damit zusammen hängt, dass der Verkehr übersichtlich ist und entspannt fliesst und wir jederzeit an den Aussichtspunkten einen Parkplatz finden. Zudem spielt das Wetter mit, es ist sonnig mit angenehmen Temperaturen um die 22 Grad.
So klappern wir die Insel gemütlich ab. Im Zentrum der Insel befindet sich der Parque National de Garajonay, der Lorbeerwald. Hier machen wir einen Stopp, um zu einem Aussichtspunkt zu laufen, den Mirador Risquillos de Corgo. Hier auf dem kurzen Spaziergang sieht man schon die wunderschönen, mit Moos und Flechten bedeckten Bäume, die dem Wald einen mystischen Anstrich verleihen. Der Ausblick vom Aussichtspunkt ist ebenfalls richtig schön und wir freuen uns über die kurze Wanderung bei schönstem Wetter.
Auch die restliche Rückfahrt versetzt uns immer wieder in Erstaunen, wie schön es hier ist. Wir kommen unter anderem noch am Aussichtspunkt Mirador de Los Roques vorbei, der uns auch wieder richtig fasziniert. Hier bietet sich ein toller Blick auf den Roque de Agando, der zu den Hauptsehenswürdigkeiten hier auf der Insel gehört und das zu Recht. Dieser 1246 Meter hohe steinerne Riese ist ein uralter vulkanischer Schornstein, den Millionen von Jahren der Erosion freigelegt haben. Jetzt geht es aber voll mit neuen Eindrücken zurück zum Hotel.
Montag der 27.01.25
Heute wollen wir unsere erste richtige Wanderung auf La Gomera machen. Stöcke habe ich nicht mitgenommen, da diese nicht in den Koffer passten. Wir suchen uns eine Tour aus, die ca. 20 km vom Hotel entfernt und am Mirador Degollada de Perauza startet. Das Wetter ist wieder blendend und so machen wir uns auf den Weg. Leider geht es fast permanent ziemlich steil bergab und der Weg ist steinig und uneben. So komme ich recht schnell an meine Grenzen und bin bereits ziemlich fertig, als wir kurz vor dem La Laja Tal eine Pause einlegen. Da wir gerade mal 3 km gelaufen sind und die Gesamtstrecke ca. 11 km ausmachen sollen, entscheide ich mich, nicht weiter mitzugehen, sondern in meinem Tempo den Berg wieder zurückzugehen.
Gerd läuft die Tour weiter und wir treffen dann später am Auto wieder aufeinander. Scheinbar ist Gerds Rückweg leichter als für mich die knapp 3 km steil bergauf. Aber irgendwie bin ich tatsächlich wieder heil am Parkplatz angekommen und weiß jetzt, dass steil bergauf erst recht nichts für mich ist. Gerd kommt einige Zeit später mit der doppelt so langen Wanderroute auch zufrieden am Auto an. Die Situation ist jetzt auf einer Wanderinsel natürlich etwas unglücklich für uns beide, aber wir haben vor, eine Lösung zu finden. Wir wollen uns ja weiter zu Fuß auf der Insel bewegen.
Zurück im Hotel gehen wir wieder in die Poolanlage und relaxen etwas.
Die Wanderung ist neben der freien Karte auch für Komoot User hier zu finden.
Dienstag der 28.01.25
Nach meinem Fiasko mit der Wanderung von gestern entscheiden wir uns zunächst, ca. 56 km bis ins Valle Gran Rey zu fahren. Hier befindet sich ein weiterer touristisch erschlossener Ort, an dem es auch einen Badestrand gibt und der einen Ruf als Hippiehochburg hat. Die Fahrt in dieses Tal ist schon sehr sehenswert und man versteht, dass es so viele hierhin verschlägt. Hier ist es auch deutlich grüner und bunter als im Osten der Insel, wo wir wohnen. Trotzdem herrscht hier schon eine eigenartige Atmosphäre und mir gefällt San Sebastian mit seinen vielen bunten, am Hang klebenden Häusern doch besser.
Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, wollen wir doch noch mal eine Wanderung machen. Gerd hat eine Wanderung mit weniger und gleichmäßiger auf die gesamte Strecke verteilten Höhenmetern gefunden, die auf unserem Rückweg liegt. Wir fahren bis zu einem Wanderparkplatz im Garajonay Nationalpark. Geplant ist eine Tour über ca. 8,5 km, die uns durch einen Teil des Lorbeerwaldes nach Las Hayas und über einen kleinen Schlenker durch Palmgärten wieder zurück führt. Diese Wanderung ist wieder mal toll, schon die Stimmung im Lorbeerwald ist ganz verwunschen. Immer wieder schimmert die Sonne durch diesen wunderschönen Wald und es macht einfach nur Spaß, hier zu wandern.
Irgendwann erreichen wir Las Hayas und die dortige Ermita. Schnell werden ein paar Fotos gemacht und dann geht es weiter bergab in einen wunderschönen Palmengarten mit vielen Kanarengirlitzen. Während wir dort entlang spazieren, ziehen vom Meer immer mehr Wolken oder vielleicht ist es auch Nebel auf das Inland zu. Das sieht wieder einmal richtig spektakulär aus und wir hoffen, dass wir trotzdem weiter so viel Sonnenschein auf dem Rückweg behalten. Und wir haben Glück. Das Wetter bleibt stabil und wir kommen ohne Nebel bis zum Auto. Die Tour war richtig schön und die Steigungen haben mir fast gar nichts ausgemacht. Jetzt bin ich doch wieder etwas optimistischer, dass wir noch einige Wanderungen hier machen können.
Als wir auf dem Rückweg sind, schlägt unser Navi einen anderen Rückweg vor. Da wir am Mirador de los Roques nicht widerstehen können, noch mal die Aussicht zu genießen, entscheiden wir uns spontan, die Abkürzung zu nehmen. Aber siehe da, wir verlassen, die südliche Hauptstraße um einmal quer durch den Lorbeerwald zu fahren und zack befinden wir uns wie aus dem Nichts im ekligsten Novemberwetter mit Nebel und Nieselregen.
Ja, das ist der Nachteil der Insel, das Landesinnere ist nicht umsonst so grün und voller Moos und Flechten, hier muss man oft mit solchen Witterungsbedingungen rechnen. Sicherlich im Januar mehr als in den Sommermonaten, aber auch wir fanden das jetzt nicht so toll. Als wir wieder auf der GM 1 Richtung Osten unterwegs sind und durch einen Tunnel fahren, empfängt uns das andere Ende tatsächlich wieder mit Sonne und alles ist wieder gut. Aber man kann es kaum glauben, wie schnell sich hier die Bedingungen ändern können.
Mittwoch der 29.01.25
Auch heute führt uns unser Weg zu einem Wanderparkplatz an der GM-2 im Süden. Wir möchten eine Wanderung über ca. 6 km machen, die uns dann auch zu spektakulären Aussichtspunkten und wieder über tolle Wege durch den Lorbeerwald führt. Bei der Wanderung wird auch eine über die GM-2 führende Holzbrücke überquert, unter der wir bereits mehrere Male hindurchgefahren sind. Da die bei Komoot ausgesuchte Route auf dem Rückweg über weite Teile an der Straße vorbei führt, entscheiden wir uns, denselben Weg zurückzugehen, was uns aber nicht daran hindert, uns etwas zu verlaufen. Aber das macht nichts, da die Tour sowieso nicht so weit ist.
Auf Komoot ist diese Tour auch wieder hier hinterlegt.
Als wir wieder am Auto ankommen, überlegen wir, noch weiter zu wandern, machen das dann aber wegen des immer stärker werdenden Windes doch nicht. So entschließen wir uns, uns noch ein wenig in San Sebastian umzusehen. Schließlich essen wir dort im Restaurante La Vieja Casa noch eine Kleinigkeit und verzichten heute Abend einfach mal auf das Buffet im Hotel Bancal.
Donnerstag der 30.01.25
Für heute haben wir uns eine ca. 12 km lange Wanderung auch wieder durch den Lorbeerwald mit Blick auf den Tafelberg Fortaleza ausgesucht. Dafür müssen wir bis Chipude im Westen der Insel. Leider ist das Wetter heute ziemlich ungemütlich, grau und sehr stürmisch. Aber wir lassen uns davon nicht abschrecken und starten unsere Tour. Uns gefällt die Wanderung sehr gut, trotz des Wetters, wobei wir auch immer wieder einige locker bewölkte und auch sonnige Abschnitte haben. Aber der Sturm ist unser ständiger Begleiter.
Der Blick auf den Tafelberg ist so auch immer Glücksache, aber das hat auch seinen Reiz. Der Weg führt uns dann auch wieder an den Alto de Garajonay, den wir diesmal aber nicht besteigen, da wir sowieso keine Aussicht haben. Wir sind froh, dass wir direkt am Anfang unserer Reise die Gelegenheit genutzt haben und bei schönstem Wetter die perfekte Aussicht genießen konnten. So machten wir uns auf den Rückweg, der durch den immer stärker werdenden Sturm doch recht anstrengend wird.
Und damit man nochmals einen Eindruck vom Wetter heute bekommt, hier noch zwei Videoschnipsel dazu:
Freitag der 31.01.25
Für heute haben wir uns ein Ziel im Südwesten der Insel ausgesucht, in der Hoffnung, diesmal eine Ecke zu finden, an der das Wetter sommerlicher ist. Unser Weg führt uns wieder nach Valle Gran Rey ans Meer. Hier gibt es eine Rundwanderung zum Wasserfall Cascada de Arure. Der Weg ist am Anfang nicht ganz so schön, aber je weiter wir kommen, um so interessanter wird er. Ab dem Ort El Guro finden sich auch hin und wieder Schilder und Hinweise auf den Weg zum Wasserfall.
Im weiteren Verlauf wird der Weg auch immer spannender und so muss man teilweise durch den kleinen Bachlauf und über Äste und Felsen klettern, was aber auch wiederum Spaß macht. Uns begegnen immer wieder andere Wanderer, also alleine ist man hier nicht unterwegs. Wir haben dann allerdings das Glück, am Ziel völlig alleine zu sein und können den Wasserfall in Ruhe genießen. Der Rückweg durch das Bachbett geht dann schon etwas schneller, jetzt wissen wir ja, welche Schikanen hier auf uns zukommen.
Auch hier wieder der Link für die Komoot-Freunde.
Die Nachmittage und Abende gestalten sich eigentlich immer ähnlich, wie das wohl in jedem Urlaub üblich ist. Faulenzen, lesen, schwimmen, sonnen und nach dem Duschen abends essen gehen. So wird bei uns am Abend eigentlich immer ein Spiel rausgekramt und bei einem Glas Wein auf dem Balkon oder im Zimmer der Tag beendet.
Samstag der 01.02.25
Heute habe ich eine Wanderung herausgesucht, die relativ kurz und als Küstenwanderung ausgewiesen ist. Da das Wetter heute nicht so besonders schön aussicht, hoffen wir, dass wir trotzdem an der Küste im Norden etwas Sonne haben. Als wir uns dem Ziel nähern, wird die Straße immer schmaler und steiler und was entscheidend ist, die Leitplanken fehlen. Das ist natürlich nicht unser Ding und bei der erstbesten Möglichkeit, den Wagen zu parken, machen wir das. Es ist zwar nicht mehr weit bis zum Ziel, aber uns ist beiden nicht ganz wohl bei der Strecke und so entscheiden wir, zurück nach San Sebastian zu fahren und dort eine Küstenwanderung zu machen, die auch empfohlen wird.
Dort angekommen, ist das Wetter auch ganz gut und wir machen uns auf die Suche nach dem Startpunkt für die Wanderung. Es geht zunächst etwas in Serpentinen bergauf, aber das ist auch für mich alles gut machbar. Oberhalb des Berggipfels sieht man eine Christusstatue, die wir dann auch ansteuern.
Die Christusstaue oder auch das Monumento al Sagrado Corazón de Jesús ist sieben Meter hoch und steht auf einem dreizehn Meter hohen Sockel. Leider ist der zugehörige Aussichtspunkt eine Ruine und für Besucher gesperrt, was aber nur an der Pkw Zufahrt ersichtlich ist und nicht von den Wanderwegen erkennbar ist.
Von hier oben hat man einen tollen Blick auf San Sebastián de La Gomera, aber leider ist das Wetter im Moment recht bedeckt und man muss die sonnigen Momente für ein paar Fotos nutzen. Wir sind auch wieder fast alleine unterwegs und gehen bei zunehmend schöneren Wetter weiter Richtung Playa de la Guancha.
Anstatt dann bergab in die nächste Bucht zu gehen, machen wir hier nur eine Rast mit einem wunderschönen Ausblick. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass wir nicht noch bis unten gegangen sind, was sicher daran lag, dass ich mich vor dem steilen Rückweg gescheut habe. Aber so haben wir halt nur den Blick genossen. Der Rückweg verlief dann wieder über gut ausgebaute Wanderwege und nach ca. 8,3 km sind wir wieder in San Sebastián de La Gomera am Auto.
Und den Komoot Link gibt es natürlich auch wieder hier.
Auch wenn es heute wieder recht windig ist, gehen wir noch mal in den Pool, stellen aber fest, dass durch den dauernden Wind die Temperaturen des beheizten Pools schon um 3 Grad von 27 auf 24 Grad gefallen sind und so planschen wir nur ein wenig herum und gehen kurz danach bereits wieder aufs Zimmer.
Sonntag der 02.02.25
Heute ist bereits unser letzter voller Tag auf La Gomera. Da das Wetter in San Sebastián de La Gomera wieder ein bisschen unbeständig ist, entscheiden wir uns dafür, noch einige Ziele mit dem Auto anzusteuern. So gibt es hier eine gläserne Aussichtsplattform in der Nähe von Agulo, der Mirador de Abrante. Diesen wollen wir uns jetzt einmal ansehen und vielleicht haben wir dort besseres Wetter. So fahren wir ein letztes Mal über die GM 1 in den Norden und lassen die Natur noch mal auf uns wirken.
Der Norden ist sehr grün und es gibt nette Orte, die wirklich ursprünglich aussehen. Der Weg zur Aussichtsplattform ist dann sehr gut ausgebaut und wir haben das Glück, dass sich die Anzahl der Besucher in Grenzen hält und auch keine Busladung da ist. So warten wir etwas, bis auch wir die obligatorischen Foto auf der Plattform machen.
Ich brauche allerdings einen zweiten Anlauf, um diese zu betreten, denn zuerst streikt mein Instinkt und ich bringe es nicht über mich, auf das Glas zu treten. Aber nachdem ich das bunte Treiben der anderen eine Weile beobachtet habe, überwinde ich mich auch und stehe für die Fotos bereit.
Danach laufen wir noch ein wenig durch die direkte Umgebung, die hier durch den roten Sand sehr australisch oder wie eine Marslandschaft aussieht. Und auch hier hat man wieder den einmaligen Blick auf Teneriffa mit dem Teide. Davon kann man nicht genug bekommen.
Als wir von unserem kleinen Spaziergang zurück zur Plattform kommen, fährt gerade eine Horde Autos vor, es kommt uns vor wie ein Porschetreffen am Mirador de Abrante. Wir froh sind, nicht später hier angekommen zu sein, gehen schnell zum Auto und verlassen den Parkplatz. Als nächstes steuern wir noch den Aussichtspunkt Chorros de Epina an.
Hierbei handelt es sich um einen Ort mit folgender Legende: In den Bergen von Vallehermoso befindet sich Los Chorros de Epina, ein Quellwasserbrunnen mit sieben Wasserspeiern aus Heideholz. Der Volksüberlieferung zufolge hat sein Wasser heilende Eigenschaften sowohl in Bezug auf Krankheiten als auch bei Liebeskummer. Die wohlhabenden Familien von Vallehermoso schickten ihre Dienstmädchen nach Epina (ein Tagesmarsch), um Wasser aus dieser Quelle zu holen.
Um sicherzugehen, dass es sich wirklich um das Wasser von Los Chorros de Epina handelte, mussten sie ein Blatt des Aderno mitbringen, eines Baumes, der nur in der Nähe dieser magischen Quelle wächst. Als wir den Brunnen nach einem kurzen Weg erreichen, stellt sich heraus, das der Brunnen trocken ist. Das war also ein Satz mit X, aber wir haben diesen legendären Brunnen wenigstens gesehen.
Dafür ist das Wetter hier ziemlich nass und ungemütlich und wir machen uns so langsam wieder auf den Rückweg. Schliesslich wird der Wagen um 18.00 Uhr am Hotel abgeholt und die Koffer müssen auch noch gepackt werden. Aber wir sind rechtzeitig zurück und lassen dann den letzten Abend nach einem kleinen Spaziergang um die Hotelanlage noch gemütlich ausklingen.
Montag der 03.02.25
Heute wird ein letztes Mal das Frühstücksbuffet genossen. Da wir erst um ca. 11 Uhr am Hotel abgeholt werden, können wir uns noch in aller Ruhe nach dem Frühstück fertig machen und warten dann in der Lobby auf den Shuttleservice. Diesmal werden wir von einem Taxi abgeholt und zum Fährhafen gefahren. Dort erhalten wir unser Ticket für die Rückfahrt, geben unsere Koffer ab und können schon bald auf die Fähre gehen.
Auch am Hafen auf Teneriffa läuft alles problemlos, leider verzögert sich die Abfahrt, da ein mitfahrendes Paar einen Koffer zu wenig hat und versucht, das Problem zu klären. Offensichtlich hat sich ein anderer Passagier beim auswählen des Koffers vergriffen. Sehr ärgerlich, so was braucht man nicht.
Am Flughafen erwartet uns dann allerdings eine relativ lange Warteschlange, aber irgendwie geht auch diese Zeit schnell um. Nach dem Sicherheitscheck vertreiben wir uns wie üblich die Zeit mit rumlaufen. Um 16:10 Uhr sitzen wir dann im Flieger, der mit etwas Gegenwind zu kämpfen hat und sind dann gegen 21:45 Uhr wieder in Düsseldorf.
Die Rückfahrt ist dann störungsfrei und kurz vor Mitternacht sind wir erschöpft aber gut wieder zu Hause angekommen. Alles in allem kann man sagen, dass uns die Insel La Gomera sehr gut gefallen hat. Das Bancal Hotel & Spa hat uns gut gefallen, auch wenn es vielleicht etwas groß war, aber mit der guten Rundumversorgung war es schon top.
Für einen Wanderurlaub kann man die Kanaren Insel absolut weiterempfehlen und wir könnten uns vorstellen La Gomera bald wieder zu besuchen.
Finished...