Freitag 09.05.2008 / Samstag 10.05.2008 – Anreise und Ankunft

Um 13 Uhr geht’s los, die Anreise zum Airport Frankfurt erfolgt recht zeitig mit der Bahn, so dass wir bereits um 15:30 Uhr am Fernbahnhof Frankfurt sind. Unser Flieger von Condor eine Boing 767-300 hebt erst um 20:15 Uhr ab. So vertrödeln wir die Zeit damit uns im Flughafen ein wenig umzusehen. Nach dem Einchecken am Gate C4 wird es noch langweiliger, denn hier gibt’s außer Toiletten nichts, noch nicht mal was zu Trinken kann man kaufen. Vielleicht liegt es daran, dass hier gerade umgebaut wird. Nach einem ruhigen Flug landen wir schließlich mit durchgesessenen Hintern auf Mahe.

Landung mit der Boing 767-300 auf Mahe - Videosequenz

 

Nach über neun Stunden im klimatisierten Flieger haut einen die schwüle Luft erstmal beim Aussteigen um. Aber viel Zeit um das zu verdauen bleibt eh nicht, hier müssen wir uns erst mal in eine der vier langen Schlangen, zwecks Vorlage unserer Reisepässe und des im Flieger bereits ausgefüllten Einreiseformulars, einreihen. Nachdem wir das geschafft haben, wechseln wir erstmal ein paar Euro in Rupees und warten noch endlos auf einen unserer Koffer, der einfach nicht kommen will. Als wir auch diesen endlich haben, werden wir von Matthew, dem lokalen Ansprechpartner unserer Reiseagentur auf Mahe, begrüßt. Matthew hilft uns dann auch beim Check-in am Domestic Airport von Mahe. Nach dem Einchecken warten wir auch hier wieder zwei Stunden bis es dann endlich um 10 Uhr weiter nach Praslin geht. Bevor es weiter geht, sehen wir noch den Piloten der aus Praslin kommenden Maschine ziemlich geschafft ins Flughafengebäude gehen und draußen bauen einige Techniker die Verkleidung eines der Triebwerke ab. Es herrscht hektische Betriebsamkeit. Da gab es wohl ein Problem. Nun nicht unbedingt beruhigend.

 

Start und Landung mit der Twin Otter - Videosequenz

Aber was bleibt uns übrig, wir nehmen den als nächstes rein kommenden Flieger. Als wir dann endlich in der Maschine sitzen, kommt noch eine Mitarbeiterin des Flughafens und teilt uns mit das einer der Koffer wohl nicht jetzt mitkommt, sondern erst mit dem nächsten Flieger. Der Flug mit der kleinen Twin Otter macht dann richtig Spaß und es gibt wohl keinen Passagier der nicht filmt oder fotografiert, wie es Touristen halt so machen. Die Landung auf Praslin ist dabei für uns der Höhepunkt und die Insel gefällt uns auf Anhieb. Auf Praslin lernen wir Paul den hiesigen Mitarbeiter unseres Reiseveranstalters kennen. Paul findet auch sofort den fehlenden Koffer, der wohl entgegen der Aussage vor dem Abflug schon mit einer früheren Maschine hier angekommen ist. Dann geht es auch schon weiter, mit dem Taxi quer über die Insel zu unserer Unterkunft das Les Villas D’or Resort. Hier werden wir sehr freundlich mit einem Glas Saft empfangen und bekommen nach dem Ausfüllen eines Formulars “unsere“ Villa gezeigt. Wir haben die Villa mit der Bezeichnung F, diese besteht, wie die anderen wohl auch, aus einem Wohnraum mit angeschlossener Kochecke, einem Schlafzimmer und einem Bad. Alles ist zweckmäßig eingerichtet und sehr sauber. Wohnraum und Schlafzimmer sind jeweils mit einem Ventilator ausgestattet, im Schlafzimmer zusätzlich noch eine Klimaanlage. Da über den Türen und Fenstern jedoch Lüftungsschlitze sind, die sich nicht verschließen lassen, schaltet die Klimaanlage eigentlich nie ab, da immer wieder warme Luft nach strömt. Die erste Nacht haben wir auf die Klimaanlage verzichtet, da es dadurch allerdings sehr stickig wird, haben wir sie danach nur des Nachts auf 25 °C eingestellt betrieben. Da unsere Handys hier nicht funktionieren, gehen wir noch kurz zur Rezeption und rufen von hier die Lieben zu Hause an, um ihnen mitzuteilen, dass wir gut angekommen sind. Gegen Mittag laufen wir dann den Strand der Cote D’Or in Richtung Nord-Westen und kehren, ausgehungert vom spartanischen Essen des Condor Flugs im Restaurant La Goulue ein. Das Restaurant macht optisch einen guten Eindruck und wir bestellen recht optimistisch beide je einen Grilled Fish mit Reis, dazu eine Flasche Wasser und ein erstes Seybrew für mich. Das ganze schlägt mit 26,25 € zu Buche, wobei für das Seybrew 2,90 € und für die Literflasche Wasser 2,10 € fällig sind. So weit ja in Ordnung, aber ich habe bisher noch keinen so ausgehungerten Fisch gesehen. Das Fischchen war nicht klein, es reichte schon von einem Tellerende zum anderen und lecker aussehen tut er auch noch. Als wir uns aber darüber hermachen nur Haut und Gräten. Also hauen wir uns den recht trockenen Reis rein und spazieren weiter in den Ort um Getränke zu kaufen. Mittlerweile ist es 14:35 Uhr und wir stehen vor dem ersten “Supermarkt“ direkt hinter der Bank. Das Schild im Fenster verspricht die Ladenöffnung ab 14:30 Uhr, aber weit und breit kein Inhaber zu sehen, also gehen wir ein paar Minuten weiter und kommen zu einem weiteren SB-Markt.

 

Im Ort an der Anse Volbert - Videosequenz

 

Dieses, von einem Inder geführte Geschäft, ist offen und wir kaufen einen Sechserpack Wasserflaschen und ein paar Seybrew. Ein Seybrew kostet hier 14 Rupees, wovon 2 Rupees Pfand sind, die sechs Liter Wasser kosten 60 Rupees. Diese so genannten Supermärkte sind allerdings nicht mit dem zu vergleichen was wir von zu Hause kennen, hierbei handelt es sich vielmehr um recht kleine Läden mit einem eingeschränkten Warenangebot. Unsere Unterkünfte haben wir nur mit Frühstück gebucht, wollen jedoch nicht selber kochen was bei dem mageren Warenangebot auch einiges an Improvisationstalent erfordern würde. Schwer bepackt schleppen wir uns daraufhin am Strand entlang zurück zum Villas D’Or Resort. Die Getränke noch schnell in den großen Kühlschrank gepackt, dann geht’s erstmal zum Baden ins Meer. Der Strand liegt nur ein paar Schritte direkt hinter den Villas und ist bestens zum Baden geeignet. Egal ob Ebbe oder Flut, hier kann man immer mal flott zur Abkühlung rein hüpfen und Badeschuhe sind aufgrund des Sandbodens auch nicht nötig. Der Strand ist entgegen dem oberen Teil der Cote D’Or meist menschenleer und erfüllt mit seinem türkisenen Wasser vor der grandiosen Vegetation alle vorstellbaren Klischees. Zur Zeit ist Ebbe und das Wasser ist etwas flach und man muss schon ein wenig hinaus laufen um bis zum Hals im Wasser zu stehen, was aber kein Problem darstellt. Die Möglichkeit direkt nach einem Ausflug oder nach sonst einer Anstrengung wie zum Beispiel Getränke holen, mal eben ins Meer zu hüpfen, werden wir hier noch richtig schätzen lernen und später auf La Digue sehr vermissen.

Der Strandabschnitt vor dem Villas D'Or (Richtig viel los, heute) - Videosequenz

 

Um 16:15 Uhr kommt Paul zu einem Infogespräch bei uns in der Villa vorbei, er gibt uns einige Tipps zu Ausflügen etc. und wir machen einen Termin für ein Abendessen im Capricon, dem Restaurant des Islander Guesthouses. Hierzu haben wir vom Veranstalter einen Gutschein bekommen. Wir suchen uns den Mittwoch aus und Paul wird uns dann um 18:45 Uhr abholen. Anschließend habe ich noch einen Spaziergang am Strand entlang, bis zur Abzweigung zum Hotel Archipel, gemacht und bin zurück entlang der Straße gelaufen. Hier auf der langen Geraden wird zum Teil recht schnell gefahren, von daher würde ich hier auch nicht unbedingt mit dem Rad fahren. Immer noch hungrig, futtern wir ein paar mitgebrachte De Beukelaer Kekse und füttern auch noch die wohl ebenso hungrigen Madagaskarweber und Sperbertäubchen damit. Um 20:15 Uhr gehen wir dann völlig übermüdet schlafen.

 

Les Villas D'Or Resort" von Innen und von Außen - Videosequenz

Sonntag 11.05.2008

Der erste volle Tag auf den Seychellen. Bin nach dem frühen Schlafengehen gestern heute bereits um 6 Uhr aufgestanden und die ersten Mückenstiche von gestern Abend jucken auch schon. Bis zum Frühstück versuche ich, es mir auf den recht dünnen Polstern der Holzliegestühle unserer Terrasse, bequem zu machen. Das Frühstück kommt, wie beim Einchecken abgesprochen, pünktlich um 8 Uhr. Dabei wird das bestimmt nicht leichte Tablett von einer Mitarbeiterin auf der Schulter zu der jeweiligen Villa balanciert. Das Frühstück besteht aus sechs Scheiben Toast, die wir im vorhandenen Toaster rösten, Butter, einmal Orangenmarmelade und eine weitere recht süße Sorte, die ich nicht kenne. Dazu gibt’s zwei Kännchen Kaffee, ½ Liter Saft und eine Obstplatte mit zwei Melonenscheiben, vier Stücke Ananas und zwei Stücke einer mir unbekannten Frucht.


Das Frühstück im Villas D'Or Resort

Das Obst heben wir uns fast immer im Kühlschrank für später auf. Ums Geschirr, also Tischdecken und auch anschließend Spülen, muss man sich hier selbst kümmern, was bei den paar Teilen aber schnell gemacht ist. Gegen 9:30 Uhr hat es dann mal kurz geregnet und die Villas sind sogar hierzu mit einem Regenschirm bestückt. Das Madagaskarwebermännchen hat dank permanenter Anwesenheit auch schon den Namen “Erwin“ bekommen und zeigt sich ausgesprochen zutraulich.

Madagaskarweber Erwin und ein Sperbertäubchen - Video-Sequenz

 

Heute ist Akklimatisation angesagt und wir gehen zuerst mal ausgiebig am Hausstrand baden. Am frühen Nachmittag mache ich dann mal einen Orientierungsspaziergang die Cote D’Or am Strand entlang hinauf bis hinter das Paradise Sun Hotel, dort wechsele ich auf die Straße und gehe dem Straßenverlauf folgend im Bogen wieder zurück. An der Cote D’Or gibt es ja einige Strandlokale, leider kann ich bei den wenigsten irgendeine Bezeichnung sehen, das Cafe des Arts bildet hier eine Ausnahme. Auch Öffnungszeiten kann man nur erfragen und ein Speisekartenaushang wie bei uns üblich gibt’s hier nicht. Während meines Spaziergangs regnet es auch immer mal wieder, so das ich einige Pausen unter ein paar Bäumen mache. Zurück in der Villa machen wir uns über die Früchte vom Frühstück her und machen uns danach auf dem Weg unsere nagelneuen Schnorchelsachen auszuprobieren. Wir sind beide bisher noch nie geschnorchelt und haben bei der Anschaffung auf Flossen verzichtet. Als Testumgebung haben wir uns die paar im flachen Gewässer der Cote D’Or liegenden Felsen zwischen den Villas D’Or und dem Hotel Archipel ausgesucht.

 

Für das erste Mal hat es richtig viel Spaß gemacht. Auch wenn das Wasser hier nicht unbedingt ganz klar ist, haben wir dennoch viele uns unbekannte Fische und andere Lebensformen wie Seeigel und Seegurken, sowie einen uns bisher ziemlich unbekannten Lebensraum sehen können. Das nächste Mal werden wir jedoch Badeschuhe mitnehmen, die heute schon fehlten. Gegen 17:45 Uhr geht’s dann auf Nahrungssuche, viel zu früh wie sich herausstellt. Am Abend bekommt man hier wohl in keinen Restaurant vor 19 Uhr etwas zu Essen. Also gehen wir noch was durch den Ort, um uns die Zeit zu vertreiben. So gegen halb sieben kommen wir auch wieder an dem SB-Markt hinter der Bank vorbei. Jetzt ist der Shop offen und hier ist richtig der Bär los. Der ganze Laden und auch die Straße voller einheimischer Jugendlicher und die drei Leute im Laden kommen mit dem Verkauf von Cola und Seybrew kaum nach. Wir besorgen uns in dem Gedränge noch eine Dose Erdnüsse für 11 Rupees als Ersatz für die zur Neige gehenden Kekse, das einzig brauchbare was wir auf Anhieb finden und machen uns auf den Weg zum Berjaya Strandrestaurant. Nach der essenstechnischen Pleite von gestern brauchen wir heute was, das sicher satt macht, daher wollen wir Pizza essen. Wir nehmen an einem Zweiertisch platz und bestellten eine Pizza Regina und eine Pizza Du Pecheur sowie zwei Bier. Die Tischauswahl ist aber nicht sehr glücklich, da der Tisch so aufgestellt ist, dass man eine Strebe des Tisches direkt vor den Beinen hat und diese dadurch unnatürlich nach hinten Abwinkeln muss. Viel schlimmer aber ist das ich mit meinem Stuhl im Gefälle auf dem Sandboden sitze und das auch noch die vorderen Stuhlbeine weiter im Sandboden versinken als die Hinteren. Da ich hier wie der besagte Affe auf dem Schleifstein sitze, beschließen wir den Tisch zu wechseln und teilen der Kellnerin dies auch mit. Als die Pizza fertig ist, findet die Kellnerin uns aber dann nicht mehr. Wir winken und rufen, werden aber schlichtweg ignoriert. Erst als ein weiterer Kellner zur Hilfe kommt, kommen wir noch zu unserer Pizza. Überhaupt machten alle Angestellten hier einen recht konfusen Eindruck. Ein Pärchen das sich an einen nicht abgeräumten Tisch setzte, wurde komplett ignoriert, man nahm wohl an, es seien noch die vorherigen. Vielleicht sehen für manch einen Einheimischen auch alle Europäer gleich aus. Obwohl wir noch ein weiteres Bier bestellen wollen, bekommen wir kurz nach dem Essen unaufgefordert die Rechnung. Ziemlich verdutzt verzichten wir auf ein weiteres Bier und überlegen was wir wohl falsch gemacht haben. Da uns auch bei zukünftigen Restaurantbesuchen schon mal die Rechnung unaufgefordert kommt, hoffe ich jetzt mal, dass das hier so üblich ist. Die Kosten für das Essen halten sich durchaus in Grenzen, alle Preise sind in Rupees angegeben, bezahlt wird allerdings in Euro. Die Pizza kostet jeweils 60 RP und ein Seybrew 24 RP. Alles in allem war es ein sehr lustiger Abend. Den Rückweg zu den Villas gehen wir am Strand entlang und wir müssen, da gerade Flut ist und das Wasser an einigen Stellen bis zur Botanik reicht, manchmal durchs Wasser waten. Da wir uns diesmal bereits vor dem Dunkelwerden an den Stellen, die aus der Kleidung raus schauen, mit Antibrum eingesprüht haben, können wir mit einem tollen Sternenhimmel den Abend ungestört ausklingen lassen. Am späten Abend kommt noch ein richtig dicker Wolkenbruch runter und zwar so heftig, dass wir von der überdachten Terrasse der Villa nach Innen flüchten.

 

Montag 12.05.2008

Bin wieder ganz früh wach, es ist 05:10 Uhr und noch dunkel. Ich beschließe trotzdem aufzustehen und gehe ein bisschen am Strand spazieren. Der Sonnenaufgang ist aufgrund der tief stehenden Wolken recht unspektakulär. Wenn man, wie ich, morgens früh aufsteht, fällt es hier in den Villas schon schwer die Partnerin nicht durch laute Geräusche zu stören. Keine Tür lässt sich lautlos schließen und besonders die Badtür muss laut einschnappend ins Schloss gedrückt werden, da sie sonst wieder aufspringt. Ein weiterer Nachteil der Villas liegt darin, dass in einem Gebäude zwei Apartments sind und die Schlafzimmer nebeneinander liegen. Um nun ein Apartment für Familien mit Kindern um ein Schlafzimmer erweitern zu können, gibt es nun eine Verbindungstür zwischen den beiden Schlafzimmern, welche zwar verschlossen ist, aber Geräusche aus dem Nebenraum auch nicht wirklich dämmt. Nicht nur ein Husten aus dem Schlafzimmer der Nachbarn ist deutlich zu hören. Wen das alles nicht stört, der findet in dem Villas D’Or Resort eine wirklich schöne und saubere Unterkunft in einer gepflegten Anlage bei bester Lage. Das Frühstück kommt heute eine viertel Stunde früher um 07:45 Uhr, mir recht ich bin schon wieder ziemlich hungrig. Fast das gleiche wie gestern früh, nur eine Marmeladensorte ist eine andere. Um was für eine es sich hierbei handelt, kann ich jedoch nicht sagen. Beim Obst wurden die Ananasstücke durch Bananen im Miniformat ersetzt und auch diesmal heben wir uns das Obst für später auf. Während des Frühstücks kommt auch wieder ein Regenguss runter, aber kurze Zeit später ist wieder allerschönstes Wetter. Heute wollen wir mit dem Bus zur Anse Lazio und stehen bereits um 9 Uhr an der Bushaltestelle gegenüber dem Acajou Hotel. Gegen 09:20 Uhr gesellen sich unsere Villa Nachbarn, ein italienisches Pärchen mit dem gleichen Ziel hinzu. Gegen 09:30 Uhr kommt dann der alterschwache Bus und die abenteuerliche Fahrt beginnt. Auch wenn das Geld für ein Taxi keine Rolle spielt, sollte man unbedingt mal so eine Busfahrt mitgemacht haben.

Busfahren auf Praslin - Videosequenz

 

 

Uns jedenfalls, hat es einfach nur Spaß gemacht. Um 09:45 Uhr sind wir am Endpunkt Anse Boudin und machen uns zu Fuß auf den Weg zur Anse Lazio. Nach den gelesenen Beschreibungen habe ich mir den Weg schlimmer vorgestellt. Nach einer viertel Stunde sind wir dann am Ziel und machen uns erstmal links hinter dem Bachlauf im Schatten eines Baumes breit. Nach einem bisschen Baden und Schnorcheln, was nicht so ergiebig ist, folgen wir dem kleinen Fußweg bis in die dahinter liegende Bucht und suchen uns hier ein schattiges Plätzchen. Und hier gefällt es uns dann auch richtig gut. Obwohl auch der vordere Teil der Anse Lazio sehr schön ist, hier ist es noch einen Tick besser.

Krabbe an der Anse Lazio (Inspiriert durch User Fischdose aus dem Seychellenforum) - Videosequenz

 

Vor allem beim Schnorcheln zwischen den Felsen sieht man hier bedeutend mehr unterschiedlichste Fische. Hier probiere ich dann auch zum ersten Mal meine Oregon Actioncam aus. Dabei handelt es sich um eine preiswerte Filmkamera mit einer Auflösung 640 x 480 für Sportzwecke. Das kleine Gerät ist dabei bis zu 3 Meter Tiefe wasserdicht. Ein Notebook habe ich bewusst nicht mit in Urlaub genommen, hätte ich hierfür zum Betrachten der Aufnahmen aber gut gebrauchen können. Die Kamera hat halt kein Display und man filmt sozusagen auf Gefühl. So habe ich also vor Ort nicht aus meinen Fehlern im Umgang mit der Oregon lernen können und sehr viel Schrott produziert. Das schwierigste beim Filmen unter Wasser ist wohl, das ruhig halten der Kamera, da man beim Schnorcheln an der Wasseroberfläche schon den Wasserbewegungen ausgesetzt ist. Gegen 13 Uhr sind wir dann im Bonbon Plume an der Anse Lazio was essen gegangen. Beim Bonbon Plume handelt es sich um ein schönes Restaurant mit einer angenehmen Atmosphäre. Wir bestellen uns jeder ein Fischfilet, welches mit Reis und Salat serviert wird. Inklusive einer großen Flasche Wasser und einem wie immer zu kleinem Bier bezahlen wir hierfür 38 €. Hier habe ich dann auch das erste Mal per Visa Karte bezahlt, was wir dann beim Essen gehen dann auch beibehalten haben. Es ist einfach praktischer als Bargeld und wird überall angenommen. Anschließend sind wir noch am Schildkrötengehege hinter dem Restaurant vorbei gegangen und dann noch eine Stunde zum Schnorcheln. Um kurz nach 3 Uhr machen wir uns dann auf den Rückweg zum Bus, der laut Fahrplan um 15:45 Uhr fahren soll. Am Parkplatz werden wir mehrfach darauf angesprochen, ob wir für kleines Geld gefahren werden möchten, was wir aber verneinen. Dafür macht das Bus fahren hier einfach viel zu viel Spaß. Dieses Ansprechen ob wir gefahren werden möchten, war nie aufdringlich sondern immer sehr höflich und nett, so dass uns das auch nicht unangenehm war. Da Brigitte nun auch noch mal auf die Toilette musste, wurde es langsam knapp und wir müssen uns dann ganz schön sputen. Obwohl wir um 15:40 Uhr bereits am Bushaltepunkt sind, kommt der für fünf Minuten später angegebene Bus nicht. Beim Warten auf den darauf folgenden Bus lernen wir dann ein deutsches Pärchen kennen, dass aus Unwissenheit und aufgrund immer besserer Wechselangebote direkt zu Anfang ihres Urlaubs die ganze Eurobarschaft in Rupees umgetauscht hat und somit ernsthaft in Bedrängnis geraten ist. Um ohne Quittung Rupees zurück in Euros tauschen zu können, ist ihrer Aussage zufolge eine Bearbeitungsgebühr von 65 € fällig, aber immerhin scheint es möglich zu sein. An der Anse Volbert steigen wir dann an der Bank aus, um noch was einzukaufen. Beim Inder kaufen wir wieder einen Sechserpack Wasser und sieben kleine Seybrew Fläschchen für 158 Rupees und in einem Souvenirladen ein paar Schritte weiter, zwölf Postkarten für 42 Rupees und die gleich Anzahl Briefmarken für 48 Rupees. Die Rucksäcke sind vorher schon voll mit Schnorchel-, Badesachen und Film- und Fotokram, aber wir wollen uns einen zusätzlichen Gang in den Ort sparen und müssen das jetzt mit einem sehr anstrengenden und schweißtreibenden Rückweg bezahlen. Am Villas D’Or Resort angekommen, stellen wir erst Mal die Getränke kalt und dann geht es zum Abkühlen ab ins Meer. Danach duschen und relaxen auf der Terrasse mit dem Obst vom Frühstück und einem richtig kalten Seybrew.

Anse Lazio - Videosequenz

 

Dienstag 13.05.2008

Heute haben wir beschlossen auszuruhen und an der Cote D’Or zu bleiben. Das Frühstück kommt pünktlich um Acht. Das gleiche wie gestern, nur an der Marmeladenschraube hat man gedreht, da war eine Sorte von vorgestern dabei. Der Kaffee ist übrigens wie immer sehr gut. Nach dem Frühstück geht es zuerst mal ins Wasser an die Cote D’Or vor der Tür, um dann noch mal in den Ort zu laufen. Dort muss ich zur Bank, die gestern bereits geschlossen hatte. Mein Nachbar, der Münzen sammelt, hatte mich gebeten ihm einen Satz in Landeswährung von hier mitzubringen. Also da die Bank nur von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr sowie von 12:30 Uhr bis 15:00 Uhr auf hat, machen wir uns auf den nun wirklich nicht weiten Weg. Das von mir eigentlich gewünschte “Circulation Coin Pack“ gibt’s aber wohl tatsächlich nur bei der Central Bank in Victoria auf Mahe, also bitte ich um einen Satz “Coins“ in möglichst guter Qualität. Die beiden Damen hinter dem Bankschalter sind sehr hilfsbereit und ich bekomme alles wie gewünscht. Beim Verlassen der Bank habe ich den mitgebrachten Ausdruck zu dem “Circulation Coin Pack“ wohl liegen gelassen, war jetzt ja nicht mehr wichtig für mich, aber prompt kommt mir der mit anwesende Wachmann damit hinterher. An dieser Stelle vielleicht auch mal ein paar Worte zu den Seychellois, ich habe hier bisher nur freundliche, hilfsbereite Menschen und auf ein Bonzour / Bonswar oder Hello habe ich fast immer einen freundlichen Gruß und ein Lächeln zurückbekommen. Das Personal in dem Villas D’Or Resort kann ich dabei nur mit einschließen. Nach der Rückkehr möchte eine Reinigungskraft in unserer Villa aktiv werden und wir beschließen wieder am unteren Ende der Anse Volbert an den Felsen im Meer Schnorcheln zu gehen. Gegen Mittag machen wir dann mal eine Pause und gehen danach vor dem Hotel Archipel und dem besagten Felsen, weil’s so viel Spaß macht, wieder Schnorcheln. Um 16 Uhr wieder zurück wird geduscht und relaxt. Bevor wir um 19 Uhr zum Essen gehen, kommt noch mal einrichtig dicker Schauer runter, aber kurze Zeit später können wir los. Es geht wieder ins La Goulue und wir bestellen diesmal was nicht typisch Creolisches. Brigitte bestellt Fish & Chips und ich Chicken & Chips, beides reichlich und lecker. Mit drei kleinen Bieren kostet das ganze 320 Rupees, die wir per Visa bezahlen. Danach geht’s unter einem tollen Sternenhimmel am Strand zurück zu den Villas, wo wir dann gut gesättigt auf der Terrasse abhängen. Dank Antibrum halten sich die Mückenstiche auf der fürs Lesen beleuchteten Terrasse in Grenzen. Zwei bis drei Mücken beißen sich, trotz einsprühen geschützt, eigentlich jeden Abend durch. Die Mückenstiche, die wir jeden Tag abbekommen, behandeln wir mit Soventol HC, das nimmt den Juckreiz und man kann es nebenbei auch bei Sonnenbrand einsetzten.

 

Mittwoch 14.05.2008

Um halb Acht stehen wir auf und zum Frühstück gibt’s das gleiche Einerlei wie die vorherigen Tage. Mittlerweile habe ich trotz regelmäßigem Eincremen und Tragen einer Kappe ordentlich Sonnenbrand auf Stirn und Schultern. Also heute soll es ins Vallée de Mai gehen. Wir laufen also zum Bus Stopp und warten, so gegen 09:10 Uhr hält ein Wagen und bietet an, uns ein Stück mitzunehmen. Da so was eine gute Gelegenheit ist, auch mit einem Einheimischen ins Gespräch zu kommen, steigen wir ein. Der gute Mann ist allerdings ebenso geschäftstüchtig wie gesprächig, in Baie Ste. Anne erzählt er dann, der Bus, auf den wir gewartet haben, sei am La Reserve Hotel mit Reifenschaden liegen geblieben und er könne uns für 10 € zum Vallée de Mai fahren. Ich glaube ihm die Geschichte zwar nicht, aber da der nächste Bus laut Plan erst um 10:15 Uhr fahren würde und seine Aussage durchaus stimmen kann, biete ich 5 € und er willigt ein. So sind wir recht früh im Vallée de Mai, bezahlen unsere 15 € pro Person für den Eintritt sowie ein dürftiges Faltblättchen und starten mit dem Circular Path (South). Anschließend folgen wir dem Circular Path (North) bis zu Cedar Path um dann auf dem Central Path wieder zum Ausgang zu kommen.

Vallée de Mai - Videosequenz

Die ganze Flora dort ist schon beeindruckend, nur sind 15 € pro Person, so im Nachhinein betrachtet, schon ein bisschen happig. Aber wenn’s denn wirklich dem Erhalt des Nationalparks zu Gute kommt, bitte schön. Um 11:30 Uhr nehmen wir den Bus zur Anse Volbert, dummerweise habe ich kein Kleingeld mehr, sondern nur einen 100 RP Schein als kleinste Einheit. Der Busfahrer schaut nach, kann aber nicht herausgeben und fragt wohin wir denn wollen. Auf meine Antwort “Anse Volbert“ meint er, wir sollen uns erstmal setzen. Wir suchen uns jeder ein Plätzchen in dem gut gefüllten Bus und staunen wieder über die Fahrkünste und Augenmaß unseres Fahrers. In Baie Ste. Anne, wo der Bus eine Schleife fährt, hält der Fahrer den Bus und ruft mich nach vorne. Wir halten geradewegs vor einem kleinen Laden und der Busfahrer gibt mir zu verstehen, dass ich wechseln gehen könne. Gesagt getan, auch dort im Laden lässt man mich trotz anderer Kunden, die gerade bedient werden, nicht lange warten, so dass ich flux gewechselt habe und die Fahrt weiter gehen kann. Auf der kleinen Zwischenwand im Rücken des Busfahrers hängt übrigens auch ein zweisprachiger Hinweis, dass 50 RP, 100 RP und 500 RP Scheine nicht angenommen werden. Was würde ein deutscher Busfahrer in so einen Fall wohl machen? Da die Klingel nicht funktioniert, mache ich, als wir bei Tante Mimi vorbeifahren, meinen Haltewunsch durch ein lautes Dewa geltend. Gut wieder angekommen, machen wir nicht lange Pause, sondern machen uns auf den Weg zur Anse Petite Cour, die direkt hinter dem Hügel nordwestlich der Anse Volbert liegt und uns zum Schnorcheln empfohlen worden war. Also los mit den Schnorchelsachen, die Cote D’Or entlang und hinter dem Paradise Sun auf der Straße weiter. Hier sollte laut Beschreibung ein Fußweg abzweigen, aber der einzige Weg den wir finden, führt den Berg vor der Anse Petite Cour bergauf. Diesem Weg folgen wir eine Zeit lang, brechen dann aber ab, da wir nicht glauben, hier ans richtige Ziel zu gelangen. Wir gehen also in Richtung La Reserve weiter, in der Hoffnung den “richtigen“ Weg noch zu finden. Aber weit und breit kein Zugang zum Meer. Nun kommen wir auf den dummen Gedanken bis zur Anse Possession weiter zu laufen und dort unser Schnorchelglück zu suchen. Leider hat sich der ganze Fußweg nicht gelohnt und auf dem Rückweg machte mir der Sand in den fürs Wandern ungeeignetem Schuhwerk zu schaffen. Man läuft sich da durch das Scheuern des Sandes halt mal schnell wunde Stellen. Auf dem Rückweg holen wir uns noch ein paar Seybrew beim Inder unseres Vertrauens und schleppen uns dann so bepackt zurück zu den Villas. Erschöpfung pur, nach soviel Lauferei. Jetzt ist zuerst mal Relaxen und anschließendes Frischmachen angesagt, denn heute geht’s zum Essen ins Capricon. Zu dem Gutschein fürs Essen vom Veranstalter gehört neben dem Essen auch eine Flasche Wasser, eine Flasche Wein und auch die An- und Abfahrt. Um 18:40 Uhr werden wir dann von Paul abgeholt und ans andere Ende der Insel zum Restaurant Capricon gefahren. Im Vorfeld haben wir uns einige Sorgen zu dem dort servierten Essen gemacht, da wir beide weder Octopus noch Schalentiere mögen. Diese Sorge ist jedoch unbegründet und wir können zwischen Chicken Curry und Grilled Fish wählen. Der erste gute Eindruck des Restaurants wird durch ein wirklich gutes Essen bestätigt. Während Brigitte das Chicken Curry nimmt, wähle ich den Grilled Fish. Als die Gerichte gebracht werden, muss ich erst mal schlucken. Mein Fisch hat eine Größe, das er locker auch für zwei Personen reichen würde und auch das Chicken Curry ist mehr als reichlich, dazu gibt es Reis und Salat. Als Wein wurde ein guter Südafrikanischer Weißwein gereicht, dazu die besagte Flasche Wasser. Dann fragte die freundliche Bedienung noch ob ich Chili möge, was ich bejahe, da ich zu Hause auch gerne scharf esse. Den Chili bekomme ich dann mit der Warnung gebracht “It’s hot“ und das war er dann auch. Mit Beilagen und Wasser habe ich dann die Tränen unterdrücken können und schlussendlich schaffe ich auch den ganzen Fisch. Nach noch einem Eisbecher werden wir dann wieder von Paul abgeholt und zu den Villas gefahren. Leicht bedüdelt von der Flasche Wein in der kurzen Zeit genießen wir den restlichen Abend bei einem Strandspaziergang und anschließend auf der Terrasse unserer kleinen Villa. Das Essen im Capricon ist bisher das Beste und auch der freundliche Service wird nur schwer zu toppen sein.

 

Donnerstag 15.05.2008

Heute stehen wir wieder um 07:30 Uhr auf und bekommen wie immer das gleiche Frühstück. Hoffentlich gibt’s im Patatran auf La Digue was anderes, sonst bekomme ich noch einen Marmeladenkoller. Eigentlich ist es ja lecker, nur sehr eintönig. Beim Obst sind wieder ein paar weiße Früchte dabei, die wir nicht kennen, die aber aufgrund ihrer glibbrigen Konsistenz nicht überzeugen können. Jeden morgen beim Frühstück und manchmal auch Tagsüber hören wir von weitem ein seltsames Stöhnen, das wir nicht zuordnen können und wüssten zu gern, wer denn da so hart ran muss, um solche Geräusche von sich zu geben. Aber dazu ist jetzt keine Zeit, die Sonne scheint und wir wollen wieder zur Anse Lazio. Also Bade- und Schnorchelsachen gepackt und ab zum Busstopp. Nach kurzer Zeit kommt der Bus und wir fahren los. Dummerweise fängt es jetzt an zu regnen und auch als wir aussteigen regnet es noch den halben Weg lang. Dann kommt aber wieder die Sonne raus und wir machen es uns im hinteren Teil, wie beim letzten Mal unter einem Baum bequem. Wir sind noch nicht lange da, als es richtig zu Gießen anfängt und alles, was sich bewegen kann, rennt zu seinen Sachen, packt diese zusammen und flüchtet unter die Bäume. Aber als ob das alles noch nicht reicht, öffnen sich da oben jetzt erst richtig die Schleusen. Da hilft auch kein Baum oder noch so dichtes Blattwerk was, innerhalb kürzester Zeit ist alles, was nicht halbwegs wasserdicht verpackt ist, völlig durchnässt.

Aber nach Regen folgt Sonnenschein, na ja es ist wohl eher bedeckt und so Schnorcheln wir bis 13:30 Uhr an der Anse Lazio herum. Nun noch ein bisschen die Klamotten trocknen lassen und dann zum Futtern ins Le Chevalier, direkt hinter der Anse Lazio. Kaum sind wir soweit loszugehen, kommt schon wieder so ein Wolkenbruch herunter, unter die Bäume stellen hat keinen Zweck, also Badetuch übergeworfen und im Schweinsgalopp zum Restaurant gespurtet. Da angekommen, müssen wir uns erst mal grob wieder salonfähig machen, so können wir uns hier nicht setzen. Im Le Chevalier nehmen wir beide dann das “preiswerteste Menü“ Fish und Chips inklusive Obstsalat und Kaffee für 18 € pro Person. Die Flasche Wasser schlägt nochmals mit 4 € zu Buche. Die Portionen sind reichlich und so machen wir uns um 15:30 Uhr satt auf den Weg, um den Bus um 16:10 Uhr am Endpunkt Anse Boudin zu bekommen. Der Regen hat auch aufgehört und an der Steigung brennt die Sonne wieder gnadenlos. Als wir am Endpunkt auf den Bus warten, haben wir zum ersten Mal, seit wir auf der Insel sind, Gelegenheit, Fruitbats zu beobachten. Diese drehen hier ihre Kreise und lassen sich in den Bäumen nieder. Der Bus kommt ein paar Minuten später und füllt sich recht schnell, da wohl auch die Angestellten des Bonbon Plume Feierabend haben. An jeder Haltestelle steigen mehr Seychellois hinzu, so richtig voll wird’s aber an der Haltestelle des Berjaya Beach Resort, auch hier scheint Feierabend zu sein und ab jetzt wird jedes Fleckchen Sitzplatz genutzt. Es scheint völlig normal zu sein, zu dritt auf einer Zweierbank zu sitzen und auch zu uns setzt sich eine kräftige Dame mit einem Lächeln hinzu. Viel schlimmer trifft es die Reihe hinter uns, hier schiebt sich eine wirklich sehr wohlbeleibte, ausgesprochen fröhliche Dame in die Mitte, so dass der am Gang sitzende Seychellois höchstens Platz für eine Pobacke gehabt haben kann. Soviel Körperkontakt ist bei uns zu Hause wohl kaum denkbar, hier aber völlig normal. Da diesmal die Halteklingel funktioniert, brauche ich nicht Dewa zu rufen und wir quetschen uns am Hotel Acajou durch den Gang und steigen aus. Als wir dann die lange Einfahrt des Villas D’Or Resort hochgehen, hören wir auch wieder dieses seltsame Stöhnen und dann wird uns klar wer hierfür verantwortlich ist. Es sind nicht unsere Villa Nachbarn, es ist der Schildkrötenmann, der hier in seinem doch sehr engen Gehege, der einzig möglichen Freizeitbeschäftigung mit seinen Damen nachgeht. Nachdem dieses Geheimnis gelüftet ist und wir auch nicht weiter stören wollen, gehen wir nochmals zum Meer baden. Da ich letztes Mal beim baden an unserem Hausstrand schon mal glaubte einen Rochen gesehen zu haben, nehme ich diesmal die Schwimmbrille mit. Und ich habe Glück, zweimal kann ich im brusthohen Wasser eins dieser Tiere sehen. Leider sind diese, anders als die meisten Fische hier, sehr scheu und kaum beizukommen. Zum Abschluss des Tages gibt’s nach der Dusche noch eine Kokosnuss, die ich von der Anse Lazio mitgebracht habe. Allein das entfernen der Schale dauert für mich Ungeübten mit einem großen Messer 10 bis 15 Minuten. Danach bin ich so verschwitzt, das ich mich nochmals abbrause. Der Rest geht schnell, den richtigen der drei Punkte am stumpfen Ende der Nuss mit der kleinen Klinge des Schweizermessers geöffnet, den Saft in ein Glas gefüllt und die Nuss mit der Nahtstelle auf die Gehwegplatte geschlagen, fertig. Einen Grossteil der Kokosnuss bekommt dann eine recht abgemagerte, streunende Katze, der wir nichts Besseres bieten können.

 

Freitag 16.05.2008

Wir stehen wieder um 07:30 Uhr auf, es ist bewölkt, aber zwischendurch immer wieder Sonnenschein. Zum Frühstück gibt es wieder Marmelade. Die Orangenmarmelade muss ich immer essen, da Brigitte diese nicht mag. Nach dem Frühstück zieht Brigitte mit der Liege zum Strand, um endlich mal mehr Farbe zu bekommen. Ich gehe noch mal zum Schnorcheln direkt vor den Villas ins Wasser. Diesmal nehme ich die Oregon Actioncam mit, mal sehen ob ich noch mal einen Rochen sehe. Zweimal habe ich dann wieder Glück, weiß aber nicht, ob ich sie mit der Kamera erwischt habe. Erstens sind die Rochen sehr schwer zu erkennen und dann auch wieder sehr schnell weg. Das Einschalten der Kamera nach dem Sichten eines Rochens geht mir nicht schnell genug. Zum Filmen habe ich die Kamera mit einem Riemchen am linken Handgelenk befestigt und muss mit der rechten Hand immer noch den Startknopf drücken. Die Kamera wird übrigens mit SD-Karten von maximal 2 GB bestückt, die eine Aufnahmezeit von 1 Stunde erreichen. Hoffentlich lohnt der ganze Hantier überhaupt, zu Hause habe ich das ganze unter Wasser nie getestet und mir ist nicht klar ob die Unterwasserbilder überhaupt was taugen. Um 11 Uhr sind wir dann mal kurz an unserer Villa und bekommen von den Jungs des Villas D’Or Resort frische Kokosnüsse vom Baum gestoßen. Hierfür nutzen sie ein entsprechend langes Aststück. Meine Versuche, ihnen klar zu machen, dass wir bereits eine Kokosnuss haben, ignorieren die Beiden lächelnd. Nachdem die zwei Kokosnüsse fachgerecht mit einer Machete in kürzester Zeit bearbeitet worden sind, wir die Kokosmilch trinken und das diesmal noch weiche Fruchtfleisch probieren, wissen wir warum. Morgen geht’s mit der Fähre nach La Digue ins Patatran, daher schnapp ich mir gegen Mittag nochmals meine Panasonic Filmkamera und spaziere den Strand Richtung Le Archipel runter und mache noch mal ein paar Aufnahmen.

Rundumsicht von unserem Schnorchelfelsen an der Anse Volbert - Videosequenz

 

Nach dem bewölkten Start in den Tag, haben wir heute noch richtig schönes Wetter bekommen. Da wir kein Wasser mehr haben, muss ich noch zum Einkaufen in den Ort. Als ich um 15:30 Uhr zurück bin, gehen wir wieder an der üblichen Stelle Schnorcheln. Ich schnorchel nochmals komplett um die Felsgruppe herum und halte mich an der Rückseite, wo durch das tiefere Wasser andere schöne Fische vorkommen, auch recht lange auf. Dummerweise denke ich nicht daran, dass Brigitte mich vermissen könnte und sich zum Suchen nicht hierher traut. Sie hat sich jedenfalls große Sorgen gemacht und ist froh, dass ich den Heimweg nicht in einem Zinksarg antreten muss. Nun wieder zurück duschen und schon mal das Gröbste in die Koffer packen. Zum Essen gehen wir dann gegen 18:50 Uhr nochmals zum Berjaya Beach Restaurant. Brigitte will Nudeln und die gibt’s halt da. Also Al Arrabiata für Brigitte und Pizza Regina für mich. Die Pizza ist nicht der Bringer, zuviel Käse und viel zu viele Pilze aus der Dose, aber satt bin ich. Mit drei Seybrew kostet das ganze 192 Rupees, die ich wieder per Visa bezahle. Danach spazieren wir wieder am Strand zurück. Es ist zwar noch nicht ganz Vollmond, aber Taschenlampen sind nicht nötig. Nun noch ein bisschen auf der Terrasse abhängen und dann mal sehen was der morgige Tag so bringt. Die Katze ist nach unserem Essen auch wieder bei uns auf der Terrasse aufgetaucht und bettelt wieder nach was Essbarem. Sie bekommt wie gestern wieder klein geschnittene Kokosnussstückchen, die ihr wohl auch zu schmecken scheinen oder der Hunger treibt es halt rein.

 

Samstag 17.05.2008

Heute sind wir wieder 07:30 Uhr aufgestanden. Haben in Ruhe gefrühstückt und dann den restlichen Kram in die Koffer gepackt, die dann um kurz vor 10 Uhr von einem Mitarbeiter der Villas zur Rezeption gebracht werden. Das Auschecken geht schnell, es ist ja nur ein Telefongespräch zu bezahlen. Die pauschal abgerechneten drei Euro hierfür, bezahle ich bei Pierre, dem Manager der Villas. Nun warten wir am Pool auf den Transfer zum Hafen, der ist für 11:15 Uhr angesetzt. Wir sitzen hier im Schatten einer mit Palmblättern gedeckten Laube und ich trinke ein letztes übrig gebliebenes Seybrew. Erst als es bereits zu spät ist, bemerke ich dass der Sandboden der Laube nur so von Sandfliegen wimmelt. Seltsamerweise werde nur ich gepiesackt und Brigitte bleibt jedoch vollständig verschont. Von einem Taxifahrer werden wir dann pünktlich zur Fähre gebracht und der gute Mann kümmert sich auch um die Tickets für die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre. Um 11:40 Uhr geht’s dann auf die Cat Rose, unsere Fähre und kurz darauf geht’s auch schon los.


 

Überfahrt mit der "Cat Rose" nach La Digue - Videosequenz

 

Zum Filmen bin ich dann mal von meinem Sitzplatz aufgestanden und nach hinten gegangen, aber da muss man sich schon festhalten, bei den Bewegungen die das Boot macht. Am Jetty von La Digue angekommen, werden wir von Gerta, der Mitarbeiterin unseres Veranstalters, begrüßt. Es gibt feuchte, gekühlte Tücher, die aber eigentlich nicht nötig sind, wir haben uns recht gut an das Klima hier gewöhnt. Der Transfer erfolgt dann per Taxi zum Patatran. Auch hier wieder gekühlte Tücher, der Höflichkeit wegen benutzen wir sie und auch ein kaltes Getränk wird gereicht. Das Hauptgebäude des Patatran macht einen sehr guten ersten Eindruck. Wir füllen noch kurz ein Formular aus und haben dann noch das Briefing mit Gerta, der netten Dame des Veranstalters. Sie erklärt kurz alles Wesentliche und besorgt telefonisch für uns noch Fahrräder bei Tati´s Bicycle Hire, diese kosten 5 € pro Tag und wir nehmen sie für alle acht Tage. Die Räder im Patatran zu mieten würde uns 8 € pro Tag kosten. Kurz darauf werden wir von einem Mitarbeiter des Patatran, einem Inder, auf unser Zimmer mit dem Namen “Koket“ gebracht. Das liegt, wir fast alle Zimmer des Patatran, auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Hang. Als wir das Zimmer sehen, sind wir auf Anhieb enttäuscht. Wir haben ein Superiorzimmer gebucht und dieses hier macht einen schon ziemlich abgewohnten Eindruck. In der Lampe auf dem Balkon befindet sich eine ansehnliche Insektensammlung, aber der Blick auf das Meer und die Inseln Les Soeurs (Petite Sœur und Grande Sœur), Coco, Felicité und Marianne ist schon toll.

 

Kurz darauf kommen die Fahrräder und wir müssen die 72 Stufen wieder hinunter. So die Räder, es sind Mountainbikes, übernommen, grob gecheckt und direkt bezahlt. Mit den Rädern fahren wir erstmal in den Ort, um Getränke zu kaufen. Der Supermarkt Grégoire’s ist leicht zu finden und wir gehen erstmal rein. Doch dann der Schreck, es gibt kein Seybrew, nur teures Importbier für 30 Rupees die Dose, also wieder raus und weiter nach einem preisgünstigerem Laden suchend rumgeradelt. Doch irgendwie sind wir heute mit Blindheit geschlagen, denn wir finden von den vielen kleinen Läden hier, keinen einzigen. Also wieder zurück zum Supermarkt Grégoire’s und Wasser sowie ein paar Dosen teures Budweiser gekauft. Als wir dann zurück radeln fällt mir ein kleiner Laden, nicht viel größer als eine Frittenbude, etwas zurückliegend am Straßenrand auf, also direkt wieder angehalten und rein. Und richtig hier verkauft ein älteres Ehepaar Getränke und auch ein paar Lebensmittel.

 

Seybrew gibt’s natürlich auch, für 14 Rupees das Fläschchen inklusive 2 RP Pfand. Also habe ich noch mal drei Einheiten auf Reserve davon gekauft und fast noch stehen gelassen, die alte Dame musste mich zurückrufen, wie peinlich. Zurück am Patatran wieder hoch, die Schnorchelsachen gepackt und wieder runter an die Anse Patatas und ab ins Meer. Wir haben Flut und vom Strand ist fast nichts übrig, das Wasser ist auch recht trübe, was wohl mit an den starken Wellen liegt.

 

Wir sehen einige schöne bisher noch nicht gesehene Fische, bleiben aber aufgrund des starken Wellengangs nicht lange. Nach dem Duschen gehen wir noch rüber ins L’Ocean einen Tisch für das Abendessen reservieren. Wieder zurück in unserem so genannten Superiorzimmer, setzen wir uns auf den Balkon um was zu lesen. Beim Dunkelwerden schalten wir die Lampe ein, aber das mückengeschwängerte Teil flackert nur erbärmlich. Ich werde morgen früh mal bei der Rezeption um Abhilfe bitten. Um 19:15 Uhr gehen wir dann ins L’Ocean zum Essen. Es gibt heute Creolisches Buffet für 15 € pro Person oder Essen a la Carte. Wir bestellen unterschiedliche Fischfilets von der Karte für 9 bzw. 10 €. Einmal mit Reis für Brigitte und mit Chips für mich, beide mit einem kleinen Salat. Dazu kommen noch zwei Seybrew für je 3 €. Danach sind wir wieder zurück zum Hotel um den Abend auf dem Balkon ausklingen zu lassen. Ich muss dann als erster ins Bad, da rennt mir doch da eine Kakerlake quer durch den Raum und macht sich am Türrahmen klein. Da ich barfuss bin und ich auch nebenbei unseren kleinen Mitbewohner vorstellen möchte, rufe ich Brigitte. Das Tierchen macht sich in der Ecke des Türrahmens derart klein, das auch Brigitte mit ihrer Kinderschuhgröße nicht ran kommt. Also hole ich ein Messer und kitzel das Insekt aus seiner sicheren Ecke. Man soll gar nicht sagen, wie schnell so ein Tierchen im Zickzack durchs Zimmer rasen kann und ebenso wenig habe ich meiner Brigitte eine derartige Geschwindigkeit zugetraut. Rappzapp bringt sie das Insekt mit einem gezielten Tritt in eine flache Form. Na super, das fängt hier ja gut an. Vielleicht sind wir aber auch von dem Villas D’Or Resort zu verwöhnt, die Villas sind schon Klassen besser und super sauber. Mit gemischten Gefühlen gehen wir nach noch einer Stunde auf dem Balkon, die wir im Schein einer mitgebrachten Kerze verbringen, schlafen.

 

Sonntag 18.05.2008

Die Nacht haben wir auf der durchgenudelten Matratze recht gut umgekriegt und auch weiteren nächtlichen Besuch von Untermietern haben wir nicht bemerkt. Um kurz vor Acht gehen wir runter zum Hauptgebäude frühstücken. Ich spreche noch mal kurz bei der Rezeption vor und sage Bescheid, dass das Licht auf unserem Balkon nicht funktioniert. Man verspricht sich darum zu kümmern, da heute Sonntag ist, bin ich mal gespannt, ob sich da was tut. Wir gehen derweil die Treppen runter in das Restaurant, wo auch das Frühstück serviert wird. Die Auswahl beim Frühstück ist deutlich besser als im Villas D’Or Resort. Das ganze in Buffetform mit Frontcooking für diverse Eierspeisen und Bacon. Nur der Kaffee wird als Kännchen an den Tisch gebracht und auch ein Kaffeenachschlag ist kein Problem. Ich haue mir mit zwei Spiegeleiern auf Toast und einem Käsebrot den Bauch voll, Brigitte ißt Pfannkuchen mit Zucker und als ob wir davon noch nicht genug hatten, Marmeladebrote. Gut satt machen wir uns dann auf den Weg zur Grand Anse. Da Brigitte mir ihrer Schaltung am Rad nicht zu recht kommt, ist an jedem Hügel schieben angesagt und wir kommen dadurch nicht sonderlich schnell voran. Als wir endlich ankommen, stellen wir die Räder ab und staunen erstmal über die großen Wellen.

 

Rundblick Grand Anse - Videosequenz

 

Ich filme den Strand mit meinem Panasonic Camcorder und komme dann auf die Idee, die Kamera auf den Boden zu stellen um ein bewegtes Hintergrundbild für Bild in Bild Einblendungen der Oregon Kamera, die in einer anderer Auflösung arbeitet, aufzunehmen. Und damit nimmt das Schicksal seinem Lauf. Gesagt getan, die gemacht Aufnahme gefällt mir aber nicht, da die Linse nicht ganz sauber war. Also Linse gereinigt und die Kamera drei bis vier Meter von der Wassergrenze positioniert und ausgerichtet. So zwei bis drei Minuten will ich aufnehmen, um dann daraus eine sich wiederholende Schleife der gerade benötigten Länge zu machen. Also Startknopf gedrückt und ab geht die Post. Aber ich kenne die Grand Anse noch nicht und lass die Kamera für einen Moment abgelenkt durch die grandiose Kulisse, aus den Augen. Und während ich meinen Blick über das sich mir bietende Panorama schweifen lasse, rächt sich diese Unaufmerksamkeit sofort. Eine der beeindruckenden Wellen übertrifft ihre Vorgänger bei weitem und schwups, bevor ich reagiere, hat das Wasser die gute Kamera erreicht.

Letzte Bilder meiner Kamera an der Grand Anse - Videosequenz

 

Grand Malheur, was hab ich Depp da nur gemacht. Das gute Stück macht keinen Mucks mehr und auch das fast volle Band mit über 50 Minuten Bildmaterial der letzten Tage bleibt vorläufig drin. Da ich meine Dummheit nicht rückgängig machen kann und mir nebenbei die fehlende Möglichkeit auf La Digue weiter zu filmen, viel schlimmer vorkommt, als der Verlust der Kamera, reagiere ich mich erstmal in den großen Wellen der Grand Anse ordentlich ab und spüle dabei auch einige Male meine Nebenhöhlen mit Salzwasser durch. Ganz ungefährlich ist das ganze allerdings nicht, da an einigen Stellen nicht sichtbare Felsen im Wasser verborgen sind. Um 15:45 Uhr machen wir uns auf den Rückweg, wir haben nur eine Flasche Wasser dabei gehabt und die war schnell weg, so dass wir mittlerweile ziemlich durstig sind. Am ersten Laden, rechter Hand von der Grand Anse kommend, halten wir und holen eine Flasche Wasser und ein Seybrew für mich. In der Tür des Ladens steht eine Lautsprecherbox und die Musik läuft recht laut. Auf der Straße stehen dort ein paar einheimische junge Männer und trinken sich hier das ein oder andere Bierchen. Als ich es dem gleichtue und mein Seybrew auf dem Mäuerchen des Ladens abstelle, werde ich von der Inhaberin freundlich darauf hingewiesen, den Bereich des Ladens zu verlassen und das Bier auf der Straße zu trinken. Kein Problem, man ist ja lernfähig. In dem am weitesten Richtung Patatran gelegenen Laden, stocken wir unsere Getränkevorräte nochmals auf. Das hätten wir auch dort machen können, wo ich das Seybrew getrunken habe, aber wir wollten so wenig Ballast wie möglich, da wir das alles ja an jedem Hügel schieben mussten. Zurück auf dem Zimmer sehen wir, dass die Lampe, obwohl es heute Sonntag ist, wohl repariert wurde, denn es sind keine Insekten mehr drin. Nachdem das Ding dann eine Stunde problemlos funktioniert hat, fängt es wieder an zu flackern und geht zwischendurch auch schon mal ganz aus. Von der Panasonic habe ich unterdessen das Gehäuse abgeschraubt und das Gerät vor die Klimaanlage gelegt. Wasser war keins drin, aber es sieht nicht gut aus. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Nach dem Duschen machen wir uns auf den Weg in den Ort zum Essen. Wir gehen zu Fuß, da Brigitte weder im Dunkeln noch mit Taschenlampe in der Fahrradfahren möchte. Wir gehen zirka 20 Minuten mit unseren Taschenlampen den durch die Bäume teilweise zugewachsenen Weg und kehren im Tarosa ein. Hier sitzen wir draußen zu zweit an einem recht großen Tisch und Brigitte bestellt Spagetti Creole und ich Chicken mit Chips. Die Spagetti Creole sind laut Brigitte sehr gut, das Chicken im La Goulue auf Praslin hingegen, war deutlich besser. Bezahlen müssen wir inklusive Getränke 245 Rupees, mal wieder per Visa. Nachdem wir gegen 21:30 Uhr zurück sind, haben wir auch wieder Besuch in unserer Hütte. Diesmal aber harmlos, wie ich finde. Am Nachmittag habe ich ein Glas Cola getrunken und dieses ohne auszuspülen abgestellt. An diesem Rest Cola hatte wohl ein Gecko großes Interesse, Das Tierchen sitzt nun da in dem Glas und ist wohl so verschreckt, dass es keinen Fluchtversuch unternimmt. Ich transportiere ihn also samt Glas auf den Balkon und muss ihn schon mit dem Finger anschubsen, damit er endlich das Weite sucht. Es dauert nicht lange, da hören wir im Nebenzimmer die junge Frau aufschreien und dann einiges an Gepolter. Wir vermuten, das auch unsere Nachbarn Besuch von einer Kakerlake oder ähnlichem erhalten haben. Geckos gibt’s hier so viele, das sich eigentlich jeder dran gewöhnt haben müsste. Um 23 Uhr gehen wir dann schlafen.


 
 
 
Montag 19.05.2008

Ich stehe um 7 Uhr auf und habe auch wieder einen unangenehmen Sonnenbrand von gestern. Um kurz vor acht gehen wir schließlich wieder frühstücken, ich esse wieder Spielgeleier mit Bacon und anschließend noch ein Hörnchen. Danach gehen wir nochmals aufs Zimmer. Für 09:30 Uhr sind wir mit Gerta im Hotelfoyer verabredet, wir wollen einen Bootsausflug buchen. Gerta fragt uns dann auch als erstes wie es uns hier gefalle und ich sage ihr, dass uns die Unterkunft auf Praslin deutlich besser gefallen hat. Die einzelnen Mängel des Zimmers zähle ich nicht auf, sondern erwähne nur, dass sich das Zimmer in einem sehr schlechten, renovierungsbedürftigen Zustand befindet. Auch den gewaltsam beendeten Besuch der Kakerlake erwähne ich noch kurz. Sie will mal schauen, was sie für uns tun kann und kommt schon kurze Zeit später von der Rezeption zurück. Noch eine Nacht müssten wir in dem Zimmer bleiben, danach sollen wir die Koffer wieder packen, diese würden dann, während wir am Bootsausflug teilnehmen, auf das neue Zimmer gebracht. Wir freuen uns so sehr, dass die Buchung des Ausflugs nach Grande Sœur, Coco Island und Felicité zur Nebensache wird. Wir sollen morgen um 09:25 Uhr am Jetty sein und dort 90 € Cash pro Person direkt beim Skipper zahlen. Dann machen wir uns auf den Weg zur Anse Source D’Argent. Unterwegs versuchen wir noch Wasser im Grégoire’s SB-Markt zu kaufen, aber es ist wohl ausverkauft. Die kleinen Läden auf dem Weg dorthin sind noch alle geschlossen. Also am Eingang der Union Estate die für uns beide fälligen 8 € bezahlt und weitergeradelt. In der Nähe des Strandrestaurants stellen wir unsere Räder ab und kaufen dort eine Flasche Wasser für 20 Rupees. Dann gehen wir zu Fuß weiter und schauen uns die beeindruckenden Felsformationen am Strand an.
 

Nach nicht enden wollenden Fotostopps machen wir es uns dann im Halbschatten der Bäume bequem und plantschen noch was im Wasser rum, fürs Schwimmen ist das Wasser wegen der Ebbe zu flach. Nach Mittag setzt dann wieder die Flut ein und es wird richtig eng am Strand, so dass wir gegen 3 Uhr den Rückweg antreten. Im Strandrestaurant der Union Estate halten wir uns noch was auf und trinken ein Seybrew und eine Cola für 45 Rupees. Auf dem Rückweg halten wir dann auch noch mal beim Grégoire’s und diesmal haben sie auch wieder Wasser, wir nehmen zwei Flaschen für zusammen 24 Rupees und radeln zurück zum Patatran. Auf dem Zimmer ist, bevor es zum Essen geht, duschen und relaxen angesagt. Auf Praslin haben wir am Villas D’Or Resort auch immer wieder Nektarvögel gesehen, aber hier am Patatran sind die richtig häufig und auch oft aus der Nähe zu beobachten. Außerdem sieht man hier viele Fruitbats und davon hängen auch einige direkt über unserer Unterkunft in den Bäumen rum und machen abends richtig Action und schreien streitend rum. Meine Kamera habe ich mittlerweile übrigens aufgegeben. Zum Essen gehen wir wieder in L’Ocean, wo es auch wieder Live-Musik gibt. Zu Essen bestellen wir diesmal für Brigitte Fish in Ginger Sauce und für mich Filet Beef. Mit Beilagen kostet der Fisch 10 €, das Beef 12 €. Ein Seybrew kostet hier 3 € und auf die ganze Bestellung kommt noch eine kleine Servicepauschale. Lustig finden wir auch das, wenn man nicht selbst schnell genug ist, die Bedienung versucht, einem die Serviette auf den Schoß zu legen. Das ist uns nicht nur hier, sondern auch in anderen Restaurants aufgefallen. Danach geht’s ein letztes Mal auf den Balkon der Behausung “Koket“ zur Abendentspannung im Kerzenschein.

 

Dienstag 20.05.2008

Heute stehen wir bereits um 7 Uhr auf, da wir unsere Sachen noch für den Zimmerwechsel in die Koffer packen müssen und um 09:25 Uhr am Hafen sein sollen. Also Koffer gepackt, zurecht gestellt und um 07:35 Uhr ab zum Frühstück. Heute lassen wir uns von dem Koch ein Rührei machen. Das Rührei oder Omelett wird hierbei je nach Wunsch noch mit Tomate, Zwiebeln und Käse angereichert und ist sehr lecker. Danach noch mal kurz aufs Zimmer und die Rucksäcke für die Bootstour gepackt. Anschließend noch die Wertsachen, die wir nicht benötigen in den Safe an der Rezeption gebracht und los geht’s per Bike zum Hafen. Der Zugang zum Safe ist übrigens zu jederzeit problemlos möglich und Wartezeiten gibt es hierbei auch nicht. Am Hafen werden wir bereits von Gerta erwartet, die mit uns dann direkt zum Ausflugsboot geht.


Ich bezahle die für uns fälligen 180 € direkt beim Eigentümer vom “Lone Wolf Charter“ und nach kurzer Vorstellung der Crew geht’s auch schon los. Zuerst geht es langsam um die Nordspitze von La Digue und alle haben noch mal Gelegenheit das Patatran oder L’Ocean, wo wohl auch Mitfahrende wohnen, zu fotografieren und dann wird richtig Gas gegeben. Nass werden wir alle, aber die Hinten sitzenden haben keinen trockenen Fetzen mehr am Leib. Zuerst setzen wir die Jungs, die das Barbecue machen sollen, auf Grande Sœur ab um dann nach Felicité zum Schnorcheln weiter zufahren. Hier bleiben wir zirka eine Stunde ohne jedoch wie ich erwartet habe, an Land zu gehen. Anschließend geht es zurück nach Grande Sœur und dort begeistern die vielen Fische in Ufernähe fast ausnahmslos alle. Mit auf dem Ausflugsboot ist auch eine gehbehinderte Engländerin, deren Umstieg in das kleine Bötchen, mit dem die Passagiere an Land gebracht werden, kein einfaches Unterfangen ist. Aber ein großes Lob an die Crew, die sichtlich bemüht ist auch ihr einen schönen Ausflug zu bieten. Auf Grande Sœur haben die die Jungs der Crew wohl auch einen halben Fisch als Köder ausgelegt und nach kurzer Zeit können wir dort zwei 2 bis 3 Meter lange Haie beobachten. Unterdessen ist auch das Barbecue fertig, es gibt mehr als reichlich Fisch, Salate, Safranreis und Toastbrot. Nach dem Essen spaziere ich mit Brigitte über die Insel an die La Digue abgewandte Seite.

 

Und hier findet man die absolute Traumbucht vor einer grandiosen Felskulisse. Da sich die Insel in Privatbesitz befindet, kann man nun auch schon mal ein bisschen neidisch werden. Nachdem wir hier noch ein wenig relaxt haben, machen wir uns auf den Weg zu Coco Island, wo wir wieder Gelegenheit zum Schnorcheln haben. Das Einsteigen in das kleine Transferboot ist durch einsetzende Flut und den damit verbundenen höheren Wellen für manchen gar nicht so einfach. Beim vorletzten Übersetzten bricht dann an einer recht hohen Welle auch das als Sitzgelegenheit dienende Brett. An Coco Island bietet sich uns dann absolut klares Wasser mit einer Vielzahl unterschiedlichster Fische in Hülle und Fülle. Wir verbringen hier wieder ungefähr eine Stunde, dann geht’s wieder mit Vollgas zurück in den Hafen von La Digue. Von hier radeln wir auf direktem Weg zum Hotel zurück. An der Rezeption hole ich mein Portemonnaie wieder aus dem Safe und frage nach dem neuen Zimmer. Die nette junge Dame führt uns dann gegenüber dem Hotel den Hügel hinauf zur Suite “Tanmarin“, wir sind erstmal platt und können nicht glauben, dass wir uns noch im selben Hotel befinden. Das ist mehr als wir erwartet haben. Die Suite scheint recht neu zu sein und besteht aus einem Wohnraum, einem Schlafzimmer, beide mit separater Klimaanlage, und einem Badezimmer, dass größer als unser vorheriges Zimmer ist. Ausgestattet ist das Bad mit Eckbadewanne, Dusche, Bidet und zwei Waschbecken. Das WC ist im Anschluss separat untergebracht. Die Große vor dem Wohnraum liegende, nicht überdachte Terrasse macht das ganze dann perfekt.

Da wir vor dem Zimmerwechsel unsere Getränkevorräte aufgebraucht haben, müssen wir jetzt noch in den Ort, um neue zu beschaffen. Da wir auch Kekse benötigen, fahren wir zum Grégoire’s. Wir kaufen Wasser und ein paar preiswerte Kekse und ich nehme an der Kasse, ohne nach dem Preis zu fragen noch eine Schachtel Zigaretten, “Benson und Hedge“. Als wir bereits draußen sind, sehe ich dann, dass hierfür 70 Rupees berechnet wurden. Auf Praslin, beim freundliche Inder, waren es 35 RP und in einem kleinen Laden hier auf La Digue später 40 RP. Die Preise beim Grégoire’s habe ich als ausgesprochenen Touristennepp empfunden, von dem was wir kauften, hielt sich ausschließlich das Wasser im normalen Rahmen. Aber was soll es, den restlichen Abend verbringen wir auf der tollen Terrasse unserer Suite Tanmarin.

 

Mittwoch 21.05.2008

Um 07:30 Uhr stehen wir heute auf. Die Nacht in dem schönen Zimmer war richtig erholsam und auch die Matratze hat wohl noch nicht so viele Gäste getragen, wie die im “Superior Room“ Koket. Um acht gehen wir frühstücken und die beim Koch bestellten und dann an den Tisch gebrachten Omeletts sind einfach nur gut. Anschließend radeln wir die Ostküste bis zur Anse Fourmis runter und halten uns hier zirka anderthalb Stunden auf. Einige andere sind durch das Wasser, es ist Ebbe, weiter Richtung Anse Caiman und vielleicht auch von dort weiter zur Anse Coco. Da ich nicht weiss, ab wann die Flut den Rückweg versperrt und ich auch keine Lust habe den ganzen Weg andersherum zurück zu laufen, um dann auch noch die Räder wieder an der Anse Fourmis zu holen, lassen wir das. Da man hier bei Ebbe nicht viel machen kann, sind wir dann noch mal an der Anse Patatas Schnorcheln. Das Wasser ist ziemlich aufgewühlt und trübe und bei dem hohen Wellengang in Verbindung mit den vielen Felsen trauen wir uns auch nicht weiter raus. Später haben wir dann auch noch die Anse Severe besucht. Zum Essen geht’s wieder ins L’Ocean. Heute ist auch wieder Live-Musik und eine der Kellnerinnen singt immer wieder mit dem Barden im Duett und auch die anderen Mitarbeiter des L’Ocean singen während ihrer Arbeit immer wieder die kreolischen Lieder laut mit. Meines Erachtens singt die üppige Kellnerin viel besser als der Barde selbst. Brigitte ißt Spagetti Creole und ich, weil’s so lecker war, noch mal ein Beef Filet mit Beilagen. Dazu das obligatorische Seybrew und danach einen Eisbecher mit Vanille-, Schoko- und Cocoseis, das ganze für 39 €. Danach machen wir es uns in den Liegestühlen auf unserer Terrasse bequem und schauen uns den tollen Sternenhimmel an. Wir bekommen auch wieder einige Fruitbats über uns fliegend zu sehen und das ganze macht meiner Brigitte auch so lange Spaß wie die Flughunde Abstand halten. Als sich dann aber einer, der es auf die Früchte eines kleinen Baumes abgesehen hat, dort in einem Abstand von vielleicht 3 bis 4 Meter niederlässt, flüchtet Brigitte nach drinnen. Ich versuche noch im Dunkeln mit Taschenlampe und Blitz ein Foto zu machen, aber auf der kleinen Traveller Digicam sind nur die Augen des Fruitbats zu erkennen.


 
 

Donnerstag 22.05.2008

Aufstehen um halb acht, Frühstück wie immer und dann machen wir uns auf den Weg zur Anse Coco. Also Badesachen und zwei Flaschen Wasser eingepackt und mit den Rädern zur Grand Anse geradelt. Dort stellen wir die Räder ab und gehen zu Fuß weiter. Der Weg ist hier leicht zu finden und den ersten Hügel schaffen wir mächtig schwitzend auch recht gut. Unten angekommen biegen wir vor den beiden Holzstegen falsch ab und landen vor einem Tümpel, also das Stück zurück und jetzt findet sich der Weg fast von selbst. Es gibt auch einige Wegweiser, die aber seltsamerweise so angebracht sind, dass sie erst aus der Blickrichtung des Rückwegs auffallen. Den zweiten Hügel schaffen wir dann auch noch, aber so anstrengend habe ich mir den Weg zur Anse Coco denn doch nicht vorgestellt. Aber so finden auch bestimmt weniger Leute den Weg hierher und das ist ganz gut so. Die Anse Coco ist eine wunderschöne Bucht, die die Mühe des Wegs schnell vergessen lässt.

 

Nach ausgiebigem Fotografieren, Baden und Relaxen machen wir uns um 14 Uhr auf den Rückweg. Bis zur Grand Anse brauchen wir auf dem Rückweg 30 Minuten und von dort bis zum Patatran sind wir nochmals dieselbe Zeit unterwegs. An dem Laden hinter der Grand Anse, dem mit der Lautsprecherbox in der Tür, stocken wir zwischendurch noch unsere Getränkevorräte wieder auf. Nachdem wir dann wieder entsandet und geduscht auf unserer Terrasse liegen, lässt sich ein Fruitbat, diesmal bei Tageslicht, im gleichen Bäumchen wie gestern Abend nieder und beginnt dort die Früchte zu verspeisen. Er behält uns dabei immer im Auge, lässt sich aber auch vom Fotografieren nicht weiter stören. Um ein paar Bilder vom An- und Abflug zu machen, reicht unsere kleine Traveller aber nicht aus. Zum Essen gehen wir heute mal ins Patatran Restaurant, da wo wir auch immer frühstücken. Hier gibt es heute Büffet und eine Bestellung a la Carte ist auf meine Frage hin nicht möglich. Später am Abend haben andere Gäste allerdings schon die Möglichkeit hierzu. Aber egal, wir machen uns also übers Büffet her und die Auswahl ist reichlich. Besonders gut schmeckt mir das Fischcurry. Schön finde ich auch, das die einzelnen Speisen durch kleine Kärtchen gekennzeichnet sind, so dass man weiss, worauf man sich einlässt. Während des Essens gibt’s auch hier Live-Musik auf Basis alter Schlager, die nach dem essen dann wechselt. Jetzt kommen mehrere kleine, recht üppige Damen in bunten an Dirndl erinnernde Trachten auf die Tanzfläche und ziehen eine begeisternde Show aus Tanz und Gesang ab. Begleitet werden sie hierbei von zwei männlichen Kollegen auf Trommeln und Triangel. Das Ganze hat einen ziemlich afrikanischen Touch und ich weiss nicht, ob es sich hierbei um eine für die Seychellen übliche volkstümliche Darbietung handelt. Uns gefällt es auf jeden Fall sehr gut und wir schauen uns die Show solange an, bis sie wieder ins Schlagereinerlei abfällt. Als wir dann in unserem gemütlichen Himmelbett liegen und ich schon fast eingeschlummert bin, fängt es heftigst an zu regnen und der Eindruck wird durch die Metallziegel des Daches noch verstärkt. Die Nacht über hält sich der Regen auch, mal heftig, mal was schwächer.

 
 

Freitag 23.05.2008

Es regnet immer noch und der Himmel ist ziemlich grau. In einem Moment wo es etwas schwächer regnet, gehen wir geschützt durch unseren kleinen Knirps frühstücken. Eigentlich essen wir wieder das gleiche wie die Tage zuvor, stocken es aber, da es immer noch kräftig regnet, mit einem zweiten Kännchen Kaffee und ein paar Croissants und Keksen auf. Wir sind gerade wieder halbwegs trocken in unserer Suite, da geht das Telefon und die junge Frau von der Rezeption teil uns mit, dass dort unten eine Mitarbeiterin unseres Veranstalters auf uns warten würde. Also positionieren wir beide uns wieder unter den viel zu kleinen Schirm und flitzen runter. Unten wartet Gerta auf uns und ist sehr daran interessiert zu erfahren, ob es uns nun gut gehe und ob uns auch der Bootsausflug gefallen habe. Mal abgesehen vom Regen gibt’s für uns seit dem Zimmerwechsel nun wirklich nichts mehr zu meckern und auch der Bootsausflug hat uns so gut gefallen, dass wir ihn nur weiter empfehlen können. Falls es morgen immer noch regnen würde, sollten wir, nach dem Auschecken um 10 Uhr ein Ersatzzimmer bekommen. Unsere Fähre nach Praslin geht morgen erst um 17:45 Uhr. Am späten Vormittag hört es dann endlich auf zu regnen und wir radeln noch mal in den Ort und schlendern was herum. Nach dem Regen ist es unglaublich schwül und man freut sich über jeden Luftzug. Wir gehen mal über die schöne Anlage der Island Lodge und anschließend auch mal zur Pension Michel. Ich habe bisher nur Gutes über die Unterkunft gelesen, dass ich sie mir mal ansehen muss. Die Zufahrt ist durch den Regen momentan mit vielen großen Pfützen bestückt. Die Dame, die uns dann im Michel die Zimmer zeigt, macht einen sehr netten Eindruck. Die Wohneinheiten machen einen sauberen Eindruck, liegen aber für meinen Geschmack zu dicht beisammen. Wie es mit Ruhe und Privatsphäre aussieht, wissen wir natürlich nicht. Dafür muss man wohl mal dort gewohnt haben. Zum Schluss bekommen wir noch Preise und Kontaktdaten, bedanken und verabschieden uns und radeln zurück zum Patatran. Jetzt kommt auch wieder die Sonne raus und wir genießen den letzten vollen Tag vor der Rückreise. Da ich jedoch keine Lust habe, den letzten Tag auf unserer Terrasse zu verbringen, schwinge ich mich wieder aufs Rad. Auf unserer Inselkarte steht ein Weg von der Anse Gaulettes, die mit dem Warnschild an der Ostseite der Insel, bis zum Aussichtspunkt Belle Vue. Ich lasse dann das Rad unten am Weg stehen und laufe den recht steilen Weg zu Fuß hinauf. Ich habe keine Ahnung, ob ich hier richtig bin und komme mächtig ins schwitzen. Das erste Lebewesen, dem ich hier begegne ist ein zirka 25 cm langer Tausendfüssler, der mich aber nicht weiter behelligt, sondern eher leblos aussieht. Nachdem ich dann noch ein Stück weiter bergauf gelaufen bin, kommt eine Gruppe von vier Hunden bellend und knurrend auf mich zugelaufen. Ich kann mir die Hunde zwar von der Pelle halten, gehe aber ein paar Schritte zurück. Wegen der Hunde umzukehren kommt nicht in Frage, also erst Mal eine Beruhigungszigarette und auch ein wenig auf die Hunde eingeredet. Als ich dann weitergehe, folgen sie mir zwar noch laut bellend, versuchen aber nicht mehr nach mir zu schnappen. Durch das ganze Gebell sind auch noch drei weitere Hunde angelockt worden, so das ich mit sieben kläffenden Hunden den Berg hoch gehe. Nachdem ich noch ein ganzes Stück gelaufen bin, bemerke ich, dass ich hier auf dem Holzweg bin und dass es sich bei dem Weg um die recht lange Zufahrt zu einem Privatgrundstück handelt, zu dem die Hunde wohl gehören. Da hier kein Weg weiter führt, wird es nichts mit der schönen Aussicht und ich mache mich, nach noch einer kleinen Runde mit dem Rad, auf den Rückweg ins Hotel. Zum Essen geht’s heute, wohin wohl, wieder ins L’Ocean. Brigittes Fisch Filet kostet 10 €, mein Fischsteak 9 €, beides natürlich mit Beilagen. Danach sitzen wir, da der Mond heute spät aufgeht und kein Wölkchen am Himmel ist, unter einem grandiosen Sternenhimmel und zählen allein heute sechs Sternschnuppen.


 
 

Samstag 24.05.2008 / Sonntag 25.05.2008 – Abreise und Heimkehr

Halb acht aufstehen und kurz vor acht wieder zum Frühstück. Eigentlich wollen wir heute mal was anderes frühstücken, aber zu Hause macht uns keiner so gute Omeletts, daher gibt’s wieder das gleiche. Danach radeln wir noch die Ostküste herunter und auch in den Ort fahren wir noch, um Wasser zu holen. Die Koffer sind gepackt und ausgecheckt haben wir auch schon. Den Nachmittag verbringen wir am Pool des Patatran, dieser ist leider stark gechlort. Um 16 Uhr bekommen wir dann von den total netten Mitarbeitern des Patatran ein Zimmer, um uns ein wenig frisch zu machen und zu duschen. Hierzu bekommen wir das Zimmer Takamaka 2. Das Patatran Hotel kann vielleicht mit seinen Mitarbeitern punkten, aber die Zimmer weisen doch einige Mängel auf. Im Takamaka 2 läuft zum Beispiel das Wasser der Dusche nicht vernünftig ab, der Abfluss ist verstopft und auch kaltes Wasser gibt’s aus der Leitung kaum. Damit es nun nicht unerträglich heiß ist, bleibt nur ein dürftiges Rinnsal um sich abzuduschen. Mehr hätte der arme Abfluss eh nicht verkraftet. Selbst unsere Suite Tanmarin hat ein paar Punkte, die man bemängeln kann, wenn man denn dafür bezahlt hat. Wir, die nur Superiorzimmer gebucht haben, können über die paar Mängel nur lächeln und haben den Aufenthalt sehr genossen. Zum einen war an der Terrasse wohl mal eine zusätzliche Treppe geplant, welche nie gebaut wurde und nun ist die potentielle Absturzstelle durch ein im Dunkeln schwer sehbares schwarzes Band gesichert. Weiterhin gibt’s in den Schränken des Tanmarin keine Ablagefächer, sondern nur Kleiderstangen und Bügel. Auch Nachtschränkchen oder eine andere Form von Ablagemöglichkeiten neben dem Bett fehlen völlig. Nebenbei funktionierte auch die Spiegelbeleuchtung im Bad nicht. Alles in allem für Luxusunterkunft mit einem Preis von 410 € bei Bed & Breakfast unverständliche und vor allem auch leicht zu behebende Mängel. Vor unserem ersten Zimmer “Koket“ im Patatran lag tagelang ein Badeschuh unter dem Balkon auf dem Felsen, wer weiß wie lange der schon da lag und wahrscheinlich liegt er heute noch da. Wir hingegen sind mit dem Tanmarin sehr zufrieden gewesen, damit mich niemand falsch versteht. Aber das sind so unsere Eindrücke des Hotel Patatran, die wir mitgenommen haben. Um 17:15 Uhr werden wir nicht wie auf der Hinfahrt von einem Taxi, sondern von einem privaten Pickup zum Jetty gefahren. Die Fähre ist diesmal nicht die Cat Rose, sondern ein älteres Modell in Gelb. Den Namen habe ich nicht gesehen, da wir direkt beim Eintreffen einsteigen können. Wir sitzen gerade gut, da kommt Gerta angehechtet, sie hat sich wohl was verspätet. Wir hatten sie schon vermisst und steigen nochmals aus, um uns bei ihr für die gute Unterstützung auf La Digue zu bedanken und uns von ihr zu verabschieden. Kurz darauf geht es auch schon los und um 18 Uhr sind wir am Hafen von Praslin. Von hier geht’s wieder ans andere Ende der Insel zum Flughafen. Leider wird’s jetzt schon dunkel, so dass wir nicht mehr so viel von der schönen Umgebung sehen können. Am Flughafen stellt sich heraus, dass wir eine Maschine später fliegen, also erst um 20:15 Uhr. Brigitte macht der Flug in der Dunkelheit mit so einer kleinen Maschine ziemliche Sorgen. Ich mache ihr noch klar, dass das Fliegen hier genauso sicher sei, wie dass Bus fahren. Aber seltsamerweise beruhigt das Brigitte nicht. Während des Wartens auf den Check In bin ich von den Mücken noch mal richtig zerstochen worden und das Antibrum liegt irgendwo verkramt in den Koffern. Am Airport Mahe angekommen müssen wir ungefähr anderthalb Stunden warten, bis wir an Bord der Condor Maschine können. Schon auf dem Hinflug konnte ich nach einiger Zeit nicht mehr sitzen, jetzt ist es noch schlimmer, da mein Sitzfleisch durchs viele Radfahren auf La Digue bereits reichlich lädiert ist. Die Ankunft dann um 06:45 Uhr in Frankfurt und dann noch mit der Bahn in unseren Heimatort, wo wir um 10 Uhr ankommen. Hiermit beenden wir eine wunderschöne Reise, auf die ich mich sehr gefreut habe und an die wir bestimmt noch viel denken werden.

 

Finished...

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